Schattenblick →INFOPOOL →MEDIZIN → FAKTEN

MELDUNG/742: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 05.02.14 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen

→  Jena wird Schaltzentrale der Pilzinfektions-Forschung
→  Neues Studienzentrum der Hamburger Fern-Hochschule für Gesundheit und Pflege in Würzburg



Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie / Hans-Knöll-Institut (HKI) - 04.02.2014

Jena wird Schaltzentrale der Pilzinfektions-Forschung

Von Tina Kunath

Jena. Manche von ihnen sind besonders hartnäckig und schwer zu erkennen, andere breiten sich unkontrollierbar schnell aus - Krankheiten wie Grippe, Masern oder Pilzinfektionen werden daher von sogenannten Nationalen Referenzzentren überwacht. Dort wird von international renommierten Experten an der schnellen Erkennung und zielgerichteten Behandlung gearbeitet. Eine große Verantwortung, aber auch Forschungschance für das jeweilige Zentrum. Berufen vom Robert-Koch-Institut und dem Bundesministerium für Gesundheit reiht sich nun das Jenaer Hans-Knöll-Institut (HKI) in diese Riege ein.

Ansprechpartner für Ärzte und Mikrobiologen aus ganz Deutschland sein. Das ist das erklärte Ziel des Nationalen Referenzzentrums für Invasive Pilzinfektionen, das nun am Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie - Hans-Knöll-Institut angesiedelt ist. Das greift schon dann, wenn sich ein Arzt bei der Diagnose einer Pilzinfektion unsicher ist. Ein Anruf bei Prof. Dr. Oliver Kurzai, der vom Robert-Koch-Institut zum Leiter des Referenzzentrums berufen wurde, kann weiterhelfen: "Wir können dem Kollegen dann eine Beratung anbieten oder auch spezielle Untersuchungen durchführen, um die Krankheitserreger zu bestimmen. Dafür stehen uns hier im Labor Untersuchungsmethoden zur Verfügung, die es in Routinelabors nicht gibt."

Mit dem Wissen der Mikrobiologen des HKI, der Friedrich-Schiller-Universität Jena und des Universitätsklinikums sowie des Zentrums für Innovationskompetenz Septomics ist die Expertise im Feld der Pilzinfektion in Jena so gebündelt wie an kaum einem anderen Ort in Europa. Mit der Berufung bewährt sich laut Kurzai auch das Konzept von Septomics, auf die Bündelung des Fachwissens zu setzen. "In unserer Rolle als Referenzzentrum wollen wir deshalb nicht nur unsere Hilfe anbieten, sondern auch noch stärker als bisher praktizierende Ärzte mit Wissenschaftlern zusammenbringen." Mit den Erfahrungen und Patientendaten der Ärzte und den Forschungsmöglichkeiten der Wissenschaftler sei ein ganz neues Niveau in der Erforschung der Pilzinfektionen erreichbar, so Kurzai. Davon würden Kliniker und Grundlagenforscher gleichermaßen profitieren.

Im nächsten Schritt strebt das Referenzzentrum außerdem einen stärkeren internationalen Austausch an. Die Kontakte des HKI, welches laut Robert-Koch-Institut "außerordentlich gut sowohl national wie auch international vernetzt ist", werden auch hier von Nutzen sein. Nur in solchen internationalen Kooperationen könne es gelingen, die Häufigkeit von Pilzinfektionen besser zu erfassen und Entwicklungen von möglichen Resistenzen zu beobachten.

Das Wichtigste für Prof. Kurzai ist jedoch, dass vor allem deutsche Wissenschaftler und Ärzte in Zukunft ganz selbstverständlich die Hilfe des Referenzzentrums in Anspruch nehmen, sei es bei einer unsicheren Diagnose, der Beschaffung von Proben oder dem Austausch von medizinischen Daten. Daher wird die finanzielle Förderung durch das Bundesgesundheitsministerium insbesondere dafür eingesetzt, medizinisch wichtige, aber teure Spezialuntersuchungen kostenfrei zur Verfügung zu stellen.

Mindestens bis 2016 wird das Nationale Referenzzentrum für Invasive Pilzinfektionen am HKI in Jena angesiedelt sein und vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert.

Informationen zum ZIK Septomics

Das Zentrum für Innovationskompetenz (ZIK) Septomics ist ein fakultätsübergreifendes Forschungszentrum der Friedrich-Schiller-Universität Jena und wissenschaftlich assoziiert mit dem Universitätsklinikum Jena und dem Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie - Hans-Knöll-Institut. Die drei interdisziplinären Arbeitsgruppen des ZIK Septomics werden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der BMBF-Innovationsinitiative "Unternehmen Region - Zentren für Innovationskompetenz" gefördert. Im ZIK Septomics arbeiten Grundlagenforscher und Kliniker eng zusammen, um die Stagnation bei Diagnose und Therapie der Sepsis zu überwinden. Ihr Ziel ist ein besseres molekulares Verständnis der Sepsis als Voraussetzung für neue, lebensrettende diagnostische und therapeutische Ansätze.

Informationen zum HKI

Das Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie - Hans-Knöll-Institut - wurde 1992 gegründet und gehört seit 2003 zur Leibniz-Gemeinschaft. Die Wissenschaftler des HKI befassen sich mit der Infektionsbiologie human-pathogener Pilze. Sie untersuchen die molekularen Mechanismen der Krankheitsauslösung und die Wechselwirkung mit dem menschlichen Immunsystem. Neue Naturstoffe aus Mikroorganismen werden auf ihre biologische Aktivität untersucht und für mögliche Anwendungen als Wirkstoffe zielgerichtet modifiziert.

Das HKI verfügt über fünf wissenschaftliche Abteilungen, deren Leiter gleichzeitig berufene Professoren der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) sind. Hinzu kommen mehrere Nachwuchsgruppen und Querschnittseinrichtungen mit einer integrativen Funktion für das Institut, darunter das anwendungsorientierte Biotechnikum als Schnittstelle zur Industrie. Gemeinsam mit der FSU betreibt das HKI die Jena Microbial Resource Collection, eine umfassende Sammlung von Mikroorganismen und Naturstoffen. Zurzeit arbeiten mehr als 350 Personen am HKI, davon 120 als Doktoranden.

Das HKI ist Initiator und Kernpartner großer Verbundprojekte wie der Exzellenz-Graduiertenschule Jena School for Microbial Communication, des Sonderforschungsbereiches/Transregio FungiNet, des Zentrums für Innovationskompetenz Septomics sowie von InfectControl 2020 - Neue Antiinfektionsstrategien, einem Vorhaben im BMBF-Programm Zwanzig20 - Partnerschaft für Innovation.

Informationen zur Leibniz-Gemeinschaft

Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 89 selbständige Forschungseinrichtungen. Deren Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute bearbeiten gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevante Fragestellungen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Grundlagenforschung. Sie unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an.

Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer in Richtung Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Institute pflegen intensive Kooperationen mit den Hochschulen - u.a. in Form der WissenschaftsCampi -, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem maßstabsetzenden transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam.

Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 17.200 Personen, darunter 8.200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei 1,5 Milliarden Euro.

Ansprechpartner
Dr. Michael Ramm
Wissenschaftliche Organisation
Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie e. V.
- Hans-Knöll-Institut -
Adolf-Reichwein-Straße 23
07745 Jena
michael.ramm@hki-jena.de
Presseservice:pr@hki-jena.de
www.presse.hki-jena.de

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.nrz-myk.de
http://www.presse.hki-jena.de
http://www.septomics.de

Zu dieser Mitteilung finden Sie Anhänge unter:
http://idw-online.de/de/attachment33963
Pressemitteilung als PDF

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution693

Quelle: Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie - Hans-Knöll-Institut (HKI), Dr. Michael Ramm, 04.02.2014

Raute

Hamburger Fern-Hochschule - 04.02.2014

Neues HFH-Studienzentrum für Gesundheit und Pflege in Würzburg

Der Würzburger Standort der Hamburger Fern-Hochschule ist auf Expansionspfad: Kürzlich wurde in der Winterhäuser Straße ein zweites HFH-Studienzentrum für den Bereich Gesundheit und Pflege eröffnet. Seit 1998 bringt das Würzburger Team mit seinem Studienzentrum für die Fachbereiche Wirtschaft und Technik erfolgreich die Studierenden zu Bachelorabschlüssen neben dem Beruf. Die Auswahl an Studiengängen ist hier vielseitig: von Betriebswirtschaft, Wirtschaftsingenieurwesen, Facility Management bis hin zu Wirtschaftsrecht und diversen Aufbaustudiengängen.

Jetzt gilt es, das langjährige Know-how auf das neue Studienzentrum für den Fachbereich Gesundheit und Pflege auszudehnen. Starke Kooperationspartner aus einem dichten Netz an Unternehmen stehen dem Team zur Seite. Alle Fachkräfte aus dem Gesundheits- und Sozialwesen können sich ab sofort mit einem Fernstudium akademisch hervorragend aufstellen und zwischen folgenden Studiengängen wählen: Gesundheits- und Sozialmanagement, Pflegemanagement sowie Health Care Studies für Auszubildende und Berufserfahrene.

Die Leitung des neu eröffneten Studienzentrums übernimmt Katrin Vogt, die bereits seit 2007 hauptverantwortlich ist für das Studienzentrum Wirtschaft und Technik in der Max-Mengerinhausen-Straße.

Wer erste Einblicke und ausführliche Informationen über die HFH und ein Fernstudium in den Fachbereichen Technik, Wirtschaft sowie Gesundheit und Pflege erhalten möchte, der sollte den "Schnuppertag" am Freitag, den 21. Februar nicht verpassen - oder die Chance nutzen, am Samstag, den 22. Februar 2014 am Tag der offenen Tür in der Winterhäuser Straße vorbeizuschauen. Mit auf der Agenda stehen dann: Vorträge von HFH-Absolventen, Erfahrungsberichte, Informationsgespräche und ein kompetentes Team aus Dozenten und Mitarbeitern, die allen Interessierten Rede und Antwort stehen.
Weitere Details unter:
www.hfh-wuerzburg.de
Tel. 0931 359 39 707

Mit rund 10.000 Studierenden ist die HFH / Hamburger Fern-Hochschule eine der größten privaten Hochschulen Deutschlands. Sie verfolgt das bildungspolitische Ziel, Berufstätigen und Auszubildenden den Weg zu einem akademischen Abschluss zu eröffnen. An fast 50 regionalen Studienzentren bietet die staatlich anerkannte und gemeinnützige Hochschule ihren Studierenden eine wohnortnahe und individuelle Betreuung. Angeboten werden zahlreiche Bachelor- und Masterstudiengänge in den Bereichen Gesundheit und Pflege, Technik sowie Wirtschaft und Recht.

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.hfh-wuerzburg.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution1341

Quelle: Hamburger Fern-Hochschule, Katrin Meyer, 04.02.2014

*

Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Februar 2014