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AUSLAND/1800: Weltweit - Studie empfiehlt Familienplanung zur Verhinderung von Abtreibungen (DSW)


Deutsche Stiftung Weltbevölkerung - DSW [news] - Februar 2012

Familienplanung verhindert Abtreibungen

Eine aktuelle Studie zeigt, dass in den vergangenen Jahren die globale Abtreibungsrate nicht weiter zurückgegangen ist.


Nach einer langen Phase des Rückgangs kam es bei der globalen Abtreibungsrate zwischen den Jahren 2003 und 2008 zu einer Stagnation. Das geht aus der aktuellen Studie "Induce Abortions: Incidence and Trends Worldwide from 1995 to 2008" des Guttmacher Institute und der Weltgesundheitsorganisation WHO hervor. Diese Entwicklung fällt mit einer Verlangsamung bei der Verbreitung von Mitteln der Familienplanung zusammen. Deshalb empfehlen die Autoren der Studie zur Vorbeugung von Abtreibungen mehr Investitionen in qualitativ hochwertige Familienplanungsdienste.

Zwischen den Jahren 1995 und 2003 ist die Rate der Abtreibungen weltweit von 35 auf 29 pro 1.000 Frauen zwischen 15 und 44 Jahren gesunken. Bis 2008 hat sich die Abtreibungsrate dann kaum noch verändert (28). Auch in den Entwicklungsländern ist sie im gleichen Zeitraum nicht weiter zurückgegangen (jeweils 29). Abtreibungen werden in Entwicklungsländern häufig unter unsicheren Bedingungen durchgeführt und stellen damit eine Bedrohung für das Leben der Schwangeren dar. Weltweit sind aufgrund unsicherer Abtreibungen im Jahr 2008 im globalen Durchschnitt 220 Frauen pro 100.000 Eingriffen gestorben.

Die Studie zeigt auch, dass Familienplanung - und nicht restriktive Abtreibungsgesetzgebung - zu einem Rückgang von Abtreibungen führt. So liegt die Abtreibungsrate beispielsweise in Lateinamerika, wo Abtreibungen fast überall illegal ist, bei 32 Abtreibungen pro 1.000 Frauen und in Westeuropa, wo liberale Abtreibungsgesetze vorherrschen, bei zwölf Abtreibungen pro 1.000 Frauen. Der Unterschied zwischen diesen Regionen ist mit dem deutlich besseren Zugang zu Mitteln der Familienplanung in Westeuropa zu erklären.

Eine Übersicht zu den wichtigsten Fakten der Studie "Induce Abortions: Incidence and Trends Worldwide from 1995 to 2008" (in englischer Sprache) finden Sie unter:
http://www.guttmacher.org/pubs/fb_IAW.html

Quelle: Guttmacher Institute, 18. Januar 2012.


Die DSW [news] werden im Rahmen der europäischen Öffentlichkeitskampagne "Reproductive Health For All" herausgegeben. Die Kampagne wird von der Europäischen Union finanziell gefördert. Für den Inhalt der DSW [news] ist allein die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung verantwortlich; der Inhalt kann in keiner Weise als Standpunkt der Europäischen Union angesehen werden.

Internet: www.weltbevoelkerung.de/DSW_news/pdfs/DSW__news__Februar_2012.pdf


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Quelle:
DSW [news] - Februar 2012
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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Februar 2012