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FINANZEN/572: Studie beleuchtet Nachhaltigkeit der Herzforschungsförderung (idw)


Deutsche Herzstiftung e.V./Deutsche Stiftung für Herzforschung - 29.07.2013

Wie wirksam ist die Forschungsförderung der Deutschen Herzstiftung und Deutschen Stiftung für Herzforschung (DSHF)

Neue Studie beleuchtet Nachhaltigkeit der Forschungsförderung



Wie wirksam ist die Forschungsförderung der Deutschen Herzstiftung und der von ihr gegründeten Deutschen Stiftung für Herzforschung (DSHF) für die Entwicklung der Herzforschung und für die geförderten Wissenschaftler und ihre wissenschaftliche Karriere? Diesen und vielen weiteren Fragen ist Prof. Dr. med. Hellmut Oelert, emeritierter Herzchirurg aus Mainz und Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der DSHF, in der Nachhaltigkeitsstudie "Aufwand und Wirksamkeit der Forschungsförderung durch die Deutsche Herzstiftung/Deutsche Stiftung für Herzforschung. Eine Analyse der Jahre 2000 - 2009" nachgegangen, um den Ertrag der Forschungsförderung beider Institutionen in diesen zehn Jahren in Zahlen darzustellen.

Die Deutsche Herzstiftung hat gemeinsam mit der 1988 gegründeten Deutschen Stiftung für Herzforschung die Förderung der Herz-Kreislauf-Forschung zu einer ihrer wichtigsten Aufgaben gemacht. Allein 2012 wurden hierfür insgesamt ca. 1,83 Mio. Euro oder rund 25 % ihrer gesamten Aufwendungen zur Verfügung gestellt. Die Gesamthöhe der für die in dem Untersuchungszeitraum (2000-2009) ausgegebenen Fördermittel für Forschungsprojekte, Wissenschaftspreise und Jahresstipendien betrug insgesamt 7,14 Mio. Euro.

"Umso mehr stellt sich uns auch im Interesse der Mitglieder und Spender die Frage: In welchem Verhältnis zueinander stehen Aufwand und Wirksamkeit der Forschungsförderung? Diese einmalige Dokumentation von Prof. Oelert eignet sich in hervorragender Weise als Nachweis der Mittelverwendung gegenüber Mitgliedern und Spendern sowie gegenüber der gesamten Öffentlichkeit. Sie ist dadurch ein wichtiges Instrument für mehr Transparenz", würdigt der Herzspezialist Prof. Dr. med. Thomas Meinertz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung, die Studie. Diese liefert handfeste Zahlen zu Fragen wie:

  • Wie viele Folgeprojekte und eingeworbene Drittmittel sind aus den geförderten Forschungsprojekten hervorgegangen?
  • Wie viele Publikationen folgten auf geförderte Forschungsprojekte und Wissenschaftspreise, wie häufig veröffentlichten die Geförderten als Erst-, Senior- oder Co-Autor?
  • Wie wirkte sich die Förderung auf die akademische Karriere der Geförderten aus? Gingen aus der Förderung neue Forschungsprojekte und wissenschaftliche Arbeitsplätze hervor?

173 Wissenschaftler, die im Zeitraum 2000 bis 2009 gefördert wurden, wurden angeschrieben. 164 (94,8 %) haben geantwortet und damit an der Studie teilgenommen, darunter 130 Männer und 34 Frauen.

Neue Folgeprojekte, Drittmittel und Arbeitsplätze

Wer von der Herzstiftung und DSHF gefördert wird, bleibt in der Regel in der Wissenschaft und es schließen sich Folgeprojekte an. Diese Aussage lässt sich aus der Studie herleiten: So bleiben 98,2 % der Geförderten (161 der insgesamt 164) wissenschaftlich aktiv auch im Anschluss an ihre Förderung, die Mehrzahl von ihnen (68,3 %) sogar auf dem gleichen Themengebiet. 134 der insgesamt 164 Forscher haben im weiteren Verlauf ihrer wissenschaftlichen Karriere nach erfolgter Förderung insgesamt 505 Folgeprojekte selbstständig durchgeführt und etwa 95,8 Mio. Euro eingeworben. Die meisten Folgeprojekte wurden von der Industrie und aus Kliniks- bzw. Fakultätsmitteln finanziert, die meisten Fördermittel hatten die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und die Europäische Union (EU) bereitgestellt. Diese Folgeeffekte lassen sich auch hinsichtlich der Schaffung von Arbeitsplätzen im wissenschaftlichen Umfeld weiterverfolgen. Von den 164 geförderten Wissenschaftlern wurden insgesamt 182 Arbeitsplätze eingerichtet (z. B. Arzt- und Postdoktoranden-Positionen, kurzbefristete Stellen für eine medizinisch-technische Assistenz (MTA) oder Study Nurse).

Publikationen

Wissenschaftliche Veröffentlichungen sind ein weiterer Indikator für die Leistung der geförderten Forscher: Haben sie noch während ihrer Förderung veröffentlicht oder erst danach? Die 164 Geförderten haben insgesamt 1.796 Originalveröffentlichungen als Erst-, Senior- oder Co-Autor angegeben. Fasst man die Erst- und Seniorautorschaft zusammen, rangieren diese zahlenmäßig mit 1.051 Publikationen vor der Co-Autorschaft (745 Publikationen).

Die geförderten Wissenschaftler wurden gefragt, welche zwei Originalpublikationen, die aus der Forschungsförderung durch die Deutsche Herzstiftung/DSHF und/oder den Folgeprojekten während des Erfassungszeitraums (2000-2009) hervorgegangen waren, sie als ihre bisher wichtigsten empfinden und in welchen Zeitschriften sie publiziert wurden. 118 Zeitschriften wurden ermittelt, in denen die 164 Geförderten 290 Publikationen als ihre bisher "zwei wichtigsten" veröffentlicht hatten. Unter den 118 Zeitschriften mit 290 Nennungen (Publikationen) rangierte Circulation mit 55 Nennungen an oberster Stelle, gefolgt von Journal of the American College of Cardiology (JACC) mit 21 Nennungen. Weitere 33 Zeitschriften, darunter New England Journal of Medicine, Nature, The Lancet, Journal of the American Medical Association (JAMA) u.v.m. wurden zwischen 15- und 2-mal, insgesamt 131-mal, genannt.


Die Studie "Aufwand und Wirksamkeit der Forschungsförderung durch die Deutsche Herzstiftung / Deutsche Stiftung für Herzforschung. Eine Analyse der Jahre 2000 - 2009" kann kostenlos angefordert werden bei: Deutsche Herzstiftung, Vogtstr. 50, 60322 Frankfurt, Tel. 069 955128-0, E-Mail: info@herzstiftung.de

Infos zur Forschungsförderung unter:
http://www.herzstiftung.de/Forschung.html

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.herzstiftung.de/Forschung.html


Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter:

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Wichtiges Instrument für mehr Transparenz: die Nachhaltigkeitsstudie

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Studienautor Prof. Dr. med. Hellmut Oelert, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Stiftung für Herzforschung.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution825

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Deutsche Herzstiftung e.V./Deutsche Stiftung für Herzforschung, Pierre König, 29.07.2013
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. August 2013