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FORSCHUNG/3798: Die Vermessung der Herzmuskelzelle (idw)


Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum - Herz- und Diabeteszentrum NRW Bad Oeynhausen - 02.03.2018

Die Vermessung der Herzmuskelzelle


Ein neu ausgestatteter Einzelzell-Messplatz im Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, steht im Erich und Hanna Klessmann-Institut für kardiovaskuläre Forschung und Entwicklung am HDZ NRW zur Verfügung. Er soll zukünftig dazu beitragen, neue Erkenntnisse über die Regenerationsmöglichkeiten von Herzmuskelzellen und ihren Einfluss bei bestimmten, erblich bedingten Herzerkrankungen zu gewinnen.

Mit der Erforschung einzelner Herzmuskelzellen beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Prof. Dr. Hendrik Milting, Leiter des Erich und Hanna Klessmann-Instituts für kardiovaskuläre Forschung und Entwicklung am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen. Dazu steht ihm jetzt erstmals ein neu ausgestatteter Einzelzell-Messplatz zur Verfügung. Die Investition in Höhe von 50.000 Euro hat der Förderverein des HDZ NRW e.V. zur Hälfte mitgetragen.

Etwa 6 Milliarden Herzmuskelzellen besitzt der Mensch. Sie sind für die Kontraktion des Herzens sowie für die Erregungsleitung verantwortlich. Im Laufe des Lebens nimmt die Anzahl der Herzmuskelzellen kontinuierlich ab. Dabei sind die Zellen durchaus in der Lage, sich zu erneuern. Bei einem 25-Jährigen wird etwa ein Prozent der Zellen innerhalb eines Jahres ersetzt. "Diese Rate sinkt im Alter jedoch deutlich ab", sagt Professor Milting, dessen Doktorandin Ilona Schirmer am neuen Arbeitsplatz insbesondere das Kontraktionsverhalten einzelner Herzmuskelzellen untersucht. Die Ergebnisse werden in ihre Doktorarbeit an der Ruhr-Universität Bochum einfließen.

Eine hochauflösende Videokamera erfasst dabei die Herzmuskelzelle und vermisst ihre Kraftentwicklung. "Nach einem Herzinfarkt ist das Herzmuskelgewebe in aller Regel dauerhaft geschädigt", erläutert Milting. "Es wird dann durch Bindegewebe ersetzt. Unsere Untersuchungen befassen sich mit der Frage, welchen Einfluss bestimmte Proteine auf Herzmuskelzellen haben. Wir erhoffen uns daraus neue Erkenntnisse über die Entwicklung bestimmter, erblich bedingter Herzerkrankungen."

Die Inbetriebnahme des neuen Arbeitsplatzes im Institut hat Titularprofessor Dr. Otto Foit, Vorsitzender des Fördervereins Herz- und Diabeteszentrum NRW e.V., gerne begleitet. "Die Unterstützung der medizinischen Forschung im HDZ ist eine Investition in die Medizin von morgen", sagt er. "Deshalb unterstützt der Förderverein Projekte, die sich der Entwicklung innovativer Therapieformen bei Herzerkrankungen widmen."


Das Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, ist ein international anerkanntes Zentrum zur Behandlung von Herz-, Kreislauf- und Diabeteserkrankungen. Mit 37.000 Patienten pro Jahr, davon 14.400 in stationärer Behandlung, ist das HDZ NRW ein führendes Spezialklinikum in Europa. Unter einem Dach arbeiten vier Universitätskliniken und Institute seit mehr als 30 Jahren interdisziplinär zusammen. Das HDZ NRW ist Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum.

Zu dieser Mitteilung finden Sie Anhänge unter der WWW-Adresse:
http://idw-online.de/de/attachment64861
Pressemitteilung HDZ NRW vom 02.03.2018

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution1268

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum - Herz- und Diabeteszentrum NRW Bad Oeynhausen, Anna Reiss, 02.03.2018
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. März 2018

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