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MELDUNG/969: Neues Helmholtz-Institut für Stoffwechselforschung in Leipzig (idw)


Helmholtz Zentrum München / Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt - 01.03.2017

Neues Helmholtz-Institut für Stoffwechselforschung in Leipzig


Diabetes betrifft zahlreiche Menschen in Deutschland und ist durch seine Folgeerkrankungen eine der größten gesundheitlichen Herausforderungen für die Gesellschaft. Um die Entwicklung neuer Therapien in diesem Bereich voranzubringen, wird das Helmholtz Zentrum München gemeinsam mit der Universität Leipzig das Helmholtz-Institut für Metabolismus-, Adipositas- und Gefäßforschung, kurz HI-MAG, gründen.

"Das neue Institut kombiniert die große klinische Expertise am Universitätsklinikum Leipzig mit unseren innovativen Ansätzen aus der präklinischen Forschung", erklärt Prof. Dr. Günther Wess, CEO des Helmholtz Zentrums München. "Mit diesem systemischen Ansatz wollen wir die große Forschungslücke zur Rolle des Fettgewebes bei der Entstehung und Progression von Krankheiten schließen."

Die Forschung des HI-MAG zielt in drei Stoßrichtungen: Zum einen soll die Biologie des Fettgewebes besser verstanden werden, um dann gezielt in diese eingreifen zu können. Wichtige Bereiche sind hier die Botenstoffe des Fettgewebes (Adipokine) als auch das braune Fett und das Krankheitsbild der Fettleber. Das zweite große Thema wird die interdisziplinäre Stoffwechselforschung sein, um von dieser Seite das Problem Übergewicht anzugehen. Das dritte Forschungsfeld befasst sich mit den Gefäßen, die oft in der Folge des Übergewichts verengt sind. Hier sollen neu identifizierte Biomarker helfen, rechtzeitig therapeutische Gegenmaßnahmen einzuleiten.

"Durch den Ausbau unserer Forschung im Bereich der krankhaften Fettleibigkeit und ihrer Folgeerkrankungen halten wir an unserer Strategie fest, die Diagnose, Therapie und Prävention weit verbreiteter Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus zu verbessern", so Wess zur Strategie. "In Leipzig bündeln wir dazu die führende nationale Expertise und bringen die Spezialisten unter einem Dach zusammen." Zudem müsse die Forschung den Patienten noch mehr in den Mittelpunkt stellen. Daher werde die Forschung am HI-MAG verstärkt auf translationale Ansätze und die Nutzung von Biobanken setzen.

Vor allem für die Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze versprechen sich alle Beteiligten einen Fortschritt durch das neue Institut. Von der Medikamentenentwicklung über Gefäßimplantate bis zu Wirkstoff abgebenden Stents sind zahlreiche Ideen auf dem Tisch. Und weitere sollen folgen, denn fast jeder fünfte Deutsche ist übergewichtig und hat damit ein erhöhtes Risiko für Folgeerkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen oder Krebs. Und auch wirtschaftlich ist das Übergewicht mit Gesundheitskosten im Milliardenbereich längst ein Faktor geworden.


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Hintergrund:

Das Helmholtz Zentrum München ist Partner in Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD) und arbeitet in dem Bereich bereits sehr erfolgreich mit der Technischen Universität München, der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, dem Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden sowie dem Deutschen Diabetes Zentrum in Düsseldorf und dem Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam-Rehbrücke zusammen. Mit dem neuen Institut in Leipzig wird die seit langem bestehende Kooperation im Bereich Adipositas und Folgeerkrankungen verstetigt und weiter ausgebaut.

Das Helmholtz Zentrum München verfolgt als Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt das Ziel, personalisierte Medizin für die Diagnose, Therapie und Prävention weit verbreiteter Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus und Lungenerkrankungen zu entwickeln. Dafür untersucht es das Zusammenwirken von Genetik, Umweltfaktoren und Lebensstil. Der Hauptsitz des Zentrums liegt in Neuherberg im Norden Münchens. Das Helmholtz Zentrum München beschäftigt rund 2.300 Mitarbeiter und ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, der 18 naturwissenschaftlich-technische und medizinisch-biologische Forschungszentren mit rund 37.000 Beschäftigten angehören.
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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt
Sonja Opitz, Abteilung, 01.03.2017
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. März 2017

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