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SPORTMEDIZIN/274: Plötzlicher Herztod - Aufbau eines Myokarditis-Registers für Sportler (idw)


Universitätsklinikum Tübingen - 24.06.2013

Myokarditis-Register für Sportler - DFB fördert den Aufbau durch Tübinger Sportmedizin



Myokarditis, also eine entzündliche Erkrankung des Herzmuskels, zählt bei Sportlern zu den häufigsten Ursachen des plötzlichen Herztodes. Wird eine Herzmuskelbeteiligung während eines Infektes nicht erkannt und intensivere Trainings- oder Wettkampfbelastungen fortgesetzt, besteht ein erhöhtes Risiko mit unter Umständen tödlichen Komplikationen.

Die Abteilung Sportmedizin am Universitätsklinikum Tübingen startet jetzt mit Unterstützung der Arbeitsgruppe Sportkardiologie der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) ein nationales Register zur Erfassung der Myokarditis-Fälle. Damit sollen die Erkennung, der Verlauf und die Therapiewege der Myokarditis erforscht werden. Aufgabe des Registers ist es, die medizinische Versorgung und die dabei erhobenen Befunde von Sportlern zu erfassen, welche mit einer vermuteten oder gesicherten Myokarditis in einem sportmedizinischen oder kardiologischen Zentrum untersucht und behandelt werden. Finanziert wird das Projekt in den nächsten drei Jahren durch den Deutschen Fußballbund.

Durch das Register erhoffen sich die Tübinger Initiatoren, die diagnostische Abklärung bei Sportlern mit einem Infekt mit vermuteter Beteiligung des Herzmuskels weiter zu optimieren. Auch sollen mit Hilfe der Registerdaten genauere Kriterien erarbeitet werden, die den betroffenen Athleten und ihren Betreuern bei der Entscheidung zum sicheren Wiedereinstieg in sportliche Aktivitäten Hilfe bieten.

Prof. Dr. Andreas Nieß, Ärztlicher Direktor der Abteilung Sportmedizin am Universitätsklinikum Tübingen zur Zielsetzung: "Um diese Ziele zu erreichen sind hohe Fallzahlen notwendig, so dass wie bei entsprechenden Registern üblich, ein multizentrischer Ansatz verfolgt wird". Derzeit sind deutschlandweit bereits 16 sportmedizinische und kardiologische Zentren in das Register miteinbezogen, weitere Zentren sollen folgen. "Die Datenbank für das Register wurde bereits eingerichtet und die Erfassung der Fälle läuft schon", so Nieß.


Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution82

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Universitätsklinikum Tübingen, Dr. Ellen Katz, 24.06.2013
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Juni 2013