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MELDUNG/725: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 17.10.13 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen

→  Start für neuen Sonderforschungsbereich "Nanodimensionale polymere Therapeutika für die
      Tumortherapie" an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
→  Saar-Uni koordiniert europäisches Forschungsprojekt zu seltenen Anämien



Johannes Gutenberg-Universität Mainz - 16.10.2013

Eröffnung des neuen SFB "Nanodimensionale polymere Therapeutika für die Tumortherapie"

Öffentliche Präsentation der Forschungsthematik am Dienstag, 22. Oktober 2013 im Neubau Chemie der Universität Mainz

An der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) startet der neue Sonderforschungsbereich "Nanodimensionale polymere Therapeutika für die Tumortherapie" (SFB 1066), der gemeinsam mit dem Max-Planck-Institut für Polymerforschung (MPI-P) eingerichtet wird. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt den neuen SFB in den kommenden vier Jahren mit rund elf Millionen Euro. Basierend auf Nanopartikeln soll eine Tumortherapie gegen das Melanom als Modelltumor entwickelt werden. Ziel ist es, auch minimale Resterkrankungen, etwa versteckte Metastasen, dauerhaft zu eliminieren. Der neue SFB wird sich am Dienstag, 22. Oktober 2013 der Öffentlichkeit vorstellen.

Den SFB 1066 charakterisiert insbesondere seine Interdisziplinarität: Chemiker befassen sich mit den Trägermaterialien, während Immunologen und Biomediziner Konzepte zur optimalen Einsetzung solcher Träger entwickeln - im Sinne einer Kombinationstherapie zur Aktivierung des Immunsystems gegen den Tumor. Sprecher des neuen DFG-Sonderforschungsbereichs ist Univ.-Prof. Dr. Rudolf Zentel vom Institut für Organische Chemie der JGU, stellvertretende Sprecher sind Univ.-Prof. Dr. Stephan Grabbe von der Hautklinik der Universitätsmedizin Mainz und Prof. Dr. Katharina Landfester vom Max-Planck-Institut für Polymerforschung in Mainz.

Bei der Eröffnungsveranstaltung am 22. Oktober werden die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Forschungsthematik und damit verbundene Möglichkeiten für wissenschaftliche (Diplom- und Doktor-)Arbeiten darstellen. Die Veranstaltung beginnt um 14:15 Uhr im Foyer des Neubaus Chemie, Duesbergweg, Campus der Universität Mainz. Die interessierte Öffentlichkeit ist hierzu herzlich eingeladen.

Weitere Informationen:
Univ.-Prof. Dr. Rudolf Zentel
Institut für Organische Chemie
Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU)
D 55099 Mainz
E-Mail: zentel@uni-mainz.de
http://www.ak-zentel.chemie.uni-mainz.de/

Weitere Links:
http://www.sfb1066.uni-mainz.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution218

Quelle: Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Petra Giegerich, 16.10.2013

Raute

Universität des Saarlandes - 16.10.2013

Saar-Uni koordiniert europäisches Forschungsprojekt zu seltenen Anämien

Weltweit leiden etwa 1,6 Milliarden Menschen an Blutarmut - rund zehn Prozent der Betroffenen sind an seltenen Formen der Anämie erkrankt. Diese Varianten der Erkrankung eindeutig zu erkennen, ist kaum oder gar nicht möglich, da passende Diagnoseverfahren bislang fehlen. Abhilfe soll nun ein neues Forschungsvorhaben (CoMMiTMenT) schaffen, bei dem Wissenschaftler daran arbeiten, seltene Anämien mit bildgebenden Verfahren besser zu identifizieren. Koordiniert wird das Projekt von Lars Kaestner am Institut für Molekulare Zellbiologie der Universität des Saarlandes. Die Europäische Union fördert die Arbeit für fünf Jahre mit sechs Millionen Euro.

Die genauen Zusammenhänge zwischen molekularen Ursachen und klinischen Symptomen bei Blutarmut sind nur unzureichend erforscht, etwa bei der bekannten Sichelzellanämie. "Wir wollen die zellulären Ursachen und Funktionsweisen bei den seltenen Formen der Anämie verstehen, um so Ansätze für neue, auf den Patienten zugeschnittene Therapien zu entwickeln", erklärt Lars Kaestner, Leiter der Forschungsstelle für Molekulares Imaging und Screening am Institut für Molekulare Zellbiologie der Universität des Saarlandes. Kaestner wird zusammen mit seinem Team das neue europäische Forschungsprojekt von Homburg aus koordinieren. "Die Besonderheit des Vorhabens liegt darin, dass wir spezielle bildgebende Technologien derart kombinieren, dass molekulare Defekte einzelner roter Blutzellen sichtbar gemacht werden können", sagt Kaestner weiter. Oft seien bei Anämie-Patienten zum Beispiel Transportkanäle in den Blutzellen verändert. Sie könnten daher als charakteristisches biologisches Merkmal zur Diagnose herangezogen werden.

Am Projekt CoMMiTMenT (Combined Molecular Microscopy for Therapy and Personalized Medication in Rare Anaemias Treatments) sind neben der Arbeitsgruppe um Kaestner Forscherkollegen aus Dänemark, Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden, der Schweiz und Spanien beteiligt. Die Projektpartner arbeiten in klinischen und akademischen Einrichtungen sowie in technologieorientierten Unternehmen. Dabei sind Grundlagen- und anwendungsorientierte Forschung eng miteinander verzahnt.

Der offizielle Startschuss für das Projekt fiel Anfang Oktober in Amsterdam. Die Europäische Kommission fördert die Arbeit im Rahmen des 7. Rahmenprogramms für Forschung und Innovation (FP7) über eine Laufzeit von fünf Jahren mit insgesamt sechs Millionen Euro.

Unterstützt wird das interdisziplinäre Konsortium von dem in Saarbrücken ansässigen Projektmanagementbüro Eurice (European Research and Project Office GmbH), das eine Vielzahl der EU-Projekte an der Universität des Saarlandes betreut.

Fragen beantworten:

Projektkoordination
Dr. Lars Kaestner
Universität des Saarlandes
E-Mail: lars_kaestner(at)me.com

Projektmanagement
Dr. Ulrike Trojahn
Eurice - European Research and Project Office GmbH
E-Mail: u.trojahn(at)eurice.eu

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter:

http://idw-online.de/de/image216718
Ein neues EU-Projekt beschäftigt sich mit seltenen Formen von Blutarmut. Die Aufnahme zeigt rote Blutkörperchen (Erythrozyten), die mit einem bestimmten optischen Verfahren, dem Hoffman-Modulations-Kontrast, aufgenommen wurden.

http://idw-online.de/de/image216719
Lars Kaestner vom Institut für Molekulare Zellbiologie an der Universität des Saarlandes koordiniert ein europäisches Forschungsprojekt zu seltenen Anämien.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution8

Quelle: Universität des Saarlandes, Melanie Löw, 16.10.2013

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Oktober 2013