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MELDUNG/168: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 27.07.10 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen


→  Helmholtz Zentrum München erfolgreich bei der Einwerbung von ERC-Grants:
      Untersuchung von Volkskrankheiten und Entwicklung neuer Bildgebender Verfahren im Fokus
→  Initiative unterstützt Kampf gegen unsichtbare Plagen
      850.000 Euro für medizinische Forschung in Afrika
→  Spin-off der RWTH Aachen hilft Wissenschaftlern bei der Vermarktung eigener Entwicklungen

Raute

Helmholtz Zentrum München / Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt - 26.07.2010

Helmholtz Zentrum München erfolgreich bei der Einwerbung von ERC-Grants

Untersuchung von Volkskrankheiten und Entwicklung neuer Bildgebender Verfahren im Fokus

Neuherberg, 26.07.2010. Drei Wissenschaftler am Helmholtz Zentrum München haben erfolgreich eine Forschungsförderung des Europäischen Forschungsrats (European Research Council, ERC) in einer Gesamthöhe von 4 Millionen Euro eingeworben. Mit dem ERC Starting Grant werden die drei Wissenschaftler jeweils in den nächsten fünf Jahren die Mechanismen der Entstehung von Leberkrebs und der Lungenregeneration untersuchen bzw. neue Methoden im Bio-Imaging entwickeln.

Lungen- und Krebserkrankungen gehören zu den Erkrankungen, für die dringend neue Therapien benötigt werden. Eine entscheidende Voraussetzung hierfür ist das Verständnis, wie diese Erkrankungen entstehen. Drei Wissenschaftler am Helmholtz Zentrum München haben sich erfolgreich an der Ausschreibung des Europäischen Forschungsrats um die sogenannten ERC-Grants beteiligt: Dr. Matthias Heikenwälder, Institut für Virologie, Dr. Dr. Melanie Königshoff, Comprehensive Pneumology Center, und Dr. Daniel Razansky, Institut für Biologische und Medizinische Bildgebung. Sie erhalten Fördermittel in Höhe von insgesamt 4 Millionen Euro.

"Die hohe Erfolgsquote des Helmholtz Zentrums München bei dieser Ausschreibung beweist die wissenschaftliche Exzellenz des Zentrums", sagt Prof. Dr. Günther Wess, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des Helmholtz Zentrums München.

PD Dr. Mathias Heikenwälder vom Institut für Virologie wird im Rahmen des ERC-Projekts untersuchen, wie es in Folge chronischer Leberschädigung (zum Beispiel durch Infektion mit dem Hepatitis-B- oder Hepatitis-C-Virus) zu Gewebeschädigung und Krebs kommt und wie entzündliche Prozesse dazu beitragen. Leberkrebs ist eine der aggressivsten Krebsformen und weltweit der dritthäufigste Krebs mit Todesfolge.

Regenerationsprozesse in der Lunge genauer zu verstehen, ist eine Voraussetzung für die Entwicklung neuer Therapien gegen chronische Lungenerkrankungen, wie z. B. der Chronisch Obstruktiven Lungenerkrankung, COPD. Am Comprehensive Pneumology Center des Helmholtz Zentrums München wird Dr. Dr. Melanie Königshoff im Rahmen des ERC-Grants die Mechanismen der Lungenregeneration untersuchen, die vom alveolären Lungengewebe ausgehen.

Die Darstellung molekularer Abläufe in Echtzeit hat sich Dr. Daniel Razansky vom Institut für Biologische und Medizinische Bildgebung zum Ziel gesetzt: Mit Hilfe eines neuen optoakustischen Verfahrens sollen neurodegenerative und kardiovaskuläre Mechanismen künftig nachvollziehbar werden. Damit können im zweiten Schritt auch Krankheitsverläufe und Behandlungserfolge künftig besser analysiert werden.

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.helmholtz-muenchen.de/presse-und-medien/pressemitteilungen/pressemitteilungen-2010/pressemitteilung-2010-detail/article/13351/9/index.html

Das Helmholtz Zentrum München
ist das deutsche Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt. Als führendes Zentrum mit der Ausrichtung auf Environmental Health erforscht es chronische und komplexe Krankheiten, die aus dem Zusammenwirken von Umweltfaktoren und individueller genetischer Disposition entstehen.
Das Helmholtz Zentrum München beschäftigt rund 1.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Hauptsitz des Zentrums liegt in Neuherberg im Norden Münchens auf einem 50 Hektar großen Forschungscampus.
Das Helmholtz Zentrum München gehört der größten deutschen Wissenschaftsorganisation, der Helmholtz-Gemeinschaft an, in der sich 16 naturwissenschaftlich-technische und medizinisch-biologische Forschungszentren mit insgesamt 26.500 Beschäftigten zusammengeschlossen haben.
www.helmholtz-muenchen.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution44

Quelle: Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt, Sven Winkler, 26.07.2010

Raute

VolkswagenStiftung - 26.07.2010

Initiative unterstützt Kampf gegen unsichtbare Plagen
850.000 Euro für medizinische Forschung in Afrika

Mehr als eine Milliarde Menschen weltweit leiden an Tropenkrankheiten, die der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt sind und auch wirtschaftlich vernachlässigt werden. Gemeinsam mit vier europäischen Stiftungen unterstützt die VolkswagenStiftung jetzt in einer zweiten Runde afrikanische Wissenschaftler/-innen, die vernachlässigte Tropenkrankheiten erforschen.

Sie lauern in verunreinigtem Wasser und in Lebensmitteln, nutzen Moskitos als Überträger oder bohren sich in die Sohlen ahnungsloser Barfüßiger. Die Rede ist von Würmern, Bakterien, Viren und Parasiten, die insbesondere in Afrika vorkommen und sehr schmerzhafte bis tödliche Erkrankungen hervorrufen. Doch während für die Erforschung der drei "großen Infektionen" - HIV/AIDS, Tuberkulose und Malaria - viel Geld ausgegeben wird, geraten Krankheiten wie Flussblindheit oder Buruli-Ulkus, ein Hautgeschwür, das durch das "Mycobacterium ulcerans" verursacht wird, oft aus dem Blick.

Mehr als eine Milliarde Menschen weltweit, schätzt die Weltgesundheitsorganisation (WHO), leiden unter diesen und anderen vernachlässigten Tropenkrankheiten. Etwa die Hälfte der Betroffenen lebt in Afrika. Hier die Tropenmedizin nachhaltig zu stärken ist das Ziel der "European Foundation Initiative for African Research into Neglected Tropical Diseases" (EFINTD), ein Zusammenschluss der VolkswagenStiftung mit der portugiesischen Fundacao Calouste Gulbenkian, der französischen Fondation Mérieux, der britischen Nuffield Foundation und der italienischen Fondazione Cariplo.

Bereits 2007 haben sich die fünf Stiftungen zusammengeschlossen, um den Kampf gegen diverse Krankheiten zu unterstützen. In einer zweiten Runde wurden nun sieben afrikanische Wissenschaftler/-innen aus Ghana, Nigeria, Tansania, Kenia und Mozambique ausgewählt, die eine finanzielle Förderung von insgesamt 851.000 Euro für bis zu drei Jahre erhalten. Das Themenspektrum der Postdoktoranden reicht von der Erforschung diverser Übertragungsformen über die Zusammenhänge zwischen tropischen Erkrankungen und HIV/AIDS bis hin zu Möglichkeiten, wie Kommunen, Ministerien und Hilfsorganisationen gemeinsam die Verbreitung dieser Krankheiten eindämmen können.

Prof. Dr. Bernhard Fleischer vom Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNI) fungiert als Koordinator der Initiative. Er betont: "Es ist für afrikanische Wissenschaftler noch schwierig, im Heimatland eine akademische Laufbahn zu beginnen und eigene Forschungsprojekte zu betreiben. Diese Initiative ermöglicht ihnen, in Afrika selbstständig über ein für Afrika sehr wichtiges Thema zu forschen." In einer ersten Ausschreibung im Jahr 2008 wurden bereits zehn Fellowships mit einer Gesamtsumme von 1,34 Millionen Euro an afrikanische Wissenschaftler/-innen vergeben. Vom 3. bis zum 6. September 2010 werden alle Fellows zu einem Statussymposium am BNI erwartet.

Näheres zur europäischen Initiative finden Sie im Internet unter
http://www.ntd-africa.net

Kontakt: VolkswagenStiftung
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Jens Rehländer
E-Mail: rehlaender@volkswagenstiftung.de

Afrika-Initiative
Dr. Detlef Hanne
E-Mail: hanne@volkswagenstiftung.de

Die Pressemitteilung und Bildmaterial stehen im Internet zur Verfügung unter
http://www.volkswagenstiftung.de/service/presse.html?datum=20100726

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter:

http://idw-online.de/pages/de/image121203
Internationale Konferenz "Neglected Tropical Diseases: Hidden Successes, Emerging Opportunities" in Lissabon

http://idw-online.de/pages/de/image121204
Internationale Konferenz "Neglected Tropical Diseases: Hidden Successes, Emerging Opportunities" in Lissabon

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution458

Quelle: VolkswagenStiftung, Jens Rehländer, 26.07.2010

Raute

Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen - 26.07.2010

Spin-off der RWTH Aachen hilft Wissenschaftlern bei der Vermarktung eigener Entwicklungen

Die als Spin-off der RWTH Aachen gegründete Handelsplattform www.antikoerper-online.de dient Wissenschaftlern, kleinen Forschungsgruppen oder Labors als Internetmarktplatz. Ohne großen Aufwand und finanzielles Risiko können sie selbstentwickelte Forschungsantikörper auf der Plattform weltweit anbieten.

Obwohl der Innovationsstandort Deutschland berühmt für seine Ideen und Produkte ist, schlummern viele großartige Forschungsantikörper noch in den Schubladen hiesiger Entwicklungslabors und Produktionsstätten. In der Regel bleiben diese einzigartigen Produkte aus Instituten oder Unternehmen einer breiten Nutzerschaft verwehrt. Für die systematische Vermarktung von Antikörpern fehlten bisher in den Instituten und Forschungslabors häufig Zeit und Möglichkeiten.

Die Vermarktung eigener Entwicklungen ist jedoch mittlerweile relativ leicht und ohne großes Risiko über das Internet möglich. Laut Umfragen nutzen über 80 Prozent der Wissenschaftler primär das Internet, um nach neuen oder alternativen Forschungsantikörpern zu suchen. "Ein Produkt im Internet anzubieten, ist ein guter Weg, um viele potentiellen Kunden schnell und kostengünstig zu erreichen", erläutert Sabine Buchmeier, Mitarbeiterin der TU Braunschweig. "Dafür ist es aber wichtig, dass man in Suchmaschinen an prominenter Stelle erscheint. Auf einem gut eingeführten Marktplatz erscheint uns die Chance größer, die entscheidenden Kunden zu erreichen."

Wissenschaftler der Abteilung Zellbiologie des Zoologischen Instituts der TU Braunschweig bieten ihre selbst entwickelten Antikörper über den Internetmarktplatz www.antikoerper-online.de anderen Wissenschaftlern an. Die von Prof. Dr. Brigitte M. Jockusch und Prof. Dr. Martin Korte bei ihrer eigenen Forschung über die Mechanismen der Komponenten des Zellskletts verwendeten monoklonalen Antikörper wurden im Rahmen mehrere Projekte im Laufe der letzten 17 Jahre entwickelt. "Einige unserer gut charakterisierten und publizierten Antikörper wurden immer häufiger von anderen Arbeitsgruppen im In- und Ausland angefragt", erläutert Professor Jockusch. "Eine kommerzielle Vermarktung erscheint uns deshalb als ein gutes Mittel einen Teil der Entwicklungskosten zu refinanzieren."

Die als Spin-off der RWTH Aachen und des Universitätsklinikums Aachen gegründete Handelsplattform www.antikoerper-online.de zählt mit ihrem Angebot von 250.000 Antikörpern und komplementären Produkten zu den führenden Online-Plattformen weltweit. Sämtliche deutsche Universitätskliniken sowie zahlreiche nationale und internationale Forschungsinstitute nutzen die Plattform, um Produkte zu ordern.

Getreu dem Motto "von Wissenschaftlern für Wissenschaftlern" dient (www.antikoerper-online.de) Wissenschaftlern, kleinen Forschungsgruppen oder Labors als Internetmarktplatz. Sie können hier ihre Produkte ohne großen Aufwand und finanzielles Risiko in Deutschland, dem deutschsprachigen Ausland sowie Frankreich, USA und China vertreiben.

Die Plattform kümmert sich aktiv um die Online-Vermarktung aller eingestellten Antikörper. Dank der hohen Suchmaschinenlesbarkeit der Plattform tauchen alle bei www.antikoerper-online.de gelisteten Antikörper auf Google als einer der ersten Nennungen auf.

Für das Einstellen der Produkte auf der Plattform fallen keine Gebühren an: "Provisionen müssen nur gezahlt werden, wenn ein Wissenschaftler einen der Antikörper über www.antikoerper-online.de bestellt", so Geschäftsführer Dr. Tim Hiddemann.

Über www.antikoerper-online.de:
www.antikoerper-online.de zählt zu den führenden Online-Plattformen für Forschungsantikörper und komplementäre Produkte weltweit. Übersichtlich aufbereitet nach Antigenen, Anwendungen, Wirten oder Reaktivitäten ermöglicht die Plattform Wissenschaftlern die Identifikation des richtigen Antikörpers für ihre Forschungsarbeit. Dabei beschränken sich die Auswahlmöglichkeiten nicht allein auf Deutschland, sondern umfassen über 100 unterschiedliche Anbieter von Antikörpern und komplementären Produkten (zum Beispiel ELISA Kits, Peptide, Proteine) aus Europa, Nordamerika und Asien.

Neben der deutschsprachigen Plattform existieren auch Versionen in Englisch (www.antibodies-online.com), Französisch (www.anticorps-engligne.fr) und Chinesisch (www.kangti-zaixian.cn).

Ob Alzheimer, Tumor oder Diabetes - das Angebot umfasst Antikörper und komplementäre Produkte für fast alle Forschungsgebiete. Zwischen 250.000 Produkten können die Wissenschaftler wählen.

Über www.antikoerper-online.de können Wissenschaftler, kleine Forschungsgruppe oder Labors ihre eigenen Entwicklungen in Deutschland, dem deutschsprachigen Ausland sowie Frankreich, USA und China vermarkten und vertreiben.

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.antikoerper-online.de
http://www.antibodies-online.com
http://www.anticorps-engligne.fr
http://www.kangti-zaixian.cn

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution63

Quelle: Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Thomas von Salzen, 26.07.2010

Raute

Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de

eröffentlicht im Schattenblick zum 28. Juli 2010