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FORSCHUNG/2061: Aktuelle Veröffentlichung "Neue Wege der Stammzellforschung" (idw)


Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften - 08.10.2009

Neue Wege der Stammzellforschung


SOEBEN ERSCHIENEN:
Neue Wege der Stammzellforschung:
Reprogrammierung von differenzierten Körperzellen
Hrsg. von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina - Nationale Akademie der Wissenschaften

Die Stammzellforschung hat in jüngster Zeit durch den Nachweis, dass aus differenzierten Körperzellen durch Reprogrammierung pluripotente Stammzellen entstehen können, einen enormen Durchbruch erzielt. Dieser Durchbruch, der wissenschaftlich und therapeutisch von großem Interesse ist, hat zugleich auch deutlich differenzierend und entlastend auf die ethische Debatte um humane embryonale Stammzellen (ES Zellen) gewirkt. Die inzwischen weltweit und in Deutschland durchgeführten Arbeiten zur Reprogrammierung wären ohne Erkenntnisse der Stammzellforschung nicht möglich gewesen. Sie machen einmal mehr deutlich, dass Forschungsfreiheit ein unschätzbarer Wert ist und zu außergewöhnlichen und unerwarteten wertvollen Befunden führen kann. Die so genannten induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS-Zellen) eröffnen weitreichende Möglichkeiten für die medizinische Forschung, Diagnostik und regenerative Therapie: Erstmals ergeben sich realistische Chancen zur Gewinnung patienteneigener Stammzellen für Zelltherapien. Trotz der enormen medizinischen Möglichkeiten ist derzeit allerdings vor voreiligen Hoffnungen zu warnen. Bevor Therapien auf der Basis von iPS-Zellen Realität in der medizinischen Praxis werden können, müssen zunächst eingehende präklinische und klinische Test erfolgen. Dagegen ist bereits heute der Einsatz von iPS-Zellen auf dem Gebiet der Erforschung von Krankheitsursachen, der Wirkstoffforschung, der Pharmakologie und der Toxikologie möglich.

Die gemeinsame Arbeit von Wissenschaftlern der interdisziplinären Arbeitsgruppe "Gentechnologiebericht" der BBAW und von Kollegen der Leopoldina ist ein eindrucksvolles Beispiel für die gemeinsame Politikberatung im Rahmen des Koordinierungsgremiums der Nationalen Akademie der Wissenschaften.

Neue Wege der Stammzellforschung: Reprogrammierung von differenzierten Körperzellen
Hrsg. von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, Nationale Akademie der Wissenschaften
Autoren der Empfehlung: Univ.-Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Henning M. Beier; Prof. Dr. Boris Fehse; Prof. Dr. rer. nat. Bärbel Friedrich; Prof. Dr. Magdalena Götz; Prof. Dr. Ingo Hansmann; Prof. Dr. Ferdinand Hucho; Univ.-Prof. Dr. Dr. Kristian Köchy; Prof. Dr. Bernd Müller-Röber; Prof. Dr. Hans-Jörg Rheinberger; Prof. Dr. Jens Reich; Prof. Dr. Hans-Hilger Ropers; Prof. Dr. rer. nat. Hans R. Schöler; Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert; Prof. Dr. Karl Sperling; Prof. Dr. Klaus Tanner; Prof. Dr. Jochen Taupitz; Prof. Dr. Anna M. Wobus
Berlin 2009
ISBN: 3-939818-15-1

Die Publikation ist elektronisch abrufbar unter:
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Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution556


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Gisela Lerch, 08.10.2009
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Oktober 2009