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MELDUNG/728: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 13.11.13 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen

→  Universität zu Lübeck: Neues Graduiertenkolleg zur Erforschung von Stoffwechselerkrankungen
→  Eröffnung des Kompetenzzentrums Palliative Care Baden-Württemberg



Universität zu Lübeck - 11.11.2013

Neues Graduiertenkolleg zur Erforschung von Stoffwechselerkrankungen

3,2 Millionen Euro für die Forschung und den wissenschaftlichen Nachwuchs am Zentrum für Gehirn, Hormone und Verhalten der Universität zu Lübeck

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet ein neues Graduiertenkolleg (GRK) zur Erforschung der Adipositas an der Universität zu Lübeck ein. Mit 3,2 Millionen Euro fördert die DFG Stellen für Doktorandinnen und Doktoranden und deren Forschungsprojekte. Sprecher dieses GRK "Adipocyte-Brain Crosstalk (ABC)" ist Prof. Dr. Hendrik Lehnert, Direktor der Medizinischen Klinik I.

Die Aufklärung der Mechanismen, die zu einem erhöhten Körpergewicht (Adipositas) und weiteren Stoffwechselerkrankungen führen, und die Entwicklung geeigneter Behandlungsstrategien stellen eine große medizinische Herausforderung dar. Hormone aus Fettgewebszellen, den sogenannten Adipozyten, regulieren über das Gehirn die Nahrungsaufnahme und den Energieverbrauch und somit auch das Körpergewicht. Störungen dieser Adipozyten-Gehirn-Interaktion sind ganz wesentlich an der Entstehung von Adipositas und ihrer Folgen wie Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen beteiligt.

Wie genau solche Fettgewebshormone (Adipokine) im Gehirn wirken und Fettzellen mit den unterschiedlichen Strukturen des Gehirns kommunizieren, wird in dem neuen Kolleg untersucht. Ärzte, Psychologen und Naturwissenschaftler kombinieren hier im Rahmen eines sehr interdisziplinären Ansatzes molekular- und zellbiologische, aber auch human-experimentelle Forschungsprojekte. Grundlagenforschung und klinische Forschung ergänzen sich dabei vorbildlich.

Den insgesamt elf Doktorandinnen und Doktoranden sowie weiteren in assoziierten Projekten einbezogen Medizinstudierenden, welche ebenfalls ein Stipendium erhalten, wird ein strukturiertes Trainingsprogramm in molekularer Endokrinologie und translationaler Medizin des Fettgewebes angeboten. Parallel zu ihren Forschungsprojekten werden die Doktorandinnen und Doktoranden themenspezifische Kurse, Literaturseminare und Sommerschulen sowie Workshops für berufsrelevante Fertigkeiten erhalten.

Neben der engen Integration des GRKs in die bestehende Forschungsinfrastruktur in Lübeck werden internationale Kooperationspartner unmittelbar einbezogen. Diese stehen damit auch als Gastgeber für Forschungsaufenthalte der Doktoranden im Rahmen ihres Projekts zur Verfügung. Das Qualifikationsprogramm wird zusammen mit den bereits vor Ort existierenden GRKs durch das Graduierungs-Service-Center der Universität zu Lübeck koordiniert.

Das neue GRK wird am "Center of Brain, Behavior and Metabolism" (CBBM, "Zentrum für Gehirn, Hormone und Verhalten") angesiedelt, einer interdisziplinären Forschungseinrichtung der Universität zu Lübeck. Federführend beteiligt an den elf Teilprojekten sind Forscher der Medizinischen Klinik I, des Instituts für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie, des Instituts für Neuroendokrinologie sowie der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie und der Klinik für Neurologie. Das Graduiertenkolleg wird offiziell am 1. Mai 2014 starten, die erste Förderperiode beträgt viereinhalb Jahre.

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter:
http://idw-online.de/de/image219122
Im künftigen Center of Brain, Behavior and Metabolism

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution92

Quelle: Universität zu Lübeck, Rüdiger Labahn, 11.11.2013

Raute

Universitätsklinikum Freiburg - 11.11.2013

Eröffnung des Kompetenzzentrums Palliative Care Baden-Württemberg

Palliative Care als umfassendes Betreuungskonzept wird in den nächsten Jahren an Bedeutung gewinnen. Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, haben das Land Baden-Württemberg und die fünf medizinischen Fakultäten einen Kooperationsverbund eingerichtet: das Kompetenzzentrum Palliative Care Baden-Württemberg.

Die Eröffnung des Kompetenzzentrums findet am 18.11.2013 in Anwesenheit des Rektors der Universität Freiburg, Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Jochen Schiewer, des Ministerialrats Hartmut Schrade (Wissenschaftsministerium Baden-Württemberg) und des Ministerialrats Jürgen Wuthe (Sozialministerium Baden-Württemberg) statt.

Das vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg geförderte Kompetenzzentrum Palliative Care soll die Integration von Palliative Care in einen universitären Kontext von Forschung und Lehre unterstützen. Darüber hinaus soll es eine standortübergreifende Plattform zur Vernetzung der medizinischen Fakultäten untereinander sowie zu außeruniversitären Einrichtungen bieten. "Das Kompetenzzentrum Palliative Care Baden-Württemberg versteht sich als Initiator und Impulsgeber für einen interdisziplinären Dialog von palliativmedizinischer Wissenschaft und Praxis auf regionaler und landesweiter Ebene", so die Leiterin des Kompetenzzentrums, Prof. Dr. Gerhild Becker, Ärztliche Direktorin der Klinik für Palliativmedizin des Universitätsklinikums Freiburg.

Im Rahmen der Eröffnungsfeier wird zudem der mit 10.000 Euro dotierte Wilhelm-Eitel-Preis für Palliative Care verliehen. Ausgezeichnet wird die Diplom-Pflegewissenschaftlerin und Stationsleiterin der Klinik für Palliativmedizin des Universitätsklinikum Freiburg, Silke Walter. Sie erhält den Preis für ein von ihr betreutes Programm zur Vermittlung von palliativmedizinischem Basiswissen an Pflegende.

Für seinen Beitrag zur Entwicklung der Palliativmedizin und die Förderung der Klinik für Palliativmedizin am Universitätsklinikum Freiburg wird Dr. Wilhelm Eitel vom Rektor der Universität die Universitätsmedaille verliehen. Die Dr. Wilhelm Eitel-Stiftung hat sich der Lehre, Forschung und Patientenversorgung im Bereich der Palliativmedizin verschrieben. Gemäß dem Willen der Stiftungsgründer, dem Ehepaar Dr. Wilhelm und Ina Eitel, soll sie Menschen mit einer unheilbaren Krankheit oder einer begrenzten Lebenserwartung ein würdiges Dasein ermöglichen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Unterstützung der Palliativmedizin am Universitätsklinikum Freiburg.

Ebenfalls werden auch die ersten Absolventen des von der Universität Freiburg durchgeführten berufsbegleitenden Master-Online-Studiengangs Palliative Care im Rahmen der Eröffnungsfeier vorgestellt.

Palliative Care ist die internationale Bezeichnung für das Konzept einer umfassenden Betreuung von Patienten und ihren Familien, die mit den Problemen einer unheilbaren und zum Tode führenden Erkrankung konfrontiert sind. Die palliativmedizinische Betreuung konzentriert sich auf die bestmögliche medizinische, pflegerische, psychosoziale und spirituelle Behandlung und Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen sowie ihrer Angehörigen durch ein multiprofessionelles Team. Ziel ist die weitgehende Linderung der Symptome und Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen - in welchem Umfeld und in welchem Umfang auch immer diese es wünschen.

Kontakt:
Prof. Dr. Gerhild Becker
Ärztliche Direktorin
Klinik für Palliativmedizin
gerhild.becker@uniklinik-freiburg.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution1401

Quelle: Universitätsklinikum Freiburg, Benjamin Waschow, 11.11.2013

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. November 2013