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MELDUNG/740: "Maßstab muss der Mensch sein" - Stellungnahme des Ethikrats zur Krankenhausversorgung begrüßt (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 06.04.2016

"Maßstab muss der Mensch sein": ver.di begrüßt Stellungnahme des Ethikrats zur Krankenhausversorgung


Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) begrüßt die Stellungnahme des Deutschen Ethikrats zur Krankenhausversorgung und fordert die Politik auf, die Anregungen des Ethikrats ebenso wie die Kritik von Gesundheitsexperten und ver.di endlich aufzunehmen. Die Orientierung der Krankenversorgung am Patientenwohl sei für eine humane Pflege unverzichtbar. Es gehe darum, sich den Menschen zu widmen: "Wir reparieren keine Maschinen, sondern wir therapieren, versorgen und pflegen Menschen. Maßstab einer angemessenen Krankenversorgung darf nicht die ökonomische Ausrichtung sondern muss der Mensch und sein Wohlergehen sein", betonte Sylvia Bühler, Mitglied im ver.di-Bundesvorstand.

Der Deutsche Ethikrat hatte am Dienstag in einer umfangreichen Stellungnahme unter anderem Kritik an ökonomischen Fehlanreizen in der Krankenhausversorgung geübt und eine grundlegende Umsteuerung zugunsten der Patienten gefordert.

Besonders wichtig sei dabei die vom Ethikrat geforderte Einführung eines Personalschlüssels für die Pflege: "Gute Versorgung und Pflege brauchen Zeit. Menschliche Zuwendung darf nicht auf der Strecke bleiben, sie ist der Schlüssel für eine humane Pflege. Auch die Beschäftigten selbst leiden unter dem Personalmangel. Der Anspruch auf die Anwendung ethischer Prinzipien muss auch für sie gelten", betonte Bühler.

ver.di fordert bereits seit langem die Einführung eines gesetzlichen Personalschlüssels, um die Patientenversorgung sowie die Arbeitsbedingungen für die Pflegekräfte zu verbessern. Bundesweit fehlen nach Berechnungen von ver.di 162.000 Vollzeitstellen, darunter etwa 70.000 Pflegekräfte.

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Quelle:
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Presseinformation vom 06.04.2016
Jan Jurczyk - ver.di-Bundesvorstand
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Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
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veröffentlicht im Schattenblick zum 8. April 2016

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