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MELDUNG/234: Cro-Teppich ist wertvolles Kulturgut - Verpflichtung für die Universität Greifswald (idw)


Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald - 13.05.2014

Cro-Teppich ist wertvolles Kulturgut - Verpflichtung für die Universität Greifswald



Die Anerkennung des wertvollen Cro-Teppichs als national wertvolles Kulturgut ist eine besondere Ehre und zugleich Verpflichtung für die Universität Greifswald. Der Monumentalteppich aus der Zeit der Renaissance ist in diesem Jahr in das Verzeichnis national wertvoller Kulturgüter Deutschlands aufgenommen worden. Er erfährt damit die gleiche Würdigung wie die Lutherstube in Eisenach, die Bremer Hansekogge oder die Himmelscheibe von Nebra.

Inzwischen hat die Kustodie der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald die Informationen zum Cro-Teppich im Webauftritt der Universität überarbeitet. Ab Juli wird das Kunstwerk besondere Wertschätzung als Objekt des Quartals im Internetauftritt erfahren. Weitere Veranstaltungen, die den Teppich noch stärker in den Blick der Öffentlichkeit rücken sollen, werden derzeit vorbereitet.

Herzog Ernst Bogislaw von Cro (1620 - 1684) stiftete der Universität Greifswald am 3. Juni 1681 künstlerisch bedeutsame Objekte, die heute als Teil der Akademischen Kunstsammlung der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald durch die Kustodie verwaltet werden. Zu der testamentarischen Schenkung gehören der Cro-Teppich (um 1554, von Peter Heymanns in Stettin gewirkt), der goldene Siegelring des Herzogs Bogislaw des XIV. von Pommern (um 1620) sowie eine goldene Kette (um 1620, Bildnismedaillon des Herzogs Ernst von Cro und seiner Ehefrau Anna von Pommern). Kette und Ring sind seit dem 19. Jahrhundert auch als Amtsinsignien des Rektors der Greifswalder Universität in Nutzung. Seit 2005 sind diese Objekte als universitäre Leihgaben im Pommerschen Landesmuseum Greifswald ausgestellt.

Der mit der Eintragung ins Verzeichnis national wertvollen Kulturgutes gewürdigte Monumentalteppich aus der Zeit der Renaissance wird von Fachleuten schon seit längerer Zeit als das bedeutendste Denkmal des protestantischen Fürstentums in der deutschen Bildwirkerei eingeschätzt.

Die 31 Quadratmeter große Tapisserie stellt heute, nach dem kriegsbedingten Verlust des "Pommerschen Kunstschrankes" im Zweiten Weltkrieg, die künstlerisch bedeutsamste Hinterlassenschaft aus dem pommerschen Herzoghaus dar. Das auf die Cranach-Werkstatt zurückgehende Bildkonzept der Wirkarbeit zeigt die Einführung und Verherrlichung der Reformation als landesherrliche Institution. Die 23 in Lebensgröße dargestellten Personen zeigen kursächsische und pommersche Fürsten sowie Martin Luther, Philipp Melanchthon und Johannes Bugenhagen. Das Kunstwerk wurde von Peter Heymans um 1554 in Stettin nach Portraitvorlagen von Lucas Cranach d. Ä. und Albrecht Dürer u. a. angefertigt. Der prachtvolle Wandteppich entstand im Auftrage des Herzogs Philipp des I. von Pommern-Wolgast und war für sein Herzogsschloss in Wolgast bestimmt. In dessen Nachlassinventar vom 25. Februar 1560 ist die Tapisserie unter dem Titel die "Taufe Christi mit den Sechsichen und Pommerischen Herrn auch der gelarten Konterfey, zu Stettin gemacht" aufgeführt.



Weitere Informationen:
Bundesanzeiger
www.bundesanzeiger.de/

Internetseite zum Cro-Teppich
www.uni-greifswald.de/informieren/kustodie/croy-teppich.html

Wissenschaftliche Sammlungen der Universität Greifswald
www.wissenschaftliche-sammlungen.uni-greifswald.de/Objekt/200.6889540/lido/KU000006

Kulturgutschutz
www.kulturgutschutz-deutschland.de/

Pommersches Landesmuseum
www.pommersches-landesmuseum.de/

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution65

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Jan Meßerschmidt, 13.05.2014
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Mai 2014