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PREIS/1475: Zehn Kameraleute und Cutter erhalten in Köln den Deutschen Kamerapreis (WDR)


Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR) - Pressemitteilung vom 21. Juni 2009

Zehn Kameraleute und Cutter erhalten in Köln den Deutschen Kamerapreis


Mit dem begehrten DEUTSCHEN KAMERAPREIS 2009 werden am heutigen Sonntag Abend zehn Kameraleute und Cutter im Rahmen einer prominent besetzten Gala ausgezeichnet. Zu den Laudatoren zählen unter anderen die Schauspieler Anneke Kim Sarnau, Saskia Vester und André M. Hennicke sowie der selbst mehrfach ausgezeichnete Kameramann Gernot Roll ("Heimat"). Die Verleihung zum Auftakt des medienforum.nrw findet vor rund 400 Gästen in der Kölner Vulkanhalle statt, durch den Abend führt WDR-Moderatorin Anna Planken. Über 400 Produktionen waren in diesem Jahr im Wettbewerb um die wichtigste Auszeichnung für Bildgestaltung im deutschsprachigen Raum.

Als Ehrenkameramann 2009 wird Joseph Vilsmaier ausgezeichnet, der schon Jahre vor Beginn seiner Regiekarriere als Kameramann arbeitete und auch bei einem Großteil seiner Regiearbeiten selbst die Kamera führte. "Joseph Vilsmaier setzt als filmischer Erzähler bedingungslos auf die emotionale Kraft der Bilder. Intuitiv erfasst er Lichtstimmungen und Räume, die er in der Manier des großen Erzählkinos in bewegende Bilder umsetzt. Trotz aller Stärke bricht er dabei nie mit der gebotenen Authentizität des Gezeigten", so die Begründung des Kuratoriums DEUTSCHER KAMERAPREIS. Zurzeit dreht Vilsmaier als Kameramann, Regisseur und Produzent gemeinsam mit Reinhold Messner einen Film über die tragische Expedition der Messner-Brüder am Nanga Parbat.

Die Auszeichnung für die beste Kamera in einem Kinospielfilm erhält Armin Franzen für "KRONOS. Ende und Anfang". Die Jury attestierte ihm, dass "durch oft überraschende Cadragen und einen intuitiven Fluss der Bewegung hochsensible Bilder der Nähe" in der Neuinterpretation des antiken Mythos entstünden.

Christian Rein erhält den DEUTSCHEN KAMERAPREIS in der Kategorie "Fernsehfilm / Dokudrama" für seinen Fernsehfilm "Die zweite Frau". Der mit Matthias Brandt und der kürzlich verstorbenen Monica Bleibtreu prominent besetzten Geschichte eines "Frauenkaufs" in Rumänien bescheinigt die Jury höchste Einfühlsamkeit.

Die filmische Beobachtung von acht magersüchtigen jungen Frauen unter dem Titel "Die dünnen Mädchen" setzte sich in der Kategorie "Dokumentation" durch. Bildgestalterin ist Sophie Maintigneux, die nach Meinung der Jury die Kamera zum Spiegel der Magersüchtigen werden lässt.

Den Piloten der zweiten Staffel von "KDD - Kriminaldauerdienst", ausgestrahlt unter dem Titel "Am Abgrund", fotografierte Jens Harant - und setzte mit seiner Kameraführung die kaleidoskopartige Erzählweise der Serie auf so kongeniale Art und Weise um, dass er der Jury in der Kategorie "Fernsehserie" den DEUTSCHEN KAMERAPREIS wert war.

In der Kategorie "Kurzfilm" heißt der diesjährige Preisträger Bernhard Keller. Ausgezeichnet wird er für seinen Film "Polar", bei dem die Jury die konsequent durchgehaltene erzählerische Perspektive sowie die formale Geschlossenheit hervorhebt.

Für die Reportage "Unsere Vertreibung 1968 - Der Weg der polnischen Juden" wird Jürgen Dahlhoff die Ehrung in der Kategorie "Bericht / Reportage" zugesprochen. Die Jury begründet ihre Entscheidung damit, dass der Kameramann jede Einstellung perfekt komponiert und jede Situation einfühlsam und entschieden umgesetzt habe.

Ausgezeichnet wird auch die Cutterin Silke Olthoff für den Schnitt des bereits mehrfach prämierten Kurzfilms "Schautag", dessen Erzählebenen sie aus Sicht der Jury in ein spannungsgeladenes Gleichgewicht bringt.

Mit zwei Förderpreisen macht das Kuratorium des Vereins DEUTSCHER KAMERAPREIS Köln e. V. auf Nachwuchstalente aufmerksam. Ingo Scheel beeindruckte die Jury durch seine Kameraführung bei dem Kurzfilm "Loose Connection". Geschichte und Kamera kreisen um einen Jungen, der sich hinter verschiedenen elektronischen Geräten vor dem echten Leben verschanzt. Als viel versprechendes Nachwuchstalent im Bereich Schnitt machte die Jury Julia Keller aus, die den Dokumentarfilm "Agridulce" montierte. Die Förderpreise sind mit je 5.000 Euro dotiert und werden von der Filmstiftung Nordrhein-Westfalen und Panasonic Deutschland gestiftet.

Der DEUTSCHE KAMERAPREIS ist seit über 25 Jahren der Maßstab für Kameraarbeit und Schnitt in Deutschland. Träger des Preises ist der Verein DEUTSCHER KAMERAPREIS Köln e. V. Dessen Mitglieder sind die Stadt Köln, der Bayerische Rundfunk, die Colonia Media Filmproduktions GmbH, die Filmstiftung Nordrhein-Westfalen GmbH, die Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM), die nobeo GmbH, die Studio Hamburg Gruppe, der Südwestrundfunk, die tv productioncenter zürich ag, der Westdeutsche Rundfunk Köln und das Zweite Deutsche Fernsehen.

Die diesjährigen Sponsoren des Preises sind: ARRI, Avid, Kodak, Media Broadcast, Panasonic, RTL, Sony, Volkswagen AG und WDR mediagroup digital.


Zusammenschnitte der Preisverleihung im Fernsehen:

WDR Fernsehen, Dienstag, 23. Juni 2009, 23.15 - 1.00 Uhr
SWR Fernsehen, Freitag, 26. Juni 2009, 0.30 - 2.15 Uhr
EinsFestival, Sonntag, 28. Juni 2009, 9.30 - 11.15 Uhr
BR Fernsehen, Sonntag, 28. Juni 2009, 23.15 - 1.00 Uhr


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Quelle:
Presseinformation vom 21. Juni 2009
Herausgeber:
Westdeutscher Rundfunk Köln (Anstalt des öffentlichen Rechts),
Appellhofplatz 1, 50667 Köln
Postanschrift: 50600 Köln,
Telefon: 0221/220 2407, Fax: 0221/220 2288,
Internet: www.wdr.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Juni 2009