KBV Kompakt Nr. 16 - Kurznachrichten aus der KBV vom 19. April 2012
→ Praxisgebühr: Einigung nicht in Sicht
→ Checklisten für ein besseres Schnittstellenmanagement
→ KV Berlin: Gute Zusammenarbeit zwischen Rettungs- und Bereitschaftsdienst
→ Nordrhein-Westfalen: KVen formulieren gesundheitspolitische Forderungen
→ Hartmannbund-Umfrage zeigt: Studenten sind gegen PJq-Pflichttertial
Nachdem bekannt wurde, dass die Sozialkassen 2011 ein Plus von 13,8 Milliarden Euro verbuchen konnten, forderte die FDP erneut die Abschaffung der Praxisgebühr und bekam Rückendeckung von der Fraktion Die Linke. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erteilte der Forderung eine klare Absage. Diese Haltung kritisierte die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Nordrhein. Ihr Vorstandsvorsitzender, Mark Barjenbruch, verwies auf den unnötigen Bürokratieaufwand in den Praxen und auf die finanzielle Belastung der Patienten, die die Praxisgebühr mit sich bringt. Diese Auffassung teilte die KV Bayerns und kritiserte zudem den Vorschlag der Deutschen Gesellschaft für Gesundheitsökonomie (dggö), für jeden Arztbesuch fünf Euro zu erheben. Diese Idee sei geradezu irrwitzig, hieß es aus der KV. Auch Dr. Dirk Heinrich, Bundesvorsitzender des NAV-Virchow-Bundes, hält den Vorschlag der dggö für den falschen Weg. Vielmehr müsse man darüber nachdenken, die Praxisgebühr gänzlich abzuschaffen.
(Agenturmeldung, 13. April; Pressemitteilung der KV Niedersachsen, 17. April; Pressemitteilung der KV Bayerns, 13. April, Pressemitteilung des NAV-Virchow-Bundes, 13. April)
Im Auftrag der KBV und der Bundesärztekammer (BÄK) haben Experten Checklisten für Ärzte entwickelt, um die sektorenübergreifende Versorgung der Patienten zu verbessern. Herausforderungen beim Übergang von der ambulanten zur stationären Behandlung sollen durch ein besseres Schnittstellenmanagement gemeistert werden. Die Checklisten können im Internet heruntergeladen werden.
(Pressemitteilung der KBV, 19. April)
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Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin hat auf die gute regionale Zusammenarbeit des Rettungsdienstes mit dem ärztlichen Bereitschaftsdienst hingewiesen. Der Vorstand der KV erklärte dazu: "Anfang 2011 wurde eine feste Schnittstelle mit der Berliner Feuerwehr eingerichtet. Anhand eines abgesprochenen Kriterienkatalogs wird nun standardisiert bereits am Telefon geprüft, ob der Anrufer ,das falsche Rettungsmittel' gewählt hat." Anlass war ein kritischer Bericht des ZDF-Magazins "Report Mainz" vom 17. April.
(Pressemitteilung der KV Berlin, 18. April)
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Im Hinblick auf die bevorstehende Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen haben die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Nordrhein und die KV Westfalen-Lippe ihre gesundheitspolitischen Forderungen gegenüber den Parteien als sogenannte Wahlprüfsteine vorgelegt.
(Gemeinsame Pressemitteilung der KV Nordrhein und KV Westfalen-Lippe, 18. April)
Eine Umfrage unter Medizinstudenten des Hartmannbundes hat ergeben, dass 70 Prozent einen allgemeinmedizinischen Pflichtabschnitt im Praktischen Jahr (PJ) ablehnen. Dieses Ergebnis ist Teil einer Befragung des Hartmannbundes unter 4.500 Medizinstudenten zum Thema "Zukunft des Arztberufes".
(Pressemitteilung des Hartmannbundes, 16. April)
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Quelle:
Newsletter KBV-Kompakt Nr.16 vom 19. April 2012
Herausgeber: Kassenärztliche Bundesvereinigung
Impressum: http://www.kbv.de/8.html
Redaktion: Dezernat Kommunikation der KBV
Telefon: 030 / 4005 - 2203, Fax: 030 / 4005 - 27 2203
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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. April 2012