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GEWERKSCHAFT/068: Verhandlungsrunde Tageszeitungen - Streiks und Aktionen sorgen für Schub (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 17. Dezember 2013

Streiks und Aktionen in sieben Bundesländern sorgen für Schub vor sechster Verhandlungsrunde für Tageszeitungsredaktionen



Berlin, 17.12.2013 - Rund 1.000 Redakteurinnen und Redakteure sowie Freie bei Tageszeitungen beteiligen sich heute vor der sechsten Tarifrunde, die morgen (18. Dezember) in Berlin stattfindet, an Streiks und Aktionen. Sie folgen einem Aufruf der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di). Arbeitsniederlegungen und Proteste finden in Verlagen in Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern statt. "Die Kolleginnen und Kollegen verleihen den Verhandlungen Schub. Sie machen deutlich: Einen Tarifabschluss, der auf ein Minusgeschäft hinaus läuft, wird es mit uns nicht geben. Statt Kürzungen wollen wir bessere Arbeitsbedingungen und nach Jahren des Reallohnverlustes spürbare Gehaltserhöhungen. Außerdem gehören in einen zeitgemäßen Tarifvertrag auch die Onliner", fordert der stellvertretende ver.di-Vorsitzende und Verhandlungsführer Frank Werneke.

Auf einer zentralen Kundgebung in München wenden sich rund 550 Streikende aus Bayern und Baden-Württemberg gegen die vom Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) geforderten Kürzungen beim Urlaubs- und Weihnachtsgeld: "Die Verlegervertreter wollen nur eins: Personalkosten sofort und langfristig kürzen. Deshalb wollen sie den Manteltarifvertrag durchlöchern. Und deshalb kann auch der Vorschlag für eine Gehaltserhöhung von 1,4 Prozent erst in 2015 und einer Einmalzahlung nicht wirklich als Angebot bezeichnet werden - abgesehen davon, dass selbst eine solch magere Gehaltssteigerung auf Grund des sogenannten Regionalisierungskonzepts der Verleger in weiten Teilen Deutschlands nicht gezahlt würde. Ein großer Teil von Kolleginnen und Kollegen, nicht nur in Nord- und Ostdeutschland, sollen nach dem Willen der Verleger bis auf Weiteres von jeder Gehaltsentwicklung abgeschnitten werden", kritisiert Werneke. Er erwarte von der sechsten Verhandlungsrunde, dass der BDZV nun endlich beginne, ernsthaft nach Lösungen zu suchen, die zukunftsfähig und dem veränderten Arbeitsalltag in den Redaktionen angemessen seien.

Die dju in ver.di fordert für die rund 14.000 Tageszeitungs-Redakteurinnen und -Redakteure sowie für Freie und Pauschalisten 5,5 Prozent mehr Geld sowie die Einbeziehung von Onlinern in den Geltungsbereich der Tarifverträge, Verbesserungen im Manteltarif und eine Modernisierung der Ausbildung für Tageszeitungsredakteurinnen und Redakteure.

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Quelle:
Presseinformation vom 17.12.2013
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
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veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Dezember 2013