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AUSLAND/1433: Aktion jüdischer und arabischer Ärzte aus Israel für Gaza (medico international)


medico international - Pressemitteilung vom 15.01.2009

Aktion jüdischer und arabischer Ärzte aus Israel für Gaza

medico international: zunehmende Traumatisierung der Bewohner von Gaza


Frankfurt, 15.01.2009 - Unterstützt durch eine gemeinsame Aktion von jüdischen und arabischen Ärzten und Mitarbeitern des Gesundheitsdienstes versucht ein Lebensmittel-Konvoi aus Israel am morgigen Freitag, den 16. Januar, in den Gaza-Streifen zu gelangen, das teilte die sozialmedizinische Hilfsorganisation medico international mit.

Organisiert wird die Solidaritätsaktion "mit den Bewohnern von Gaza und dem Süden Israels" von dem israelischen medico-Partner "Ärzte für Menschenrechte". Gefordert werden eine sofortige Waffenruhe und eine politische Lösung, um die Besetzung zu beenden.

Tsafrir Cohen, medico-Vertreter in Ost-Jerusalem, erklärt, dass die humanitäre Situation im Gaza-Streifen trotz der täglichen Feuerpausen nach wie vor unerträglich sei. "Es gelingt uns mit unseren palästinensischen Partnern medizinische Güter und Geräte in den Gaza-Streifen zu transportieren, doch trauen sich die Menschen nicht auf die Straße. Und wenn, dann um sich in langen Schlangen um Nahrungsmittel zu bemühen."

Am 20. Tag des Krieges wächst die Verzweiflung unter den Menschen in Gaza. Dr. Abdalhadi Abu Khousa, einer der führenden Vertreter des medico-Partners "Palestinian Medical Relief Service" beschreibt die Situation so: "Was Sie im Fernsehen sehen, ist nur ein Bruchteil der Realität hier: Die Menschen haben hier Panik, sie haben Angst um ihre Familien, 24 Stunden am Tag. Niemand hat hier länger als ein paar Stunden geschlafen. Niemand denkt über Hamas, über Fatah oder Lösungen nach, es geht ums schiere Überleben: Wo kriege ich Brot für meine Kinder? Werden wir die Nacht überleben?"

medico international hat bislang Hilfe in Höhe von 150.000 Euro aus Spenden und Mitteln von Schweizer Nichtregierungsorganisationen im Gaza-Streifen leisten können. Neben medizinischer Hilfe sind mittlerweile auch 8 Sozialarbeiterinnen unterwegs, um Kriegstraumatisierte zu betreuen.

Detaillierte Informationen unter:
www.medico.de/nothilfe-gaza

medico international bittet dringend um Spenden
Spendenkonto
Kontonummer: 1800
Frankfurter Sparkasse (BLZ: 500 502 01)
Stichwort: "Palästina"


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Quelle:
medico international - Pressemitteilung vom 15.01.2009
Herausgeber: medico international
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veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Januar 2009