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MELDUNG/125: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 20.05.10 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen


→  "Medizintechnik": neuer interuniversitärer Studiengang Tübingen/Stuttgart
→  10,5 Millionen Euro für die Stammzellforschung
→  Universitätsklinikum Heidelberg schließt Vertrag mit Saudi-Arabischem Gesundheitsministerium
→  PFH Göttingen - Neue Studiengänge Orthobionik ab Oktober 2011
→  Neue Biomaterialien für systemisch erkrankten Knochen

Raute

Eberhard Karls Universität Tübingen - 18.05.2010

"Medizintechnik": neuer interuniversitärer Studiengang Tübingen/Stuttgart

PM der Universitäten Tübingen und Stuttgart

Ab dem Wintersemester 2010/11 bieten die Universitäten Tübingen und Stuttgart einen neuen interuniversitären Bachelor-Studiengang im Bereich "Medizintechnik" an. Es ist der bundesweit einzige Studiengang für Medizintechnik, der Kerndisziplinen und Schwerpunkte zweier Universitäten vereinigt: die Ingenieurwissenschaften in Stuttgart und die Medizin in Tübingen.

Universität Stuttgart
Keplerstr. 7, 70174 Stuttgart
Tel.: 0711/685-82297
Fax: 0711/685-82188
E-Mail: presse@uni-stuttgart.de
www.uni-stuttgart.de

Eberhard Karls Universität Tübingen
Wilhelmstr. 5, 72074 Tübingen
Tel.: 07071/29-76789
Fax: 07071/29-5566
E-Mail: michael.seifert@uni-tuebingen.de
www.uni-tuebingen.de

100 Studierende werden jährlich das sechssemestrige Studium beginnen können. Ihnen werden modulartig in den ersten vier Semestern Grundkenntnisse beispielsweise in Experimentalphysik, Zell- und Humanbiologie, Informatik und Biochemie in Tübingen vermittelt, in Stuttgart unter anderem höhere Mathematik, Medizingerätetechnik, Elektrotechnik sowie Regelungstechnik und Optik-Design. Im dritten Studienjahr können die Studierenden dann zwischen zwei Richtungen wählen: Medizinische Ingenieurwissenschaften in Stuttgart oder Biomedizinische Technologie in Tübingen, die jeweils weitere Spezialisierungen in Vertiefungsfächern ermöglichen.

Der neue Studiengang richtet sich an Bewerber, die eine ausgeprägte Neigung zu den Natur- und Ingenieurwissenschaften haben oder sich medizinischen Themen nähern möchten, ohne das Berufsziel Arzt im Blickfeld zu haben. Das neue Angebot stellt auch gute Einstiegschancen in Berufe bei mittelständischen Unternehmen der Medizintechnikbranche in Aussicht. Ermöglicht wird der Studiengang auch durch vier neue Professuren, die im Hinblick auf den doppelten Abitursjahrgang 2012 vom Land Baden-Württemberg eingerichtet werden. Die Universität Tübingen erhält so neue Lehrstühle für Technologie vitaler Implantate und organisch-anorganische Grenzflächen, die Universität Stuttgart für Konstruktion in der Medizingerätetechnik sowie für Optik-Design und Simulation.

Die Absolventen des Bachelor-Studiengangs können entweder gleich in die Industrie gehen oder zwischen zwei englischsprachigen Masterstudiengängen wählen, die in drei Jahren als internationale Studiengänge eingerichtet werden sollen: "Medical Engineering" in Stuttgart und "Biomedical Technology" in Tübingen. Um das Pendeln der Studierenden zwischen Stuttgart und Tübingen zu erleichtern, sind die Vorlesungspläne darauf abgestimmt, dass jeweils ganze Tage an einem Standort studiert werden. Außerdem können die Studierenden durch den Einsatz von Videotechnik und E-Learning-Plattformen die Lehrveranstaltungen nachbereiten.

Grundlage der neuen Kooperation zwischen einer technischen und einer klassischen Universität ist das Interuniversitäre Zentrum für Medizinische Technologie Stuttgart-Tübingen (IZST), das schon seit Jahren die Forschungsaktivitäten beider Hochschulen und ihrer außeruniversitären Partner in den Bereichen Medizintechnik und Regenerative Medizin bündelt. Der besondere Reiz des Studiengangs ist die starke Vernetzung mit der Medizintechnischen Industrie in Baden-Württemberg, die etwa 60 Prozent des deutschen Marktes ausmacht und hohe Weltmarktanteile hat. Schon während des Studiums können die Studierenden in Betrieben Praktika absolvieren, für bestimmte Kompetenzfelder stehen Dozenten aus der Industrie zur Verfügung.

Der Prorektor für Forschung der Universität Tübingen, Prof. Herbert Müther, begrüßt die neue Kooperation in Forschung und Lehre zwischen den benachbarten Universitäten: "Stuttgart nimmt in den Ingenieurwissenschaften einen Spitzenplatz ein, Tübingen in der Medizin. Beide Stärken werden nun in einem attraktiven und innovativen Studiengang verschmolzen. Die Studierenden werden an beiden Universitäten eingeschrieben sein und erhalten von beiden einen Abschluss." Prof. Manfred Berroth, der Prorektor für Struktur an der Universität Stuttgart erklärt: "Wir freuen uns, den in dieser Form bundesweit einmaligen Studiengang anbieten zu können. Der Aufbau des Studiums in grundlagenorientierte Fächer bis zum vierten Semester und wählbare Vertiefungsfächer ab dem fünften Semester ermöglicht eine individuelle und flexible Gestaltung der Studieninhalte und wirkt zudem einer Verschulung des Studiums entgegen."

Stipendien für Begabte
Ab dem ersten Semester wird es über eine Stiftung von der Industrie gesponserte Stipendien für besonders Begabte geben, so wird von Anfang an ein direkter Kontakt zur Wirtschaft ermöglicht. Daran beteiligt sind die drei Firmen ERBE Elektromedizin GmbH, MAQUET Cardiopulmonary AG und JOTEC GmbH. Der von ihnen gegründete Förderfonds unterstützt den Studiengang Medizintechnik. Wichtigstes Förderinstrument sind Stipendien in Höhe von circa 5.000 Euro pro Jahr - 1.000 Euro Studiengebühren plus circa 300 Euro monatlich, die an die fünf bis zehn Prozent Besten des Jahrgangs vom Beginn des Studiums an vergeben werden. Ein Gremium aus Stiftern und Vertretern der Universitäten wählt die Kandidaten aus. Die Stifter werden die Geförderten unter anderem mit Praktika begleiten.

Kontakt:
Eberhard Karls Universität Tübingen
Prof. Hans-Peter Rodemann, Prodekan
E-Mail: hans-peter.rodemann[at]uni-tuebingen.de

Universität Stuttgart
Prof. Thomas Maier, Studiendekan
E-Mail: thomas.maier[at]iktd.uni-stuttgart.de
http://www.uni-medtech.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution81

Quelle: Eberhard Karls Universität Tübingen, Michael Seifert, 18.05.2010

Raute

Universitätsklinikum Heidelberg - 19.05.2010

10,5 Millionen Euro für die Stammzellforschung

Deutsche Forschungsgemeinschaft bewilligt neuen Sonderforschungsbereich in Heidelberg

Ein neuer Sonderforschungsbereich (SFB) zur Stammzellforschung an der Universität Heidelberg wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Heute ist die Bewilligung mit einem Fördervolumen von 10,5 Mio. Euro auf vier Jahre bekanntgegeben worden.

Der SFB 873 trägt den Titel "Selbsterneuerung und Differenzierung von Stammzellen" und umfasst 17 Teilprojekte und drei Nachwuchsgruppen. Diese Wissenschaftlerteams sind an den Medizinischen Fakultäten Heidelberg und Mannheim, am Institut für Zoologie, am Zentrum für Molekulare Biologie der Universität Heidelberg (ZMBH) und am Institut für Angewandte Mathematik ebenfalls Universität Heidelberg sowie dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) angesiedelt.

Koordiniert wird der SFB an der Medizinischen Fakultät Heidelberg; Sprecher ist Professor Dr. Anthony D. Ho, Ärztlicher Direktor der Abteilung Hämatologie, Onkologie und Rheumatologie, einem der größten Zentren für Stammzelltransplantationen in Deutschland. "Mit dem grundlagenorientierten SFB 873 wird die Stellung Heidelbergs als einem der führenden Stammzellforschungszentren in Deutschland gestärkt", erklärt Professor Ho.

In den kommenden vier Jahren wird im Detail untersucht werden, welche grundlegenden Mechanismen den Selbsterhalt und die Differenzierung von Stammzellen steuern. Im Zentrum des SFB stehen die adulten Stammzellen. Obwohl adulte Stammzellen bereits vor mehr als 50 Jahren entdeckt und seitdem intensiv untersucht worden sind, sind fundamentale Regulationsmechanismen, die ihre Selbsterneuerung und Differenzierung bestimmen, nach wie vor ungeklärt.

Interdisziplinärer Ansatz mit Modellorganismen - neue Therapiekonzepte

Das Besondere an diesem SFB ist seine interdisziplinäre und breite thematische Ausrichtung mit einer Vielzahl von Modellorganismen, die weltweit einzigartig ist. Geplant sind vergleichende Untersuchungen der grundlegenden Mechanismen für Zellteilung und Differenzierung an evolutionsbiologisch relevanten Modellorganismen bei Pflanzen (Arabidopsis) und Tieren (Süßwasserpolyp Hydra, Fruchtfliege Drosophila, Fisch, Frosch, Maus). In einfachen Modellsystemen können die Prinzipien der Stammzellsteuerung entziffert und dann auf komplexere Lebensformen bis hin zum Menschen projiziert werden.

Der SFB zeichnet sich darüber hinaus durch die enge Verzahnung von Grundlagenwissenschaft und Klinik aus. Diese ermöglicht einen interdisziplinären Ansatz bei der Aufklärung zentraler Schlüsselelemente der Stammzellbiologie und eröffnet somit neue Wege zur Entwicklung künftiger Therapiekonzepte.

Weitere Informationen im Internet:

Zusammenfassung des Sonderforschungsbereichs:
www.klinikum.uni-heidelberg.de/Zusammenfassung.116855.0.html

Liste der Principal-Investigators des SFB:
www.klinikum.uni-heidelberg.de/Principal-Investigators.116853.0.html

Ansprechpartner:
Professor Dr. Anthony Ho
Ärztlicher Direktor
Abteilung Hämatologie, Onkologie und Rheumatologie
Medizinische Universitätsklinik Heidelberg
E-Mail: sekretariat.ho@med.uni-heidelberg.de


Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang

Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der größten und renommiertesten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international bedeutsamen biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung neuer Therapien und ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 7.600 Mitarbeiter und sind aktiv in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 40 Kliniken und Fachabteilungen mit ca. 2.000 Betten werden jährlich rund 550.000 Patienten ambulant und stationär behandelt. Derzeit studieren ca. 3.400 angehende Ärzte in Heidelberg; das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland.
www.klinikum.uni-heidelberg.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution665

Quelle: Universitätsklinikum Heidelberg, Dr. Annette Tuffs, 19.05.2010

Raute

Universitätsklinikum Heidelberg - 19.05.2010

Enge Zusammenarbeit in Krankenversorgung und medizinischer Wissenschaft

Universitätsklinikum Heidelberg schließt Vertrag mit Saudi-Arabischem Gesundheitsministerium

Das Saudiarabische Gesundheitsministerium und das Universitätsklinikum Heidelberg haben eine enge Zusammenarbeit vereinbart. Ein Vertrag, der am 12. Mai 2010 in Heidelberg vom Saudi-Arabischen Gesundheitsminister H.E. Dr. Abdullah bin Abdul Aziz Al-Rabeeah und dem Vorstand des Universitätsklinikums Heidelberg unterzeichnet wurde, sieht einen gegenseitigen Austausch in den Bereichen der Krankenversorgung, Fortbildung und medizinischen Wissenschaft vor.

Bei seinem Besuch in Heidelberg wurde Dr. Abdullah bin Abdul Aziz Al-Rabeeah, ein international ausgewiesener Kinderchirurg, als "Visiting Professor" der Universität Heidelberg ausgezeichnet. Der Gesundheitsminister hielt in der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg einen wissenschaftlichen Vortrag zur operativen Versorgung von siamesischen Zwillingen in Saudi-Arabien.

Der Vertrag zwischen dem Universitätsklinikum Heidelberg und dem Saudi-Arabischen Gesundheitsministerium umfasst mehrere Bereiche der Zusammenarbeit, u.a. den Austausch von medizinischen Experten, den Zugang zur Krankenversorgung in Heidelberg für saudi-arabische Patienten mit schweren Erkrankungen, gemeinsame wissenschaftliche Veranstaltungen, Trainingskurse sowie Forschungsprogramme.

"Saudi-Arabien verfügt über einen hohen Standard medizinischer Versorgung", erklärte der Leitende Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg, Professor Dr. J. Rüdiger Siewert. "Wir sind stolz darauf, mit diesem Vertrag unsere Zusammenarbeit auszubauen."

Weitere Informationen im Internet:
Über die Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg:
www.klinikum.uni-heidelberg.de/Chirurgische-Klinik.106552.0.html

Über das International Office:
www.heidelberg-university-hospital.com


Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang

Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der größten und renommiertesten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international bedeutsamen biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung neuer Therapien und ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 7.600 Mitarbeiter und sind aktiv in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 40 Kliniken und Fachabteilungen mit ca. 2.000 Betten werden jährlich rund 550.000 Patienten ambulant und stationär behandelt. Derzeit studieren ca. 3.400 angehende Ärzte in Heidelberg; das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland.
www.klinikum.uni-heidelberg.de

Das Universitätsklinikum Heidelberg gehört zu den führenden medizinischen Zentren in Deutschland und Europa. Jährlich werden rund 550.000 Patienten ambulant und stationär in mehr als 40 Kliniken und Fachabteilungen behandelt. Einer der Schwerpunkte ist - in enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum - die Versorgung krebskranker Patienten im Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen NCT. Die weltweit einmalige Heidelberger Ionenstrahl-Therapieanlage HIT bietet seit November 2009 eine innovative Bestrahlungsform an. Die Betreuung von Patienten aus arabischsprachigen und anderen Ländern am Universitätsklinikum Heidelberg ist in den vergangenen Jahren durch die Einrichtung eines International Office ausgebaut worden.

Die Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg ist eine der renommiertesten operativen Zentren in Europa. Schwerpunkte sind u.a. die Behandlung von Krebserkrankungen der Bauchspeicheldrüse und die Organtransplantation.



Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution665

Quelle: Universitätsklinikum Heidelberg, Dr. Annette Tuffs, 19.05.2010

Raute

Private Fachhochschule Göttingen - 18.05.2010

PFH Göttingen - Neue Studiengänge Orthobionik ab Oktober 2011

Göttingen. Die PFH Private Fachhochschule Göttingen erweitert ihr Studienangebot. Ab Oktober 2011 wird es in Göttingen die Bachelor- und Masterprogramme Orthobionik geben, die - praxisnah ausgerichtet - Know-how an der Nahtstelle zwischen moderner Medizin und Orthopädietechnik vermitteln. Partner der PFH bei der Entwicklung der Studiengänge sind die Universitätsmedizin Göttingen, die Bundesfachschule für Orthopädietechnik (BUFA) in Dortmund und die Otto Bock HealthCare GmbH, Weltmarktführer in der technischen Orthopädie.

Der Studiengang Orthobionik wird auf die eigenverantwortliche, anspruchsvolle und komplexe orthopädietechnische Versorgung direkt am Menschen vorbereiten und ein in Deutschland bisher einmaliges akademisches Qualifikationsangebot für die Branche abbilden. Das breite fachwissenschaftliche Themenspektrum befähigt dazu, auf dem neuesten Stand der Orthopädietechnik Patientenversorgungen zu planen und zu realisieren. Das vierjährige Bachelorprogramm richtet sich an junge Menschen mit Hochschulzugangsberechtigung. Das Masterprogramm Orthobionik wird als ein berufsbegleitender Aufbaustudiengang von eineinhalb Jahren Dauer geplant. Er richtet sich insbesondere auch an approbierte Ärztinnen und Ärzte. Das geplante Curriculum des Masterstudiengangs schließt neben wissenschaftlichen Aspekten auch praxisorientierte Teile sowie ethische, rechtliche und betriebswirtschaftliche Aspekte ein. Die Entwicklung notwendiger manueller Fähigkeiten ist eng in die klinische Praxis der Universitätsmedizin Göttingen integriert.

Wichtiger Impulsgeber für die Entwicklung der neuen Studienangebote ist die Branche der Technischen Orthopädie, allen voran Weltmarktführer Otto Bock HealthCare. Das Unternehmen, das in 43 Ländern weltweit vertreten ist, fördert die Stärkung der Ausbildung auf Hochschulniveau in Deutschland, um mit der immer größer werdenden technischen Komplexität innovativer Lösungen körperbehinderten Menschen eine höchstmögliche Teilhabe am Leben zu ermöglichen. Die weltweite Vergleichbarkeit der Ausbildungen und Abschlüsse, eine verbesserte Attraktivität des Berufsbildes für junge Menschen und die Anpassung von Ausbildungsinhalten an das berufliche Profil von Führungskräften und Experten in der Orthopädietechnik sind wichtige Aspekte der Initiative.

"Die deutsche Orthopädietechnik genießt Weltruf, was nicht zuletzt auf die vorbildliche Qualität und Tradition unserer handwerklichen Ausbildungsgänge zurückzuführen ist. Im internationalen Vergleich fehlt uns in Deutschland aber ein moderner Studiengang für unsere Branche, der in anderen Ländern der Welt bereits etabliert ist. Mit der Bundesfachschule, dem Bundesinnungsverband und unseren Partnern in den Sanitätshäusern stellen wir die Signale auf Zukunft und gehen gemeinsam den richtigen Schritt, um die Mobilität der Menschen mit Handicap und deutsche Innovationsführerschaft zu sichern", begründet Professor Hans Georg Näder, Präsident und CEO von Otto Bock HealthCare das Engagement seines Unternehmens.

Die Studiengänge Orthobionik an der PFH sollen auch zum verstärkten Austausch von Wissenschaft und Anwendungspraxis führen. Aktuelle Ergebnisse aus Forschung und Entwicklung sollen direkt in die Hochschulausbildung einfließen. Professoren und Dozenten wiederum werden Praxisstudien und Patientendokumentationen in wissenschaftlichem Umfeld weiterentwickeln und gemeinsam mit Studierenden auf Anwendbarkeit prüfen. Der aufzubauende Forschungsbereich soll an der Hochschule eine enge Verzahnung mit der Orthopädie-Branche erhalten. In diesem Zusammenhang ist die Kooperation der drei beteiligten Kompetenzpartner richtungweisend: Die erstklassige medizinisch-klinische Fachexpertise der Universitätsklinik Göttingen, die jahrzehntelange Kompetenz in Weiterbildung der BUFA und die ausgewiesene Praxisorientierung in Lehre und Forschung der PFH in Management, Innovation und Technologie.

"Die neuen Studiengänge Orthobionik sind ein weiteres gutes Beispiel für die erfolgreiche Verzahnung von Wissenschaft und Wirtschaft. Die Partnerschaft und der Austausch mit unserem Kuratoriumsunternehmen Otto Bock waren hierbei ebenso wegweisend wie unser innovationsbereites Hochschulmanagement", sagt Prof. Dr. Frank Albe, Vizepräsident der PFH, der den Aufbau des Studiengangs maßgeblich betreut.

Mit der Entwicklung innovativer Studienangebote an der Schnittstelle Management und Technologie hat die Göttinger Privathochschule bereits Erfahrung. 2006 hat sie die deutschlandweit einzigartigen Studiengänge "Adaptronik" und "Verbundwerkstoffe/Composites" (Carbontechnologie) eingeführt, die in den Ingenieurwissenschaften große Beachtung finden und deren Absolventen gefragter Führungsnachwuchs und Spezialisten dieser Schlüsseltechnologien sind.

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.pfh.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution1278

Quelle: Private Fachhochschule Göttingen, Peter Diehl, 18.05.2010

Raute

Technische Universität Dresden - 19.05.2010

Neue Biomaterialien für systemisch erkrankten Knochen

DFG bewilligt Universitäten Gießen, Dresden und Heidelberg einen neuen SFB

In seiner gestrigen Sitzung hat der zuständige Senatssausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) den drei Universitäten Gießen, Dresden und Heidelberg einen neuen Sonderforschungsbereich/Transregio mit dem Titel "Werkstoffe für die Hartgeweberegeneration im systemisch erkrankten Knochen" bewilligt. Damit kann die auf vier Jahre angelegte erste Förderperiode zum 1. Juli 2010 begonnen werden.

Ziel des hochgradig interdisziplinären Forschungsverbundes ist es, gezielt neue Knochenersatzmaterialien und Implantatwerkstoffe für den systemisch erkrankten Knochen und seine besonderen Eigenschaften und Erfordernisse zu entwickeln, zu untersuchen und zu testen. Im Mittelpunkt stehen hierbei zwei Erkrankungen, welche jeweils ein deutlich erhöhtes Knochenbruchrisiko mit sich bringen: Osteoporose, eine weit verbreitete und vor allem im Alter auftretende Knochendegeneration sowie die bösartige Tumorerkrankung Multiples Myelom, welche insbesondere zu lokal umgrenzter Zerstörung des Knochengewebes führt.

Der modernen Unfallchirurgie/Orthopädie steht zwar eine Vielzahl an Knochenersatzmaterialien wie auch dauerhaften Implantaten zu Verfügung; diese sind jedoch nicht an die spezifischen Bedingungen solcher systemischen Krankheitsbilder angepasst, welche generell zu einer Verschlechterung der Knochenfraktur- und -defektheilung führen. Aufgabe des Forschungsverbundes wird es deshalb sein, völlig neuartige Lösungen für solche Formen von Knochendefekten zu entwickeln und in geeigneten Zellkultur- und Tiermodellen zu untersuchen. Am Ende des auf insgesamt zwölf Jahre angelegten Vorhabens sollen die Ergebnisse dann in die klinische Anwendung übertragen werden.

Sprecher des SFB/TR 79 ist Prof. Dr. Dr. Reinhard Schnettler, Direktor der Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie der Justus-Liebig-Universität Gießen. Der Schwerpunkt der Arbeiten des Standortes Gießen liegt in der Entwicklung geeigneter Tiermodelle und der Testung der am Standort Dresden neu zu entwickelnden Biomaterialien. In Heidelberg steht die Erkrankung des Multiplen Myeloms als exemplarisches malignes Krankheitsbild im Mittelpunkt. An der TU Dresden sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler folgender Institute und Einrichtungen beteiligt: Max-Bergmann-Zentrum (MBZ)/Institut für Werkstoffwissenschaft, Zentrum für Informationsdienste und Hochleistungsrechnen (ZIH), Institut für Physiologische Chemie sowie die Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin. Daneben wurde je ein Teilprojekt des Max-Planck-Instituts für Chemische Physik fester Stoffe, des Leibniz-Instituts für Festkörper- und Werkstoffforschung und des Leibniz-Instituts für Polymerforschung bewilligt. Sprecher des TR 79 am Standort Dresden ist Dr. Michael Gelinsky, Gruppenleiter am Max-Bergmann-Zentrum für Biomaterialien/Institut für Werkstoffwissenschaft der TUD.

Ansprechpartner:
Dr. Michael Gelinsky
Max-Bergmann-Zentrum für Biomaterialien
Institut für Werkstoffwissenschaft
E-Mail: michael.gelinsky@tu-dresden.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution143

Quelle: Technische Universität Dresden, Mathias Bäumel, 19.05.2010

Raute

Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Mai 2010