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ALLERGIE/296: Lebensmittelallergie - Stadtkinder häufiger betroffen als Landkinder (aid)


aid-Newsletter Nr. 24 vom 13. Juni 2012

Lebensmittelallergie

Stadtkinder sind häufiger betroffen als Landkinder



(aid) - Kinder, die in der Stadt leben, leiden offenbar deutlich häufiger an Lebensmittelallergien als Jungen und Mädchen in ländlichen Regionen. Das bestätigt eine US-amerikanische Studie, für die Eltern von über 38.000 Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren befragt wurden. Die Eltern machten Angaben zu möglichen Lebensmittelallergien, wann die Beschwerden bei ihrem Nachwuchs das erste Mal aufgetreten sind und welche allergischen Reaktionen bislang beobachtet wurden. Im Durchschnitt waren die Kinder acht bis neun Jahre alt.

Das Resultat: Eine höhere Bevölkerungsdichte stand mit einem höheren Risiko für Nahrungsmittelallergien bei Kindern in Zusammenhang. So litten in Ballungsgebieten knapp zehn Prozent der Jungen und Mädchen an einer Lebensmittelallergie, in ländlichen Regionen waren es nur rund sechs Prozent. Erdnussallergien waren in der Stadt (2,8 Prozent) doppelt so häufig wie auf dem Land (1,3 Prozent). Noch deutlicher war der Unterschied von Allergien gegen Krebstiere mit 2,4 Prozent in dicht besiedelten Gegenden und 0,8 Prozent in ländlichen Regionen. Nur bei Unverträglichkeiten für Milch und Soja hatte der Wohnort keinen nachweislichen Einfluss. Die jeweiligen Reaktionen auf das Allergen wie Hautrötung, Übelkeit, Erbrechen bis hin zu schweren Kreislaufbeschwerden (anaphylaktischer Schock) waren hingegen bei Stadtkindern nicht gravierender als auf dem Land.

Offenbar beeinflusst die Umwelt die Entwicklung von Lebensmittelallergien im Kindesalter, vermuten die Forscher. Nun soll in weiteren Studien untersucht werden, welche Umweltfaktoren für diesen Zusammenhang verantwortlich sind. Eine Hypothese ist, dass die Kinder auf dem Land früh in ihrem Leben bestimmten Bakterien ausgesetzt sind, die sie gegen eine vererbte Überempfindlichkeit für Allergene schützen. Zudem könnten einige Umweltschadstoffe, mit denen die jungen Menschen vor allem in Städten in Kontakt kommen, die Entstehung von Allergien fördern.

Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:

Fragen zu diesem Thema beantworten aid-Experten im Forum "Lebensmittelallergien" auf www.was-wir-essen.de

www.was-wir-essen.de, Rubrik "Ernährungstipps bei Krankheiten"

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Bestell-Nr. 61-1415, Preis: 2,50 Euro, www.aid-medienshop.de

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Quelle:
aid-Newsletter 24/12 vom 13.6.2012
Herausgeber: aid infodienst
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53123 Bonn
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Juni 2012