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AUSLAND/1801: Afrika - HIV-Programme mit Finanzierungslücke (DSW)


Deutsche Stiftung Weltbevölkerung - DSW [news] - Februar 2012

Afrika: HIV-Programme mit Finanzierungslücke

Nach Angaben von UNAIDS fehlen für die Bekämpfung von HIV/Aids in Afrika bis 2015 vier Milliarden US-Dollar


Insgesamt werden für HIV-Programme in Afrika bis 2015 Investitionen in Höhe von zwölf Milliarden US-Dollar benötigt. Das erklärte Michel Sidibé, der Exekutiv-Direktor des Aidsprogramms der Vereinten Nationen, UNAIDS, bei einem Treffen der Afrikanischen Union Ende Januar im äthiopischen Addis Abeba. Das sind vier Milliarden US-Dollar mehr als bisher durch Zusagen des Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria (GFATM) und anderer Geldgeber gedeckt sind.

In Afrika südlich der Sahara leben fast 23 Millionen Menschen mit HIV/Aids und damit mehr als zwei Drittel aller Infizierten weltweit. Jährlich kommen hier fast zwei Millionen Neuinfizierte hinzu. Zwei Drittel der Gelder für den Kampf gegen die Immunschwächekrankheit in Afrika stammen laut UNAIDS von internationalen Geldgebern. Allein Programme des Globalen Fonds ermöglichen 3,3 Millionen Menschen in Entwicklungsländern eine Aids-Behandlung. Für einen nachhaltigen Erfolg der HIV-Programme empfiehlt Sidibé den Staatschefs der afrikanischen Staaten verstärkt auf eigene innovative Lösungen zu setzen. Auch in dem aktuellen UNAIDS-Bericht "AIDS dependency crisis: sourcing African solutions" wird den afrikanischen Staaten geraten, neue Wege zur Mobilisierung von Geldern zu gehen und so die Abhängigkeit von internationalen Gebern zu verringern. Laut UNAIDS könne beispielsweise die Besteuerung von Tabak, Alkohol oder der Nutzung von Mobiltelefonen dabei helfen, die Finanzierungslücke zu schließen.

Mittelfristig werden jedoch die Mittel internationaler Geldgeber weiterhin von zentraler Bedeutung für den Erfolg im Kampf gegen die Immunschwächekrankheit sein. Deshalb hat die Stiftung Weltbevölkerung anlässlich des zehnten Geburtstags des Globalen Fonds gemeinsam mit anderen Organisationen im Rahmen des Aktionsbündnis gegen AIDS die Bundesregierung aufgefordert, den Globalen Fonds verlässlich zu unterstützen.

Hier finden Sie den UNAIDS-Bericht "AIDS dependency crisis: sourcing African solutions" (in englischer Sprache):
http://www.unaids.org/en/media/unaids/contentassets/documents/unaidspublication/2012/JC2286_Sourcing-African-Solutions_en.pdf

Quelle: The East African, 5. Februar 2012.


Die DSW [news] werden im Rahmen der europäischen Öffentlichkeitskampagne "Reproductive Health For All" herausgegeben. Die Kampagne wird von der Europäischen Union finanziell gefördert. Für den Inhalt der DSW [news] ist allein die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung verantwortlich; der Inhalt kann in keiner Weise als Standpunkt der Europäischen Union angesehen werden.

Internet: www.weltbevoelkerung.de/DSW_news/pdfs/DSW__news__Februar_2012.pdf


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Quelle:
DSW [news] - Februar 2012
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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Februar 2012