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AUSLAND/2144: Irak - Die Zahl der Vertriebenen steigt weiter, der Bedarf an medizinischer Hilfe nimmt zu (ÄoG)


Ärzte ohne Grenzen - 13. August 2014

Zahl der Vertriebenen im Irak steigt weiter - Bedarf an medizinischer Hilfe nimmt zu



Dramatische Zahl an Vertriebenen im Irakisch-Syrischen Grenzgebiet Eine neue Welle der Vertreibung erschüttert den Irak. Vor elf Tagen hatten islamitische Kämpfer der IS den Distrikt Sindschar im Nordwesten des Irak gestürmt. Seitdem überqueren täglich Tausende erschöpfte Vertriebene die Grenze zu Syrien. Sie brauchen Schutz, und ihnen mangelt es oft am Nötigsten. Teams von Ärzte ohne Grenzen sind auf beiden Seiten der Grenze tätig.

Der Bedarf an medizinischer Nothilfe nimmt stetig zu. Ärzte ohne Grenzen hat deshalb mobile Kliniken sowie medizinische Einrichtungen in Transitcamps und Vertriebenenlagern errichtet. Seit dem 3. August haben schätzungsweise weitere 200.000 Menschen ihr Zuhause verlassen.

Bei Temperaturen von 50 Grad Celsius und mehr sind tausende Zivilisten sieben Stunden durch das Gebirge gelaufen, um Syrien zu erreichen. Anschließend wurden sie auf Lastwagen über den nahe gelegensten Grenzübergang zurück in den nördlicher gelegenen Irak gebracht. Viele andere sind aber weiter im Sindschar-Gebirge gefangen und leben in Furcht vor den IS-Kämpfern, die die Region eingekreist haben.

Die jüngste Welle der Vertreibung verschärft die ohnehin schon vorhandene Krise im Irak. Die geschätzte Zahl an Vertriebenen innerhalb des Landes beläuft sich inzwischen auf rund 1,2 Millionen Menschen.

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Quelle:
Ärzte ohne Grenzen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 15. August 2014