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KASSEN/808: Kurznachrichten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung vom 25.05.2011 (KBV)


KBV-Kompakt - Kurznachrichten aus der KBV vom 25. Mai 2011


→  Elektronische Gesundheitskarte: Schwachstelle in Kartenterminals sofort schließen
→  Zweite Schutzimpfung gegen Masern fehlt oft
→  Patienten werden in Berlin weiterhin wie gewohnt behandelt
→  Umfrage zur Evaluation der ärztlichen Weiterbildung geplant
→  Schiedsstelle für Krankenkassen und Pharmaunternehmen gegründet
→  G-BA erlaubt Kliniken ambulante CT/MRT-gestützte Schmerzbehandlung
→  Psychotherapeuten fordern strengere Auflagen für Glücksspielanbieter
→  health care akademie bildet zum Gesundheitsmanager aus

Raute

___Aus KBV und KVen___

Elektronische Gesundheitskarte - Schwachstelle in Kartenterminals sofort schließen

Bei Routineuntersuchungen ist eine Schwachstelle in der Software der aktuell verwendeten eHealth-BCS-Terminals der neuen elektronischen Gesundheitskarte (eGK) festgestellt worden. So ist es über die Schwachstelle für Hacker theoretisch möglich, von außen an die PIN des Arztes zu gelangen. Schaden könnte aber erst entstehen, wenn der Angreifer zusätzlich in den Besitz des Heilberufsausweises des Arztes gelangt. Die KBV, Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV), die Bundesärztekammer (BÄK) und die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) fordern von den Herstellern der Kartenterminals, diese Schwachstelle umgehend zu beheben. Den Ärzten, Zahnärzten und Psychotherapeuten sollen dadurch keine Zusatzkosten entstehen. Kann eine der beiden Bedingungen nicht erfüllt werden, wollen die vier Verbände einen Stopp des Basis-Rollouts der Terminals prüfen. Die Schwachstelle ist bislang folgenlos geblieben. Patientendaten sind nicht betroffen.

(Gemeinsame Pressemitteilung der KBV, BÄK, KZBV und BZÄK, 25. Mai)


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Zweite Schutzimpfung gegen Masern fehlt oft

Die zweite Immunisierung gegen Masern haben in Berlin nur 89 Prozent der Erstklässler. Die Quote der ersten Impfung liegt bei Einschulungskindern bei 95 Prozent. Die zweite Impfung dient dem Schließen von Immunitätslücken, da mit der ersten Impfung nur in 95 Prozent der Fälle eine Immunität erreicht wird. In Berlin sind seit Anfang April 57 neue Masernfälle gemeldet worden. Unter den Erkrankten sind in diesem Jahr auch viele Erwachsene. Deshalb ruft die Kassenärztliche Vereinigung Berlin nach 1970 geborene Erwachsene auf, ihren Impfschutz zu überprüfen. Um auf die Bedeutung des Impfens aufmerksam zu machen, steht das Thema in diesem Jahr auch verstärkt im Fokus der Präventionsinitiative der KBV. Ziel ist es, die Akzeptanz von Schutzimpfungen in der Bevölkerung zu steigern und die Durchimpfungsraten zu erhöhen. Die KBV stellt Ärzten für ihre Patienten auf www.kbv.de eine Vielzahl an Dokumenten zum Thema Impfen zur Verfügung.

(Pressemitteilung der KV Berlin, 21. Mai)


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Patienten werden in Berlin weiterhin wie gewohnt behandelt

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin und die Ärztekammer Berlin weisen darauf hin, dass Berliner Ärzte Patienten der am 30. Juni schließenden City BKK auch weiterhin in gewohntem Umfang behandeln. Die erbrachten Leistungen werden nach wie vor über die KV abgerechnet. Nach dem 1. Juli besteht mit einem gültigen Versicherungsnachweis innerhalb einer geregelten Frist ebenfalls ein Behandlungsanspruch zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung. In diesen Fällen wird eine private Rechnung ausgestellt, die beim Nachreichen des Versicherungs-Nachweises bis zum Quartalsende erstattet wird.

(Pressemitteilung der KV Berlin, 18. Mai)

Raute

___Aus den Verbänden___

Umfrage zur Evaluation der ärztlichen Weiterbildung geplant

Am 1. Juni startet die Bundesärztekammer (BÄK) eine Onlinebefragung von Praxisassistenten und weiterbildenden Ärzten zur Qualität der Weiterbildung. "Wenn wir die ärztliche Weiterbildung in Deutschland kontinuierlich verbessern wollen, müssen wir Klarheit darüber haben, wo es Probleme gibt und wie sie zu lösen sind", begründete Dr. Franz-Joseph Bartmann von der BÄK die Umfrage. Ihre persönlichen Zugangsdaten für das Internetportal erhalten Weiterbildungsärzte von ihrer Ärztekammer.

Bereits 2009 hatte die BÄK eine Evaluation der Weiterbildung in Deutschland vorgenommen. Damals beteiligten sich bundesweit rund 30.000 Ärzte. Sie bewerteten die Weiterbildung über alle Fachgebiete hinweg mit einer Durchschnittsnote von 2,6. Kritik gab es wegen einer zu hohen Arbeitsbelastung, Bürokratie und Überstunden im Berufsalltag von Ärzten.

(Pressemitteilung der BÄK, 19. Mai)


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Schiedsstelle für Krankenkassen und Pharmaunternehmen gegründet

Krankenkassen und Pharmaunternehmen haben sich auf die personelle Besetzung einer im Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz vorgeschriebenen Schiedsstelle geeinigt. Unparteiischer Vorsitzender ist der ehemalige Abteilungsleiter im Bundesgesundheitsministerium (BMG) Dr. Manfred Zipperer. Seine Stellvertreter sind Gerhard Schulte, ehemaliger Vorsitzender des bayerischen Landesverbandes der Betriebskrankenkassen, sowie Erika Behnsen, ehemalige Referatsleiterin im BMG. Als Mitglieder gehören der Schiedsstelle an: Dr. Herbert Reichelt, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes, und Dr. Jörg Ludwig Pfletschinger, der früher beim Schweizer Pharmahersteller Roche für das Aufgabengebiet Market Access verantwortlich war. Deren Stellvertreter sind Dr. Leonhard Hansen, Prof. Eckart Fiedler, Dr. Ottfried Zierenberg sowie Prof. Frank-Ulrich Fricke.

Zukünftig müssen Pharmaunternehmen mit dem Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) Erstattungsbeträge für neue Arzneimittel auf der Grundlage eines durch den Gemeinsamen Bundesausschuss festgestellten Zusatznutzens aushandeln. Können sie sich nicht einigen, soll die Schiedsstelle den Betrag festsetzen. Die ersten Preisverhandlungen werden vermutlich im Januar 2012 beginnen.

(Pressemitteilung des GKV-Spitzenverbands, Verbands der Arzneimittelhersteller, Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie, Verbands der forschenden Arzneimittelhersteller und pro Generika, 18. Mai)


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G-BA erlaubt Kliniken ambulante CT/MRT-gestützte Schmerzbehandlung

Künftig dürfen Krankenhäuser bei bestimmten Schmerzbehandlungen Computertomografien (CT) beziehungsweise Magnetresonanztomografien (MRT) ambulant zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung vornehmen. Das hat der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) beschlossen. Betroffen sind beispielsweise Injektionen und Infusionen von schmerzlindernden Arzneimitteln, die unter Sichtkontrolle verabreicht werden müssen. In seinem Beschluss hat der GBA die Voraussetzungen festgelegt, die Krankenhäuser erfüllen müssen, damit sie derartige Leistungen ambulant erbringen dürfen. Der Beschluss liegt derzeit dem Bundesgesundheitsministerium zur Prüfung vor.

(Pressemitteilung des GBA, 19. Mai)


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Psychotherapeuten fordern strengere Auflagen für Glücksspielanbieter

Die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) fordert strengere Auflagen für Glücksspielanbieter. Der Entwurf, den die Bundesländer für einen neuen Glücksspielstaatsvertrag vorgelegt haben, gehe nicht weit genug. Um das Suchtrisiko zu begrenzen, schlägt die BPtK ein komplettes Werbeverbot für Glücksspiele vor. Banken, die sich an Transaktionen im Rahmen von Internetglücksspielen beteiligen, sollten bestraft werden. Außerdem spricht sich der Verband dafür aus, dass auch zukünftig keine weiteren privaten Wettanbieter zugelassen werden.

Der Glücksspielstaatsvertragsentwurf sieht unter anderem vor, Betreibern von Spielhallen zu verbieten, am Eingang oder an der Fassade ihrer Standorte zu werben. Zudem wollen die Länder gegen Spielhallen vorgehen, die über mehrere Konzessionen verfügen. Nach Schätzungen der Drogenbeauftragten der Bundesregierung sind 400.000 Deutsche spielsüchtig. Als besonders suchtgefährdend gelten Sportwetten im Internet sowie Glücksspielautomaten.

(Pressemitteilung der BPtK, 25. Mai)

Raute

___Außerdem___

health care akademie bildet zum Gesundheitsmanager aus

Die health care akademie in Düsseldorf hat ihren Managementkurs für neue Versorgungs- und Kooperationsformen im Gesundheitswesen neu aufgelegt. Ab Herbst 2011 führen erfahrene Ausbilder durch die vier Themenfelder Managed Care, Businessplan sowie Neue Kooperationsformen in Theorie und Praxis. Zudem bietet die Akademie den Teilnehmern interaktives Lernmaterial und verschiedene Exkursionen an. Kooperationspartner sind neben der Heinrich-Heine-Universität-Düsseldorf unter anderem auch die KBV, die Bundesärztekammer und der Hartmannbund.

Für den Kurs bewerben können sich Mitarbeiter des deutschen Gesundheitswesens auf allen Ebenen. Absolventen der health care akademie erhalten das Zertifikat "Manager für neue Versorgungs- und Kooperationsformen im Gesundheitswesen". Die ärztlichen Teilnehmer bekommen 120 Fortbildungspunkte von der jeweiligen Landesärztekammer anerkannt.

Weitere Informationen stehen unter
http://www.health-care-akademie.de/ bereit.

(Pressetext health care akademie, 23. Mai)


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Quelle:
Newsletter KBV-Kompakt vom 25. Mai 2011
Herausgeber: Kassenärztliche Bundesvereinigung
Impressum: http://www.kbv.de/8.html
Redaktion: Dezernat Kommunikation der KBV
Telefon: 030 / 4005 - 2203, Fax: 030 / 4005 - 27 2203
E-Mail: info@kbv.de
Internet: www.kbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Mai 2011