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KASSEN/942: Kurznachrichten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung vom 12.06.2013 (KBV)


KBV-Kompakt Nr. 24 - Kurznachrichten aus der KBV vom 12. Juni 2013

→  Änderungen am Arzneimittelgesetz beschlossen
→  Schleswig-Holsteinische Gesundheitsministerin begrüßt Stärkung der Allgemeinmedizin
→  Neuer Bedarfsplan für Schleswig-Holstein steht fest
→  KVen unterstützen Praxen bei Hochwasserschäden
→  Barmer GEK: Ältere Patienten nehmen zu viele Pillen



___Kompakt - Aus Berlin___
Änderungen am Arzneimittelgesetz beschlossen

Der Bundestag hat das "Dritte Gesetz zur Änderung arzneimittelrechtlicher und anderer Vorschriften" beschlossen. Damit werden unter anderem Dopingvorschriften verschärft und das Problem der Lieferschwierigkeiten von Arzneimitteln angegangen. Für Kritik sorgten Änderungen, die die frühe Nutzenbewertung im Gemeinsamen Bundesausschuss und die Auswahl der zweckmäßigen Vergleichstherapie betreffen. Die SPD sieht hier "Verfälschungen zugunsten der Pharmalobby".

(Pressemitteilung des BMG, 7. Juni; Ärzte Zeitung, 6. Juni)

Raute

___Kompakt - Aus KBV und KVen___
Schleswig-Holsteinische Gesundheitsministerin begrüßt Stärkung der Allgemeinmedizin

Die Gesundheitsministerin von Schleswig-Holstein, Kristin Alheit, hat sich dafür ausgesprochen, während des Medizinstudiums einen praktischen Teil in einer Hausarztpraxis einzuführen. Das sagte Alheit bei ihrem Besuch beim KBV-Vorstand, Dr. Andreas Köhler und Dipl.-Med. Regina Feldmann. Die KBV setzt sich dafür ein, die Aus- und Weiterbildung in der Allgemeinmedizin zu stärken. Alheit betonte: "Die Sicherstellung der Gesundheitsversorgung gerade in den ländlichen Gebieten kann nur durch gemeinsames Engagement aller verantwortlichen Akteure gelingen." In diesem Zusammenhang lobte sie die Kampagne "Land.Arzt.Leben!" [http://www.landarztleben.de/] der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein und den Einsatz der KBV für den Hausarztberuf.

(Pressemitteilung des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Familie und leichstellung des Landes Schleswig-Holstein, 11. Juni)

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Neuer Bedarfsplan für Schleswig-Holstein steht fest

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Schleswig-Holstein und die regionalen Krankenkassen haben sich auf einen neuen Bedarfsplan geeinigt, um eine wohnortnahe ärztliche Versorgung zu gewährleisten. Demnach stehen 69 zusätzliche Niederlassungsmöglichkeiten für Haus- und Fachärzte sowie Psychotherapeuten zur Verfügung. Besonders ländliche Gebiete sollen durch die neuen Facharztstellen von einer zentrierten Versorgung profitieren. Das Hauptziel der KV sei aber nicht neue Arztstellen zu besetzen, sondern die sogenannten Versorgerpraxen nachzubesetzen, da diese ganze Landstriche versorgen. Das machte die Vorstandsvorsitzende der KV, Dr. Monika Schliffke, deutlich. Unterdessen ergab eine Umfrage
[http://www.stiftung-gesundheit.de/presseservice/pressematerial-zum-download.htm#downloads-forschung]
im Auftrag der Stiftung Gesundheit, dass künftig die Mehrheit der Landräte in Deutschland (57,2 Prozent) mehr in die Planung der ärztlichen Versorgung eingebunden sein möchte.

(Pressemitteilung der KV Schleswig-Holstein, 5. Juni)

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KVen unterstützen Praxen bei Hochwasserschäden

Die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) Thüringen, Bayerns, Sachsen und Sachsen-Anhalt haben den von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Praxen schnelle und unbürokratische Hilfe zugesichert. Die Vertreterversammlung der KV Bayerns beschloss, insgesamt 1,5 Millionen Euro bereit zu stellen, die KVen Thüringen und Sachsen-Anhalt unterstützen mit 5.000 Euro jede geschädigte Praxis der Region. In Sachsen leistet die KV bei Aufnahme und Bewertung des Schadens sowie organisatorisch gegenüber Ämtern und Versicherungen Hilfe.

(Pressemitteilung der KV Thüringen, 5. Juni; Pressemitteilung der KV Bayerns, 6. Juni; Mitteilung der KV Sachsen-Anhalt, 7. Juni; Mitteilung der KV Sachsen, 7. Juni)

Raute

___Kompakt - Aus den Verbänden___
Barmer GEK: Ältere Patienten nehmen zu viele Pillen

Ein Drittel der über 65-Jährigen ist von Polypharmazie betroffen und nimmt damit täglich mehr als fünf Arzneimittelwirkstoffe ein. Das ergab der Arzneimittelreport der Krankenkasse Barmer GEK. Im Durchschnitt nehmen Männer über 65 Jahre täglich 7,3 Wirkstoffe ein, bei Frauen dieser Altersgruppe sind es 7,2. Besorgniserregend seien der Studie zufolge die Verordnungszahlen von Antipsychotika für Kinder und Jugendliche. Von 2005 bis 2012 sind die Verschreibungen um 41 Prozent gestiegen. Die Zahl aller verordneten Arzneimittelpackungen ist insgesamt im Vergleich zum Vorjahr um 2,16 Prozent beziehungsweise 1,7 Millionen auf 76,7 Millionen Packungen gesunken.

(Pressemitteilung der Barmer GEK, 11. Juni)

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Quelle:
Newsletter KBV-Kompakt Nr. 24 vom 12. Juni 2013
Herausgeber: Kassenärztliche Bundesvereinigung
Impressum: http://www.kbv.de/8.html
Redaktion: Dezernat Kommunikation der KBV
Telefon: 030 / 4005 - 2203, Fax: 030 / 4005 - 27 2203
E-Mail: info@kbv.de
Internet: www.kbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Juni 2013