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VORSORGE/561: Darmkrebs - Mann sein, ist ein Risiko (BNG)


Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschland e.V.
Informationen aus der Gastroenterologie - 7. November 2011

Darmkrebs

Mann sein, ist ein Risiko


(7.11.2011) Eine gerade veröffentlichte große Screening-Studie mit über 44.000 Vorsorge-Koloskopien in Österreich gibt erneut Grund zur Annahme, dass Männer häufiger in einem früheren Lebensalter fortgeschrittene Adenome, also Vorstufen zum Kolorektalkarzinom, aufweisen als Frauen.

Die Häufigkeit fortgeschrittener Adenome bei den 50 bis 54-Jährigen betrug in der neuen Studie 5,0 Prozent bei Männern, aber nur 2,9 Prozent bei Frauen. 55 bis 59 Jahre alte Männer erkrankten genauso häufig an einem Kolorektalkarzinom wie 65 bis 69 Jahre alte Frauen. "Die Zahlen legen nahe, dass Männer in besonderer Weise darauf bedacht sein sollten, das Angebot der Darmkrebs-Vorsorge in Anspruch zu nehmen", meint Dr. Arno Theilmeier vom Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen (bng).

Die neuen Daten bestätigen die Ergebnisse einer Auswertung der Daten von 625.000 Darmspiegelungen, die die kassenärztliche Vereinigung Bayern dokumentiert hat. Bereits im Mai dieses Jahres haben die Autoren dieser Studie darauf hingewiesen, dass sowohl im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen als auch von Untersuchungen nach Beschwerden bei Männern aller Altersgruppen etwa doppelt so viele Vorstufen und Dickdarmtumoren gefunden werden wie bei Frauen.

Im Rahmen einer Darmspiegelung, die jedem gesetzlich Versicherten ab dem 55. Lebensjahr zusteht, können die gefährlichen Vorstufen von Darmkrebs entdeckt und entfernt werden. "So lässt sich Darmkrebs verhindern. Und selbst wenn der Krebs bereits ausgebrochen ist, kann er in den meisten Fällen geheilt werden, wenn er rechtzeitig diagnostiziert wird", betont der Darmkrebs-Spezialist.



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Quelle:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 8. November 2011