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ARBEITSMEDIZIN/409: Einführung der telemedizinischen Sprechstunde für Lehrer (idw)


Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.V. - 04.05.2016

Einführung der telemedizinischen Sprechstunde

Eine zukunftsorientierte Methode zur flexiblen arbeitsmedizinischen und sicherheitstechnischen Beratung von Bediensteten im staatlichen Schuldienst


Seit dem 01.04.2016 bietet das Institut für Lehrergesundheit (IfL) allen Bediensteten an staatlichen Schulen in Rheinland Pfalz neben der persönlichen Beratung vor Ort auch eine telemedizinische Sprechstunde an. Hierbei handelt es sich um einen zusätzlichen, niederschwelligen Zugangsweg zu den Beratungsangeboten des IfL über das Internet.

Das neue Angebot wird die klassische vor Ort Beratung der Bediensteten nicht ersetzen, sondern möglichst effizient ergänzen, sagt Stephan Letzel, Direktor des Instituts für Lehrergesundheit. Dadurch sollen zukünftig auch Bedienstete erreicht werden, die bislang aus persönlichen Gründen oder räumlicher Distanz keine Beratung durch das IfL in Anspruch genommen haben.

Insbesondere bei Wiederholungsterminen, wie z. B. im Rahmen der betrieblichen Wiedereingliederung von Lehrkräften und Pädagogischen Fachkräften nach längerer krankheitsbedingter Dienstunfähigkeit, kann die telemedizinische Sprechstunde als ressourcenschonende Alternative zur normalen betriebsärztlichen Sprechstunde am IfL oder an der Schule dienen. Neben der Beratung zu individuellen, persönlichen medizinischen oder psychologischen Fragen eröffnet der Einsatz der webbasierten Kommunikationstechnologie die Möglichkeiten zur zeitgleichen Interaktion mit mehreren Gesprächspartnern. Ein Anwendungsfall hierfür stellt die Durchführung von Onlinekonferenzen zwischen Schulleitungen, Schulträgern, Betriebsarzt und Sicherheitsingenieur bei der Gefährdungsbeurteilung an einer Schule dar.

Und so funktioniert das neue Beratungsangebot: Grundvoraussetzung für die Teilnahme ist die Verfügbarkeit eines PC, Notebook, Tablet oder Smartphone mit einer Verbindung zum Internet und einer handelsüblichen Webcam, welche in den meisten Endgeräten ohnehin fest verbaut ist.

Der Zugang zur telemedizinischen Sprechstunde ist mit einem individuellen Passwort gesichert, welches interessierten Bediensteten nach Terminvereinbarung per Email zugesendet wird. Zum vereinbarten Sprechstundentermin loggt sich die / der Bedienstete über die Webseite des Instituts für Lehrergesundheit ein. Vor dem Beratungsgespräch entscheidet die / der Bedienstete, ob sie / er ein Videobild via Webcam senden möchte oder nicht. Im Anschluss daran beginnt die Sprechstunde mit einem Arzt, Psychologen und/oder Sicherheitsingenieur des IfL. Die Kommunikation erfolgt SSL-verschlüsselt direkt über den Webbrowser, eine Installation zusätzlicher Programme oder besondere IT-Kenntnisse sind nicht notwendig.

Verbunden mit dem Ziel der Etablierung und der kontinuierlichen Verbesserung des neuen Beratungszugangs wird die telemedizinische Sprechstunde fortlaufend evaluiert. Neben Aspekten der Akzeptanz und Zufriedenheit von Teilnehmern wird auch untersucht, ob es schulart-, geschlechts- alters- oder krankheitsspezifische Unterschiede in der Nutzung des telemedizinischen Angebots gibt. Die Teilnahme an der Evaluation ist freiwillig und keine Voraussetzung für die Durchführung der Sprechstunde. Das Verfahren wurde mit der Datenschutzbeauftragten der Universitätsmedizin Mainz abgestimmt.


Weitere Informationen erhalten Sie unter
www.unimedizin-mainz.de/ifl

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution1772

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.V., Dr. Thomas Nesseler, 04.05.2016
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Mai 2016

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