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ETHIK/852: Ja zum Leben - Stellungnahmen Betroffener zu Patientenverfügungen (LIS)


Locked-in-Syndrom e.V. (LIS) - Pressemitteilung, Montag, 4. Oktober 2010

Ja zum Leben - Stellungnahmen Betroffener zu Patientenverfügungen


Berlin (01.10.2010) Patientenverfügungen/Patiententestamente wurden durch Betroffene auf einer Veranstaltung anlässlich des 10-jährigen Bestehens von LIS e.V. diskutiert. Sie leiden an den Folgen des Locked-in-Syndroms (LIS), einer sehr schweren neurologischen Erkrankung, die oft tödlich endet und in der Regel zu schwerster, lebenslanger Behinderung führt. Andere Betroffene sind an Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) Erkrankte, die beatmet werden mussten. In beiden Fällen kann die Lebensqualität durch kommunikative und technische Hilfen wesentlich gebessert werden.

Es zeigt sich, dass die Diskussion von Patientenverfügungen durch Menschen, die schwer erkrankt sind, zu einer völlig neuen Sichtweise führt. Insbesondere entlarvt die gegenwärtige allgemeine Diskussion zu den Patientenverfügungen, die im Wesentlichen von gesunden Menschen geführt wird, dass das Patientenverfügungsgesetz den Bedürfnissen derer widerspricht, für die es eigentlich gemacht worden ist, nämlich die Selbstbestimmung und Würde aller Menschen zu fördern. So aber spüren LIS- und ALS-Erfahrene die Dominanz der Gesunden und Stärkeren über die Schwerkranken und Schwachen.

Weiterhin zeigt sich, dass eine bei bester Gesundheit abgefasste Patientenverfügung häufig keine Bedeutung nach Eintritt einer schweren Krankheit hat.

Alle Stellungnahmen der Betroffenen, Angehörigen, professionellen Helfern und Mitbürger wurden jetzt von LIS e.V. veröffentlicht.
Der Wortlaut der Podiumsdiskussion vom März 2010 kann kostenfrei von der Homepage von LIS e.V. - www.locked-in-syndrom.org - geladen werden.


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Quelle:
LIS e.V. - Förderverein zur Gründung einer Stiftung zur Verbesserung
der Lebensumstände von Menschen mit dem Locked-in-Syndrom
Vorsitzender: Dr. Karl-Heinz Pantke
Geschäftsstelle im Ev. Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge
Herzbergstraße 79, Haus 30, 10265 Berlin
Telefon: 030/34 39 89-75, Fax: 030/34 39 89-73
E-Mail: pantkelis@arcor.de
Internet: www.locked-in-syndrom.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Oktober 2010