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MELDUNG/433: Reform des Medizinprodukterechts - "Gemeinsame Anstrengungen für mehr Qualität" (BVMed)


BVMed - Bundesverband Medizintechnologie e.V. - 13. Dezember 2012

BVMed zum Jahreswechsel 2012/13:

"Wir brauchen gemeinsame Anstrengungen für kontinuierliche Qualitätsverbesserungen"
Kritik am Konfrontationskurs der Krankenkassenverbände



Berlin. Gemeinsame Anstrengungen von Leistungserbringern, Unternehmen und Krankenkassen für kontinuierliche Qualitätsverbesserungen bei der Patientenversorgung hat BVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Joachim M. Schmitt für das Jahr 2013 gefordert. Die pauschalen Angriffe der Krankenkassenverbände gegen Ärzte, Krankenhäuser und Medizinproduktehersteller "sind kontraproduktiv, gefährden eine funktionierende Selbstverwaltung und verunsichern die Patienten". Die Krankenkassen müssten aufpassen, dass sie nicht "von Versicherungen zu Verunsicherungen" werden. Schmitt forderte stattdessen eine "Allianz für medizintechnischen Fortschritt: sicher, leistungsfähig und erprobt".

Bei der Reform des Medizinprodukterechts fordert der BVMed ein Festhalten am bewährten Zulassungssystem und den bisherigen Risikoklassen, aber deutliche Verbesserungen bei der Benennung und Überwachung der Zulassungsstellen. "Hier benötigen wir ein europäisch einheitlich hohes Niveau", so Schmitt. Einzelne kritische Fälle dürften aber nicht dazu führen, dass das System insgesamt in Frage gestellt wird.

Beim Thema Nutzenbewertung fordert der BVMed eine eigene Systematik für Medizinprodukte, die nach Risikoklassen und Modifikationsgrad differenziert. Insgesamt bieten medizintechnische Innovationen große Chancen für eine Verbesserung der Patientenversorgung in Deutschland. "Diese Chancen müssen wir gemeinsam nutzen, statt durch pauschale Aussagen Patienten zu verängstigen", so Schmitt.

Für 2013 fordert der BVMed gegenüber der Politik und der Selbstverwaltung eine stärkere Qualitätsorientierung bei der Versorgung der Patienten mit Produkten und Verfahren der Medizintechnologie. Schmitt: "Wir brauchen einen Wettbewerb um die beste Qualität der medizinischen Versorgung, nicht um den billigsten Preis ohne Rücksicht auf Qualität und Qualifikation." Im Einzelnen setzen sich die Unternehmen der Medizintechnologie für das Jahr 2013 für folgende Ziele ein:

  • Der Abschlussbericht des Strategieprozesses Medizintechnik muss als Startschuss für eine stärkere gemeinsame Umsetzung von Vorhaben durch Gesundheits-, Wirtschafts- und Forschungsministerium genutzt werden.
  • Wir brauchen besser aufeinander abgestimmte und bedarfsorientierte Forschungsförderungsprogramme.
  • Wir müssen neue Wege in der Finanzierung klinischer Studien entwickeln.
  • Wir benötigen sinnvolle Evidenzlevel sowie entsprechende Studiendesigns für die Nutzenbewertung von Medizinprodukten.
  • Wir brauchen eine ausreichende finanzielle Ausstattung des Gemeinsamen Bundesausschusses, damit alle Erprobungen durchgeführt werden können. Dies kann beispielsweise durch einen Innovationsfonds gesichert werden.
  • Wir benötigen auch eine stärkere Auswertung von Routinedaten, die bei den Krankenkassen vorhanden sind, und eine bessere Qualitätssicherung über Register.
  • Auch im Verband- und Hilfsmittelbereich brauchen wir eine stärkere Qualitätsorientierung über Qualitätsanforderungen, deren Einhaltung dann auch von den Krankenkassen kontrolliert werden muss.
  • Wir brauchen eine bessere Vernetzung von MedTech und IT-Industrie.

BVMed-Geschäftsführer Schmitt abschließend: "Wir müssen insgesamt Deutschland als Leitmarkt und Kompetenzzentrum Gesundheit stärken. Hierzu brauchen wir ein innovationsfreundliches Umfeld und einen starken Heimatmarkt, um auch künftig unsere Stärken im Export medizintechnischer Produkte auszuspielen."


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Quelle:
BVMed-Pressemeldung Nr. 105/12 vom 13. Dezember 2012
V.i.S.d.P.: Manfred Beeres M.A.
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veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Dezember 2012