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KASSEN/1005: Kurznachrichten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung vom 14.03.2014 (KBV)


KBV-Kompakt Nr. 10 - Kurznachrichten aus der KBV vom 14. März 2014

→  KBV fordert Darmkrebsprävention für Männer schon vor dem 50. Lebensjahr
→  KBV-PraxisCheck zum Thema Hygiene: Online-Selbsttest für Ärzte
→  Honorarverhandlungen in Thüringen gescheitert
→  KV Thüringen etabliert Ärztescout
→  KV Hessen will ambulante fachärztliche Weiterbildung fördern
→  Psychologen fordern Honorar auf Facharztniveau
→  Zahl der Privatversicherten leicht rückläufig
→  Bundesversicherungsamt beanstandet 28 Selektivverträge



___Aus KBV und KVen___
KBV fordert Darmkrebsprävention für Männer schon vor dem 50. Lebensjahr

14.03.2014 - Die KBV fordert, die Altersgrenze für Männer bei der Darmkrebsprävention abzusenken. "Die laufende Evaluation des Darmkrebs-Früherkennungsprogramms hat ergeben, dass Männer ein erhöhtes Darmkrebsrisiko aufweisen und auch früher erkranken als Frauen.

Wir setzen uns aus diesem Grund dafür ein, dass die Altersgrenze für Männer bei der Früherkennung von Darmkrebs herabgesetzt wird", erklärte KBV-Vorstand Dipl.-Med. Regina Feldmann anlässlich des Darmkrebsmonats März. Darmkrebs beziehungsweise die Vorstufen davon treten bei Männern bereits etwa fünf bis zehn Jahre früher auf als bei Frauen.

Pressemitteilung der KBV, 7. März

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KBV-PraxisCheck zum Thema Hygiene: Online-Selbsttest für Ärzte

14.03.2014 - Die KBV hat ihr Online-Serviceangebot "Mein PraxisCheck" ausgebaut. Nach der elektronischen Checkliste zur Informationssicherheit, die seit dem Start im November 2012 rund 6.000 niedergelassene Ärzte, Psychotherapeuten und Praxismitarbeiter genutzt haben, bietet sie den kostenlosen Selbsttest jetzt auch zum Thema Hygiene an.

Er bietet eine einfache und schnelle Möglichkeit, das Einhalten der hohen Hygieneanforderungen zu überprüfen.

Der Nutzer beantwortet 19 Fragen zu Aspekten wie Hygieneplan, Händedesinfektion oder Infektionsschutz. Am Ende des Tests kann er sich einen individuellen Auswertungsbogen als PDF herunterladen, der die Ergebnisse zusammenfasst und weitere Tipps und Hinweise bietet. Dabei bleiben alle Nutzer anonym: Weder werden Namen abgefragt, noch IP-Adressen gespeichert.

Pressemitteilung der KBV, 10. März

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Honorarverhandlungen in Thüringen gescheitert

14.03.2014 - Trotz sachlicher und konstruktiver Verhandlungen ist keine Einigung in den Honorarverhandlungen in Thüringen zwischen der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) und den Krankenkassen gelungen. Das berichtet der Online-Nachrichtendienst Facharzt.de am 7. März.

Nach Angaben der KV lagen beide Seiten von Beginn an weit auseinander. Von Kassenseite wurde die Frist zur Abgabe der Argumente beim Schiedsamt auf Anfang April verlängert: Mit einer Honorarentscheidung ist dann Mitte des Monats zu rechnen.

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KV Thüringen etabliert Ärztescout

14.03.2014 - Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Thüringen hat die neue Stelle eines Ärztescouts für zunächst fünf Jahre eingerichtet. Laut des Online-Nachrichtendienstes Facharzt.de möchte die KV junge Ärzte für eine Niederlassung im Bundesland gewinnen. Der Ärztescout dient als zentraler Ansprechpartner und soll über Fördermöglichkeiten, Stipendien und Mentorenprogramme informieren.

Medizinstudierende, Ärzte in Weiterbildung oder auch Fachärzte können sich im Universitätsklinikum Jena beraten lassen. Die Stelle des Ärztescouts wird anteilig von der KV finanziert. Die AOK Plus, die IKK Classic und das Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit beteiligen sich ebenfalls finanziell.

Ab 2015 werden für die Finanzierung Mittel aus dem Strukturfonds verwendet. Das Projekt befindet sich derzeit noch in der Erprobung. Sollte sich kein Erfolg einstellen, kann es halbjährlich gekündigt werden. Über eine Fortführung wird nach Ablauf der Laufzeit von fünf Jahren entschieden.

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KV Hessen will ambulante fachärztliche Weiterbildung fördern

14.03.2014 - Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Hessen hat beschlossen, zukünftig die ambulante fachärztliche Weiterbildung zu fördern. Für 35 Stellen stehen dafür 727.000 Euro jährlich zur Verfügung. Als nach eigenen Angaben erste KV in Deutschland bietet sie eine Förderung für die fachärztliche Weiterbildung in Praxen an.

Niedergelassene können von April bis Juni 2014 einen Förderantrag stellen. Ab 1. Juli 2014 bekommen sie dann eine finanzielle Unterstützung. Die KV zahlt 1.750 Euro monatlich an die Praxisinhaber, die nach einer KV-Richtlinie zu einer zweckgebundenen Nutzung der Gelder für die Weiterbildung und zur Zahlung von anfallenden Sozialabgaben verpflichtet sind.

Derzeit sind psychologische Psychotherapeuten und psychotherapeutisch tätige Ärzte von dem Förderprogramm ausgeschlossen. An einer Richtlinie wird jedoch derzeit in einer Fachgruppe gearbeitet.

Pressemitteilung der KV Hessen, 12. März

Raute

___Verbände___
Psychologen fordern Honorar auf Facharztniveau

14.03.2014 - Die Psychotherapeuten fordern ein deutlich höheres Einkommen, das sich auf dem Niveau der Fachärzte bewegen müsse. "Diese Ungleichbehandlung ist nicht länger hinnehmbar", kritisiert der stellvertretende Bundesvorsitzende der Deutschen Psychotherapeuten Vereinigung (DPtV), Dipl.-Psych. Dieter Best. Er verwies auf die aktuellen Zahlen des Zentralinstitutes der kassenärztlichen Versorgung in Deutschland (ZI).

Laut dem ZI betrug der Jahresüberschuss eines Psychotherapeuten mit 68.500 Euro weniger als die Hälfte des Überschusses eines Arztes (138.000 Euro). Bei gleicher Arbeitszeit bedeute dies, dass ein Arzt einen Überschuss von 59,90 Euro je Stunde erzielen konnte, ein Psychotherapeut lediglich 35,80 Euro, rechnet der DPtV vor. Davon seien auch noch Sozialabgaben und Steuern abzuziehen. "Wenn die Selbstverwaltung nicht in der Lage ist, für Honorargerechtigkeit zu sorgen, muss der Gesetzgeber einschreiten", erklärte Best.

Pressemitteilung des DPtV, 12. März
Pressemitteilung des ZI, 28. Februar

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Zahl der Privatversicherten leicht rückläufig

14.03.2014 - Die Zahl der privat Krankenversicherten ist im vergangenen Jahr um 0,7 Prozent gesunken: Ende 2013 waren 8,89 Millionen Menschen in Deutschland voll privat krankenversichert, meldet der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV). Das sind 66.300 Versicherte weniger als Ende 2012.

Als Ursachen führt der Verband unter anderem eine abwartende Haltung potenzieller Kunden wegen der Diskussion über die Zukunft des Gesundheitssystems im Bundestagswahlkampf an. Da die Zahl der Selbstständigen sinke, die der Angestellten steige, seien die vormals Selbstständigen unter der Versicherungspflichtgrenze dann gesetzlich versichert.

Zuwachs gab es dagegen bei den Zusatzversicherungen. Diese
verzeichneten laut PKV einen Anstieg um 2,0 Prozent auf 23,5
Millionen Policen.

Pressemitteilung der PKV, 12. März

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Bundesversicherungsamt beanstandet 28 Selektivverträge

14.03.2014 1 - Seit Anfang 2012 sind die Krankenkassen verpflichtet, Selektivverträge der Aufsichtsbehörde vorzulegen. Das Bundesversicherungsamt (BVA) hat seitdem 1.800 Verträge geprüft und davon 28 rechtlich beanstandet. Die Stellung der Versicherten in den Verträgen konnte durch die Aufsicht verbessert werden, erklärte das Amt in einer Zwischenbilanz.

Teilweise mussten diskriminierende Teilnahmebedingungen aus den Verträgen gestrichen werden. Nur vereinzelt sei die Unwirtschaftlichkeit von Verträgen zu beanstanden gewesen. "Das Geld für die Verträge muss in die Versorgung und nicht in die Verwaltung gehen", sagte Dr. Maximilian Gaßner, Präsident des BVA. Die meisten Verträge beinhalten ambulante Versorgungsangebote.

Ein Schwerpunkt lag auf innovativen ambulanten Operationsleistungen. Ziel der Krankenkassen sei hierbei die Verlagerung von stationären Leistungen in den ambulanten Sektor, um Leistungsausgaben zu reduzieren, erklärte das BVA.

Pressemitteilung des BVA, 7. März

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Quelle:
Newsletter KBV-Kompakt Nr. 10 vom 14. März 2014
Herausgeber: Kassenärztliche Bundesvereinigung
Impressum: http://www.kbv.de/8.html
Redaktion: Dezernat Kommunikation der KBV
Telefon: 030 / 4005 - 2203, Fax: 030 / 4005 - 27 2203
E-Mail: info@kbv.de
Internet: www.kbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. März 2014