Die Informationsstelle Militarisierung (IMI) hat eine Studie unter dem Titel "Aufrüstung im Schwarzmeerraum. Geopolitische Interessen und innenpolitische Konflikte in Bulgarien" veröffentlicht.
https://www.imi-online.de/2023/05/16/aufruestung-im-schwarzmeerraum/

Die Autorin Yasmina Dahm beschäftigt sich darin mit den strategischen Interessen Russlands und der NATO im Schwarzmeerraum, der immer größeren militärischen Präsenz in dieser Region und dem damit verbundenen Eskalationspotential. Besonders nimmt sie dabei die aktuellen politischen Entwicklungen in Bulgarien in den Blick, wo die Rüstungsindustrie seit Beginn des Kriegs in der Ukraine finanziell massiv von indirekten Treibstoff- und Waffenlieferungen profitiert.

Die Autorin kommt dabei zu dem Schluss: "Durch das Aufrüsten in der als Schlüsselregion verstandenen Schwarzmeerregion, bei der es sich mittlerweile um einen jahrzehntelangen Prozess handelt, ist dort eine Situation entstanden, in der es zu immer mehr Beinah- und mittlerweile auch zu akuten Zusammenstößen mit einem enormen Eskalationspotential kommt, von dem immer mehr internationale Akteur*innen betroffen sind."

"Weil das Schwarze Meer und die Durchfahrt durch den Bosporus und die Dardanellen einerseits zentral für die Anbindung Russlands an den Welthandel sind und andererseits die US-Stützpunkte im Schwarzmeerraum zentral für das Anliegen sind, die russische Schwarzmeerflotte zurückzudrängen, wird das Schwarze Meer in Zukunft voraussichtlich noch militarisierter werden und die Türkei als Verbündete mit der Macht über das Meerengenabkommen von Montreux an Bedeutung gewinnen", so Dahm weiter.

Die Studie kann über die Informationsstelle Militarisierung bezogen oder kostenlos von Internetseite heruntergeladen werden: