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AUSLAND/1838: Bangladesch - Nutzung von Verhütungsmitteln nimmt zu (DSW)


Deutsche Stiftung Weltbevölkerung - DSW [news] - Mai 2012

Bangladesch: Nutzung von Verhütungsmitteln nimmt zu



Die meisten verheirateten Frauen in Bangladesch verwenden heute Verhütungsmittel. Dadurch ist die durchschnittliche Kinderzahl in dem südasiatischen Staat auf 2,3 Kinder pro Frau gesunken.

61‍ ‍Prozent der verheiraten Frauen in Bangladesch wenden heute irgendeine Form der Familienplanung an. Das geht aus dem "Bangladesh 2011‍ ‍Demographic and Health Survey" hervor, der am 17. April in einer vorläufigen Variante vorgestellt wurde. 2007 waren es noch 56 Prozent. Entsprechend ist im gleichen Zeitraum auch die durchschnittliche Kinderzahl gesunken: Bekam eine Frau in Bangladesch 2007‍ ‍noch durchschnittlich 2,7 Kinder, so ist die Zahl inzwischen auf 2,3 Kinder gesunken. Damit nähert sich die Fertilitätsrate dem sogenannten Ersatzniveau von 2,1 Kindern pro Frau an.

Viele Frauen in Bangladesch wünschen sich nicht mehr als zwei Kinder: 82‍ ‍Prozent der Frauen, die bereits zwei Kinder haben, gaben an, sich keine weiteren Kinder zu wünschen. Das Familienplanungsprogramm in Bangladesch verdankte in der Vergangenheit seinen Erfolg unter anderem dem Einsatz von Mitarbeitern, die bei Hausbesuchen Aufklärungsarbeit leisteten. Nun hat die Nutzung von Verhütungsmitteln zugenommen, obwohl weniger Frauen angaben, einen derartigen Besuch erhalten zu haben. Dies wird in der Studie dadurch erklärt, dass dafür nun mehr Mitarbeiter Dienstleistungen in lokalen Kliniken anbieten.

Anders als im Nachbarland Indien, wo die weibliche Sterilisation die am weitesten verbreitete Verhütungsmethode ist, spielt diese in Bangladesch keine große Rolle. Am verbreitetsten ist hier die Verhütungspille, die von mehr als 27 Prozent der verheirateten Frauen verwendet wird.

Neben der Familienplanung gab es in Bangladesch auch im Bereich der Müttergesundheit Fortschritte: Fast ein Drittel der Geburten wurden hier in den vergangenen drei Jahren von medizinischem Fachpersonal betreut. Damit hat sich der Anteil der betreuten Geburten seit 2004 verdoppelt. Allerdings gibt es hierbei große soziale Unterschiede: Während 60 Prozent der Frauen aus dem reichsten Fünftel der Gesellschaft bei der Geburt professionelle Unterstützung erhalten, sind es beim ärmsten Fünftel nur zehn Prozent.

Quelle: Measure DHS, Demographic and Health Surveys, April 2012.


Die DSW [news] werden im Rahmen der europäischen Öffentlichkeitskampagne "Reproductive Health For All" herausgegeben. Die Kampagne wird von der Europäischen Union finanziell gefördert. Für den Inhalt der DSW [news] ist allein die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung verantwortlich; der Inhalt kann in keiner Weise als Standpunkt der Europäischen Union angesehen werden.

Internet: www.weltbevoelkerung.de/DSW_news/pdfs/DSW__news__Mai_2012.pdf

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Quelle:
DSW [news] - Mai 2012
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veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Mai 2012