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IZ3W/185: Interview - "Schluß mit dem Kulturpessimismus!"


iz3w - informationszentrum 3. Welt - Ausgabe Nr. 315 - November/Dezember 2009

»Schluss mit dem Kulturpessimismus!«
Interview mit Geert Lovink über die neuen Kommunikationsmittel

Geert Lovinks Netzkritik


Geert Lovink ist ein niederländisch-australischer Medientheoretiker und -aktivist, Internetkritiker und Autor. Er war beteiligt an verschiedenen Medienprojekten in Osteuropa und Indien. Er ist Mitglied der Agentur Bilwet, einem niederländischen Autorenkollektiv, das unter anderem die Bücher »Bewegungslehre« und »Medienarchiv« herausgab. Lovink ist Mitbegründer einer Reihe von Internetprojekten wie Digitale Stadt, Nettime, Fibreculture und Incommunicado. Seit 2004 ist er Gründungsdirektor des Institute for Network Culture am Amsterdamer Polytechnikum (HvA) und Associate Professor im Fachgebiet Medien & Kultur der Universität Amsterdam. Nach den Büchern »Dark Fiber« und »My First Recession« beschloss er zuletzt mit »Zero Comments« seine Internet-Trilogie.

In »Zero Comments« schätzt Lovink die emanzipativen Möglichkeiten der Neuen Medien vorsichtiger ein als früher: Noch in den 1990er Jahren hätten sich soziale Bewegungen zum Beispiel durch Nutzung von E-Mails globale Netze geschaffen; diese E-Mail-zentrierte Internetkultur sei eine »Gegenkultur« gewesen. Heute dagegen herrsche eine Kultur der Blogs, die ihre eigenen abgeschlossenen Netzwerke schaffen. Angetreten, um zentralisierte Strukturen außer Kraft zu setzen, konzentrierten sie sich inzwischen in der Hauptsache auf persönliche Erfahrungen, die mit lautem Getöse in die Web-Öffentlichkeit getragen würden. Im Schwall des subjektiven Geredes werde das Private zum Öffentlichen, das oft ohne Reflex und Reaktion verbreitet wird. An der Oberfläche existiert Differenz, darunter aber inhaltliche Konformität, so Lovink.

Mit dieser Form der Internet-Kritik hebt sich Geert Lovink deutlich von den ansonsten herrschenden Diskursen ab. Diese drehen sich um Fragen, wie Blogs Einfluss auf die öffentliche Meinung nehmen und die Rolle der traditionellen Medien unterminieren. Ihm geht es mehr um die »Technologien des Selbst«, wie Michel Foucault sie entwickelt hat. In seinen Augen sind nicht die Nachrichten und Meinungen im Netz das Zentrale, sondern die besondere Art der Selbstdarstellung. Lovink kritisiert den dem Bloggen innewohnenden »nihilistischen Impuls«, der die Öffentlichkeit ursupiert und dort die intimsten, persönlichsten und privaten Haltungen und Positionen vorträgt - ohne dass sich jemand daran stört.

Der Blogger ist laut Lovink ein Kind seiner Zeit: Er versucht unter individualismusfeindlichen Bedingungen als Individuum Gehör zu finden. Um in diesem Konkurrenzkampf um die maximale Aufmerksamkeit erfolgreich zu sein, müssen immer radikalere Positionen vertreten werden. Inhalt - zu Content deformiert - wird nicht mehr nach Bedeutung, sondern nach Wirkung, vor allem extremer Wirkung gewählt.

Christine Parsdorfer


WINFRIED RUST: Wie weltweit ist das World Wide Web?

GEERT LOVINK: Darüber gibt es ausreichend Statistiken - aber vielleicht langweilen die nur. Mich persönlich faszinieren diese Zahlen schon, weil derzeit das große Wachstum aus der nicht-westlichen Welt kommt. Seit einem Jahr gibt es mehr Internetbenutzer in China als in den Vereinigten Staaten. Alle, die vor kurzem in Lateinamerika, Asien und sogar in Teilen Afrikas gereist sind, würden diesen Trend bestätigen. Die Frage ist nur, wie wir dies einzuschätzen haben. Im Vergleich zu zehn, zwanzig Jahren vorher ist Kommunikation enorm billig und fast umsonst geworden.

Die Reichen bleiben derweil lieber offline. Es ist ein Zeichen dafür, dass sie die Lage im Griff haben und andere für sie die alltägliche Kommunikation abfertigen. Es ist der arbeitstätige Teil der Weltbevölkerung, der die neuen Kommunikationsmittel zum Überleben braucht. Viele der deutschen Linken, getrieben von einer Mischung aus Paternalismus und Wohlstandsneid, glauben nach wie vor, dass Mobiltelefon, Internet und Fernsehen Luxusartikel sind. Die Armen bräuchten Brot und Wasser. Das stimmt an und für sich, aber die Welt ist nicht mehr so schematisch, sie ist komplexer geworden. In manchen Orten ist Telekommunikation billiger als die essentiellen Konsumgüter. Hunderte Millionen können sich ohne Wasserversorgung und Strom durchschlagen, aber sie können nicht ohne ihr Handy überleben. Ein Handy bedeutet Zugang zu Arbeit, Kontakte mit Familie und Freunden und die absolut notwendigen Verknüpfungen mit den eigenen sozialen Netzen. Es hängt also auch direkt mit Urbanisierung und Migration zusammen. Und es hat natürlich große persönliche und symbolische Bedeutung.

Mir scheint es, als gebe es hierzulande die Einschätzung, dass das globale Proletariat, die Multitude, »Spielzeuge« wie Handys nicht haben dürfte. Wir empfinden es als unnötig, aber das ist nur so, weil wir sowieso in der Informationsgesellschaft leben. Der Surplus von Information für uns ist nicht so groß. Anderswo, wo Information knapp und zum Teil teuer ist, sind Mobiltelefone und PCs lebenswichtige Geräte. Als ob Entwicklung etwas Natürliches wäre: Dass die Anderen sich schrittweise von der Agrarwirtschaft über die Industrienation zur postmodernen Netzgesellschaft entwickeln sollten. Zum Glück ist das nicht so. Die Jugend der Welt, egal wo, benutzt alles, was jetzt vorhanden ist.

WINFRIED RUST: Die individuelle Nutzung des Netzes stößt oft auf Grenzen. Welche Einschränkungen der weltweiten Dimension findest du relevant, welche nicht: Digital Divide, Sprache, Klassenzugehörigkeit?

GEERT LOVINK: Ich glaube nicht, dass die weltweite Telekommunikation und die neuen Medien an sich zu einer gerechteren Welt beitragen. Sie sind weder Quellen des Widerstands noch Symbole des Bösen. Es ist einfach, das aus einer gewissen Distanz zu dekonstruieren. Ich bin weder ein Kaufmann noch ein Vertreter von 'Weltfrieden durch Datenverkehr'. Die untere Milliarde der Menschen, von denen Paul Collier in seinem Buch »The bottom Billion« spricht, hat wahrscheinlich wenig Netz- oder Mobilfunkzugang (aber auch das wäre vielleicht zum Teil nicht wahr, Collier schreibt darüber nichts). Klassenzugehörigkeit bleibt ein Thema und wird nicht einfach durch ein bisschen Handyzugang aufgehoben. Was stattfindet, ist aber eine globale Beschleunigung, Motorisierung und Digitalisierung. Die Armen der Welt sind weder Opfer noch Akteure dieser Prozesse. Das ist eine viel zu moralische Sicht, die wenig zu einer kritischen Analyse beiträgt. Die Sprache im Internet ist einfach die jeweilige Nationalsprache, oder was immer man oder frau auch spricht, egal wo sich die Leute befinden. Englisch ist da eher unwichtig und nur eine - allerdings relativ große - Minderheitssprache, die von derzeit 25 Prozent der NutzerInnen verwendet wird.

WINFRIED RUST: Du sagst, die Reichen können es sich erlauben, off-line zu sein, die Armen nicht. Netzsouveränität kann man also gar nicht erreichen?

GEERT LOVINK: Das sehe ich auch so. Souveränität kommt nicht einfach aus dem Verweigerungsakt hervor. Das wäre allzu einfach. Es geht um Meistern. Und wir sind nun mal keine Meister mehr. Da liegt das Problem. Wir möchten die Technik meistern, aber dabei sein macht keinen Unterschied und bedeutet nichts mehr. Was geschieht, ist der Kampf um die Politik der inneren Netzarchitekturen. Wenn es Macht gibt, dann dort.

WINFRIED RUST: »The medium is the message«: Inwieweit findest du, dass die steigende Computernutzung mit einem entsprechenden Blick der Einzelnen einhergeht: Netzwerkartig, assoziativ, empirisch.

GEERT LOVINK: Ja, klar. Wenn wir von der hiesigen Netzkultur erwarten, sie schafft eine neue Gemeinschaft - Soziales, Dialog und so weiter -, dann werden wir betrogen. Aber diese Individualisierung, der Kult der Einzelnen, die sich als Ich-AG durchschlagen, mag nach innen gerichtet sein, die Netzkultur ist aber auf eine andere Art sozial und nicht unbedingt technikbesessen. Die Technik wird eher selbstverständlich, bewegt sich im Hintergrund und wird nicht mehr thematisiert oder gar auseinandergenommen.

WINFRIED RUST: Gibt es sinnvolle Kategorien, die eine kulturelle Segmentierung des Internet bezeichnen? Stärkt das Internet eine kulturelle Versprengung in tausend Subkulturen - die nichts Subversives haben, sondern auf einen Aspekt der Welt bezogen bleiben und regredieren?

GEERT LOVINK: Fast alles, was in der Welt vorhanden ist, finden wir im Internet vor. Die Idee, das virtuelle Netz sei etwas völlig anderes, eine parallele Welt, die alternativ wäre, habe ich immer abgelehnt. Gesellschaft und Internet werden eins - ob wir's mögen oder nicht. Worum es geht, ist, die wenigen internetspezifischen Merkmale zu finden und auszunutzen. Dieses Medium hat wirklich bestimmte einmalige, schützenswerte Merkmale. Wenn die Welt fragmentiert ist, weil es keine großen ideologischen Strömungen mehr gibt, die das Alltagsleben ihrer Mitglieder in Anspruch nehmen können, dann ist nicht das Internet dafür verantwortlich. Was wir aber versuchen könnten, ist, mit Hilfe von Internetapplikationen neue Gemeinsamkeiten zu definieren. Einige nennen das the commons oder the common, also das Gemeinsame, die Allmende usw.

Übrigens sehe ich nichts, was wir gegen tausend Subkulturen haben können. Deutschland, zum Beispiel, braucht viel mehr mutige und kreative Individuen. Individualisierung in Deutschland wäre das glückliche Ende des post-faschistischen Projekts. »Nie wieder« heißt doch auch »Nie wieder Massenwahn«. Die Vielfalt der Subkulturen verhindert so etwas effektiv. Die Sehnsucht nach großen sozialen Bewegungen hat etwas Nostalgisches im negativen Sinne ... es kann politische Tätigkeit auch verhindern. Vielleicht sollten wir uns einfach damit abfinden, dass die sozialen Energien in Nord-West Europa nicht mehr vorhanden sind.

WINFRIED RUST: Warum spricht man bei Internetnutzern manchmal von »tribes« oder »Schwärmen, Mobs und Herden«? Was steckt dahinter?

GEERT LOVINK: Gute Frage. Die Internetideologie wird nach wie vor zum größten Teil von US-amerikanischen Business- und Managementjournalisten bestimmt. Also nicht von Technikern oder gar Unternehmern, geschweige denn von Akademikern. Klar reden diese Leute ungern von Klasse, Rasse, Gender und so weiter. Sie benutzen durchaus das Wort sozial, meinen damit aber etwas ganz anderes, nämlich eine große Gruppe von Leuten, die man selbst ausgewählt hat (also nicht die Anderen). Die Hippiekapitalisten, die so gerne archaische Terminologien benutzen, machen das aber quasi unbewusst. Die Konservativ-Anarchisten, über die wir hier reden, die den freien Markt so leidenschaftlich predigen, kennen sich in der Geschichte der Soziologie oder der sozialen Bewegungen nicht aus. Was sie versuchen zu beschreiben, ist neues soziales Verhalten, das eruptiv ist, ganz schnell auftaucht und dann wieder verschwindet. Klar müssen wir sie kritisieren, aber die größere Herausforderung liegt doch darin, selbst eine viel genauere und kritische Analyse der hiesigen Gesellschaft vorzunehmen. Wo bleibt unsere Euro-Netztheorie?

WINFRIED RUST: Kann man im 21. Jahrhundert eine »virtuelle Ethnographie« betreiben? Oder ist der alte »ethnos« deplaziert und andere Kategorien sind geeigneter? Regionalistisch begründete Kulturen bleiben im Internet bestehen. Stärkt das Internet einfach die jeweils vorherrschende Tendenz aus der Offline-Welt?

GEERT LOVINK: Natürlich kann jeder so eine Art von Forschung betreiben. Das ist doch erlaubt, oder gibt's da polizeiliche Verordnungen, die ich verpasst habe? Es geht hier bloß um Methode, nicht um ethnos. Ich bin kein Anthropologe, kann aber nur bestätigen, dass dieser kleine Trend im großen Internetforschungsgebiet eine positive, aber auch notwendige Entwicklung darstellt. Die relativ beschreibende, ethnologische Phase, in der sich die Netztheorie derzeit befindet, hat damit zu tun, dass Netztheorie lange besonders spekulativ war, theoretisch im schlechten Sinn des Wortes. Jetzt aber gibt es einen Praxisüberfluss - oder sagen wir Überproduktion. Die BenutzerInnen sind den TheoretikerInnen und ForscherInnen weit voraus. Das war mal anders, zu Beginn der neunziger Jahre.

Leider muss ich gestehen, dass die virtuelle Ethnographie alleine es nicht bringen wird. Was wir brauchen, ist eine futuristische Kulturkritik, die drauf los experimentiert. Konzept und Kritik sollten zusammen gedacht und praktiziert werden. Das heißt, umgesetzt in Software: Interfaces und Netzarchitekturen. Leider kommt aus dem deutschen Sprachraum derzeit viel zu wenig von beidem. Wann ist endlich Schluss mit dem Kulturpessimismus? Was dringend gemacht werden müsste, wäre das Ende der Metaphysik in der Medientheorie herbeizuführen. Die Verweigerung, sich mit der Innenarchitektur und der Technopolitik der Einzelmedien zu befassen, finde ich sonderbar.

WINFRIED RUST: Kulturpessimismus ist sicher bequem. Spannender ist, zu analysieren, wie das Internet an der materiellen Welt ansetzt und bestehende Möglichkeiten erweitert: Unzensierte Kommunikation genauso wie Kontrolle. Es erweitert die Möglichkeiten der Gratisökonomie und des (E-) Kommerz. Man kann sich selbst neu erfinden und inszenieren: Für das Arbeitsregime oder jenseits des Arbeitsregimes. Zumindest werden diese Möglichkeiten erweitert und beschleunigt. Man hat die Wahl, ob man sich als Opfer oder Akteur begreift. Wie geht das weiter?

GEERT LOVINK: Es wird, auf Dauer, immer unwichtiger, was wir im langweiligen Nordwesten Europas von der ganzen Internetentwicklung halten. Klar ist Europa ein wichtiger Markt, aber entwickeln wir grundlegende und subversive Ideen, die die Netze in eine andere Entwicklung steuern? Kaum. Wir benutzen das Potential nicht, wir sind alle brave KonsumentInnen und late adapters, inklusive der deutschen Linken. Der Rest der Welt versteht sich wirklich nicht als Opfer der neuen Medien... ich weiß nicht, wo diese Idee herkommt. Großteile Asiens verstehen sich weder als Opfer, noch als Akteur und nutzen das Vernetzungspotential nur ganz begrenzt. Sie wollen ein besseres Leben und nicht unbedingt die Revolution, wie sie sich die Eurolinken erträumen. Sie werden also Idealbenutzer der interaktiven Systeme. Das heißt, sie sind weder passiv noch richtig aktiv. Sie benutzen alle Möglichkeiten, bleiben aber immer innerhalb der Kommerznormen. Die neue Kultur der Indifferenz wäre eigentlich die größte Gefahr für eine unabhängige globale Netzkultur. Zensur und Überwachung werden überall eingeführt, und keiner sagt was dazu. Was Asien braucht, ist eine lebendige Zivilgesellschaft. In Indien gibt es dafür natürlich Indizien, aber wie viel Platz ist dafür in China? Wenn die Mehrzahl der neue Medienbenutzer aus Asien kommt, was heißt das dann für Medienaktivismus?

WINFRIED RUST: Welche Befassung mit der Technopolitik der Einzelmedien kann spannend sein?

GEERT LOVINK: Da kann die richtige Antwort nur sein: Lerne Linux oder Python. Nimm an der freien Softwarebewegung teil und versuche, sie überall einzusetzen. Die Leute, die keinen Bock auf Technik haben, müssen sich ja nicht mit studiVZ oder Facebook auseinandersetzen, um sich an sozialer Vernetzung zu beteiligen. Das geht auch mit ning.com oder neuer Software für Aktivisten wie crabgrass (http://riseuplabs.org/crabgrass/). Was im Moment einfach fehlt, ist die Schrägheit. Seid bitte nicht so realistisch, denke und lebe utopisch, Technopolitik oder nicht. Was wir jetzt brauchen, sind Bewegungen, Technik haben wir genug.

Geert Lovink betreibt das Weblog www.networkcultures.org/geert
Winfried Rust ist Mitarbeiter im iz3w


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Inhaltsverzeichnis iz3w Nr. 315 - November / Dezember 2009


THEMENSCHWERPUNKT:
Digitale Welten - SoftWares und das Internet

Über 1,2 Milliarden Menschen weltweit und über die Hälfte der EU-BürgerInnen nutzen inzwischen das Internet. Die IT-Kommunikation wird in gelegentlich aber immer noch in überirdischen Metaphern beschrieben: "Nur gut, dass man das Internet nicht hören kann, denn allein das chinesische Netzgeschnatter wäre wohl laut genug, um das gesamte Universum zum Einsturz zu bringen", schreibt Christian Y. Schmidt in seinem neuen China-Buch "Bliefe von dlüben". Die Volksrepublik steht mit über 300 Millionen registrierten InternetnutzerInnen weltweit an erster Stelle derer, die spielen, chatten, posten und bloggen, "was die Tasten hergeben".

Wenn vom Süden und dem Internet die Rede ist, muss man auch über die "digitale Kluft" sprechen. Da schon heute in absoluten Zahlen rund 60 Prozent der InternetnutzerInnen im Süden leben, ist eine weitere entscheidende Frage zur digitalen Welt, wie die digitale Kommunikation im Süden genutzt wird. Und gerade in autoritären Regimes spielt das Internet eine wichtige Rolle für dissidente Sichtweisen: Freiheitsbestrebungen, die im politischen Raum scheitern, lassen sich im Netz kaum unterdrücken.

Themen im Schwerpunkt:
Im Netz von Clans - Global verteilte Gemeinschaften statt globaler Gesellschaft + Internet-Vernetzung für Weltverbesserer + to be bangalored... - Internationale Arbeitsteilung in der Softwareindustrie + Copy light - Freie Software und globale Emanzipation + Agender, Bigender, Genderqueer - Feministische Auseinandersetzungen um das Internet + "Das Internet wird überbewertet" - Interview mit John Bwakali über Indymedia Kenya + "Schluss mit dem Kulturpessimismus" - Interview mit Geert Lovink über die neuen Kommunikationsmittel

Weitere Themen im Heft:

Politik und Ökonomie:
Mexiko: Arbeitskampf Contra Continental + Erfolgreiche Skandalisierung - Das NoBorder-Camp auf der griechischen Insel Lesbos + Migration: Ohne Sprachzertifikat kein Ehegattennachzug + Menschenrechte: Erfahrungen mit Kinderrechten in Guatemala und Indien + Chile: Geschichtspolitik um den 11. September + Drogenpolitik: Die ekuadorianische Regierung zwischen Repression und Liberalisierung

Kultur und Debatte:
Film: Der Regisseur Barry Barclay und das indigene Kino aus Neuseeland + Vergangenheitspolitik: Der Berliner Streit um die Ausstellung "Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg" + Nationalsozialismus: Interview mit Raffael Scheck über sein neues Buch "Hitlers amerikanische Opfer"


INHALTSÜBERSICHT

Hefteditorial: Schlimmer geht's immer!


Politik und Ökonomie

Arbeitskämpfe: Contra Continental
Ein mexikanischer Arbeitskampf fordert deutsche Gewerkschaften heraus Interview mit Lars Stubbe

NoBorder: Erfolgreiche Skandalisierung
Das NoBorder-Camp auf der griechischen Insel Lesbos
von Miriam Edding

Migration: »Ihr wollt uns nicht«
Ohne Sprachzertifikat kein Ehegattennachzug
von Katja Giersemehl

Menschenrechte: Die Ohnmacht des Rechts
Erfahrungen mit Kinderrechten in Guatemala und Indien
von Manfred Liebel

Chile: Erinnern, um zu vergessen
Geschichtspolitik um den 11. September in Chile
von Sebastian Sternthal

Drogenpolitik: »Legt euch nicht mit Ekuador an!«
Die Drogenpolitik der Regierung Correa zwischen Repression und Liberalisierung
von Linda Helfrich


Schwerpunkt: Digitale Welten

Editorial

Im Netz von Clans
Global verteilte Gemeinschaften statt globaler Gesellschaft
von Karsten Weber

Internet-Vernetzung für Weltverbesserer
von Sascha Klemz

to be bangalored - or not to be
Internationale Arbeitsteilung in der Softwareindustrie
von Vaba Mustkass und Winfried Rust

Copy light
Freie Software und globale Emanzipation
von Stefan Meretz

Agender - Bigender - Genderqueer
Feministische Auseinandersetzungen um das Internet
von Tanja Carstensen

»Das Internet wird überbewertet«
Interview mit John Bwakali über Indymedia Kenya

»Schluss mit dem Kulturpessimismus!«
Interview mit Geert Lovink über die neuen Kommunikationsmittel


Kultur und Debatte

Film: Der Wegbereiter
Barry Barclay und das indigene Kino aus Neuseeland
von Ulrike Mattern

Vergangenheitspolitik: Erinnerung als Politikum Der Berliner Streit um die Ausstellung »Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg«

Nationalsozialismus: »Sie wurden einfach erschossen«
Interview mit Raffael Scheck über sein Buch »Hitlers afrikanische Opfer«

Rezensionen, Tagungen & Kurz belichtet


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Quelle:
iz3w Nr. 315 - November / Dezember 2009, Seite 33-35
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veröffentlicht im Schattenblick zum 4. November 2009