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MELDUNG/750: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 13.03.14 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen

→  Erforschung muskuloskelettaler Krankheiten.
      Eröffnung des Cologne Center for Musculoskeletal Biomechanics
→  Gut gerüstet:
      MDC erhält 3-Tesla-Magnetresonanz-Tomograph für größte deutsche Bevölkerungsstudie



Deutsche Sporthochschule Köln - 11.03.2014

Erforschung muskuloskelettaler Krankheiten

Eröffnung des Cologne Center for Musculoskeletal Biomechanics

Zu den Volkskrankheiten mit hoher sozioökonomischer Relevanz zählen muskuloskelettale Erkrankungen, wie z.B. Osteoporose oder Osteoarthrose. Die Betroffenen leiden häufig unter starken Schmerzen und funktionellen Einschränkungen, die zu sozialen, psychologischen und ökonomischen Belastungen mit substantiellen finanziellen Konsequenzen führen können.

Um die Erforschung der Ursachen, Entwicklungsverläufe und Behandlungsmethoden der muskuloskelettalen Erkrankungen voranzutreiben, wurde im vergangenen Jahr als gemeinsame wissenschaftliche Einrichtung der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln, der Uniklinik Köln und der Deutschen Sporthochschule das Cologne Center for Musculoskeletal Biomechanics (CCMB) gegründet - heute (11.03.2014) findet die offizielle Eröffnungsfeier statt.

Das Cologne Center for Musculoskeletal Biomechanics bündelt die Kompetenzen der unterschiedlichen Institute der beiden Universitäten und fungiert als Schnittstelle zwischen grundlagenorientierter und klinischer Forschung. Im Mittelpunkt der translationalen Forschung ("From bench to bedside and back") steht dabei die Verbesserung der Diagnostik, Prävention, Behandlung, Therapie und Regeneration von Erkrankungen und Verletzungen des muskuloskelettalen Systems - von der Grundlagenforschung bis hin zur klinischen Intervention.

Aktuell laufende Projekte beschäftigen sich u.a. mit den mechanischen und biologischen Faktoren der Osteoarthrose. Auch die biomechanischen Mechanismen von Knochen- und Gelenkverletzungen sowie die Interaktion zwischen der mechanischen Belastung und den dadurch ausgelösten Reaktionen im Gewebe werden erforscht.

Gründungsinstitute sind das Institut für Biomechanik und Orthopädie der Deutschen Sporthochschule und die Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie der Uniklinik Köln sowie das Zentrum für Biochemie der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln. Zu den beteiligten Institutionen gehören außerdem das Institut für Experimentelle Medizin, das Institut für Rechtsmedizin, die Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, das Institut und Poliklinik für radiologische Diagnostik und das Zentrum für Anatomie der Universität zu Köln.

* Der Vorstand des CCMB:

Univ.-Prof. Dr. Gert-Peter Brüggemann (Geschäftsführender Sprecher)
Institut für Biomechanik und Orthopädie, DSHS Köln

Univ.-Prof. Dr. Peer Eysel
Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie an der Uniklinik Köln

Univ.-Prof. Dr. Lars Müller
Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie an der Uniklinik Köln

PD Dr. Anja Niehoff (Wissenschaftliche Leitung)
Institut für Biomechanik und Orthopädie, DSHS Köln

Univ.-Prof. Dr. Mats Paulsson
Zentrum für Biochemie, Medizinische Fakultät, Uni Köln

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.dshs-koeln.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution532

Quelle: Deutsche Sporthochschule Köln, Sabine Maas, 11.03.2014

Raute

Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch - 11.03.2014

Gut gerüstet: MDC erhält 3-Tesla-Magnetresonanz-Tomograph für größte deutsche Bevölkerungsstudie

Das Max-Delbrück-Centrum (MDC) ist für die im Frühjahr 2014 startende größte deutsche Bevölkerungsstudie, die "Nationale Kohorte", gut gerüstet. Die Berliner Ultrahochfeld-Anlage des MDC auf dem Campus Berlin-Buch hat dafür jetzt einen 3-Tesla-Magnetresonanz-Tomographen (MRT) von Siemens erhalten. Im Rahmen der Nationalen Kohorte sollen in den kommenden fünf Jahren bundesweit in insgesamt 18 Studienzentren, davon drei in Berlin, 200.000 Menschen zwischen 20 - 69 Jahren untersucht und bis zu 30 Jahre nachbeobachtet werden. Ziel ist, den Ursachen der Volkskrankheiten Herz-Kreislauf, Krebs, Diabetes, Demenz und Infektionen auf die Spur zu kommen, um Vorbeugung und Früherkennung zu verbessern.

Der über 7 Tonnen schwere 3-Tesla-MRT in Berlin-Buch wird dem Cluster Berlin-Brandenburg der Nationalen Kohorte mit seinen drei Studienzentren Berlin-Nord (Campus Berlin-Buch), Berlin-Mitte (Campus Virchow der Charité) und Berlin-Süd-Brandenburg (Campus Charité Benjamin Franklin) zur Verfügung stehen. Von den 30.000 Probanden (gesunde Studienteilnehmer) dieser drei Studienzentren sollen 6.000 eine MRT-Untersuchung in Berlin-Buch erhalten. Bundesweit sollen insgesamt 30.000 Probanden im Rahmen der Nationalen Kohorte eine MRT-Untersuchung bekommen. Dafür hat die Nationale Kohorte fünf Studienzentren, eines davon in Berlin, mit einem MRT ausgerüstet.

Wie der Leiter der Berlin Ultrahigh Field Facility des MDC, der Physiker Prof. Thoralf Niendorf, sagte, entspricht die Magnetfeldstärke des 3-Tesla-MRT etwa 62.000 Mal der Stärke des Erdmagnetfeldes in Berlin. Dieser MRT gilt derzeit als das modernste Gerät. Das Berliner Ultrahochfeld-Zentrum hat langjährige Erfahrung mit MRT-Untersuchungen. Dort befinden sich neben dem neuen 3-Tesla-Hightech-Gerät, das ausschließlich für die Nationale Kohorte bestimmt ist, bereits drei weitere MRTs mit Feldstärken von 7 Tesla, 3 Tesla und 9,4-Tesla.

Sprecher des Clusters Berlin-Brandenburg der Nationalen Kohorte ist der Mediziner und Epidemiologe Prof. Tobias Pischon vom MDC in Berlin-Buch. Dort befindet sich das Studienzentrum Berlin-Nord. Es wurde im Experimental and Clinical Research Center (ECRC) des MDC und der Charité - Universitätsmedizin Berlin eingerichtet, das einen Steinwurf von der MRT-Anlage entfernt ist. In Berlin-Buch sollen 10.000 Probanden aus dem Nordberliner Raum und Brandenburg für die Nationale Kohorte gewonnen werden.

Generell werden die Probanden in allen Studienzentren dieser großen Bevölkerungsstudie nach ihren Lebensgewohnheiten wie etwa körperliche Aktivität, Rauchen, Ernährung, Beruf, befragt und anschließend medizinisch untersucht. Ihnen werden unter anderem Blutproben entnommen, die für spätere Forschungsprojekte anonymisiert in Biobanken gelagert werden, Körpergröße, Körpergewicht und Körperfettverteilung gemessen sowie Blutdruck und Herzfrequenz. Ergänzt werden diese Erhebungen von den MRT-Untersuchungen, deren Daten in einer MRT-Bilddatenbank erfasst werden. Mit diesen Daten wollen die Forscher unter anderem Einblick in klinisch noch nicht erkennbare Erkrankungen gewinnen.

Fünf Jahre nach der ersten Untersuchung werden die Probanden zur Nachuntersuchung gebeten. Die Forscher erfassen dann bei den Studienteilnehmern eventuell aufgetretene Erkrankungen und vergleichen die Untersuchungsergebnisse mit den bereits erhobenen Daten. Die Forscher erwarten sich von dieser Vorgehensweise mehr über Ursachen und Risikofaktoren für die in Deutschland häufigen chronischen Krankheiten - Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes, Lungenerkrankungen, Krebs, neurodegenerative und psychiatrische Erkrankungen sowie Infektionskrankheiten - herauszufinden.

Aussendung der Einladung in den kommenden Wochen

In den kommenden Wochen werden die Einladungsbriefe zur Teilnahme an der Nationalen Kohorte an Bürgerinnen und Bürger verschickt. Die Auswahl der Angeschriebenen erfolgt nach dem Zufallsprinzip anhand von Adressen, die die Forscher von den Einwohnermeldeämtern erhalten haben. "Die Teilnahme an der Studie ist freiwillig. Die Untersuchungen können nur mit Einwilligung der Probanden erfolgen", betont Prof. Pischon vom Cluster Berlin-Brandenburg.

Initiatoren
Initiiert haben die Nationale Kohorte die Helmholtz-Gemeinschaft, zu der das MDC gehört, Universitäten, die Leibniz-Gemeinschaft sowie Einrichtungen der Ressortforschung. Finanziert wird die Langzeitbevölkerungsstudie vom Bundesforschungsministerium, den 14 beteiligten Ländern und der Helmholtz-Gemeinschaft. Die Kosten belaufen sich auf insgesamt 210 Millionen Euro.

Kontakt:
Barbara Bachtler
Pressestelle
Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch
in der Helmholtz-Gemeinschaft
Robert-Rössle-Straße 10
13125 Berlin
e-mail: presse@mdc-berlin.de
http://www.mdc-berlin.de/

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.nationale-kohorte.de/

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter:
http://idw-online.de/de/image228979
Anlieferung des 3-Tesla-Magnetresonanz-Tomographen (MRT) der Firma Siemens für die Berliner Ultrahochfeld-Anlage des Max-Delbrück-Centrums auf dem Campus Berlin-Buch.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution672

Quelle: Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch, Barbara Bachtler, 11.03.2014

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. März 2014