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KREBS/866: Selbsthilfe-Netzwerk für Männer mit Brustkrebs (DKH)


Magazin der Deutschen Krebshilfe, Ausgabe Nr. 3/2010

Selbsthilfe-Netzwerk für Männer mit Brustkrebs


Magdeburg (ct) - Um Männer mit Brustkrebs psychosozial zu unterstützen, initiierte die Frauenselbsthilfe nach Krebs (FSH) im Rahmen ihrer Bundestagung in Magdeburg ein bundesweites Selbsthilfe-Netzwerk für Männer mit Brustkrebs.


"Egal, wohin wir uns nach der Diagnose Brustkrebs wenden, wir Männer sind mit dieser Krankheit eigentlich nie am richtigen Ort" - das ist die bittere Erkenntnis von Peter J., bei dem vor drei Jahren Brustkrebs diagnostiziert wurde. "Männer befinden sich nach der Diagnose Brustkrebs häufig in einer psychologisch schwierigen Situation. Die Tatsache, dass die Erkrankung zudem die Gefahr einer genetischen Veranlagung birgt und somit auch Familienangehörige betrifft, bedeutet eine zusätzliche psychische Belastung", erläuterte Brigitte Overbeck-Schulte, Bundesvorsitzende der FSH. Hier seien die Angebote der Selbsthilfe - psychosoziale Unterstützung und der Erfahrungsaustausch mit Gleichbetroffenen - wichtig.

"Unser Wissensstand bezieht sich auf Studien mit sehr geringer Fallzahl", erklärte Professor Dr. Bernhard Wörmann, zuständig für Leitlinien bei der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie und onkologisch tätig in einer Schwerpunktpraxis in Bremen. "Diagnostik und Therapie der betroffenen Männer basieren daher auf Erkenntnissen zur Behandlung von Brustkrebs bei Frauen. Es gibt jedoch Unterschiede im biologischen Verhalten der Tumoren, die bei Männern zu berücksichtigen sind". Wörmann hat auch an einer Leitlinie für die Behandlung von Männern mit Brustkrebs mitgearbeitet. Eine solche Leitlinie unterstützt Ärzte und Patienten bei der Entscheidung über Maßnahmen der Diagnostik, Therapie und Nachsorge einer Krebserkrankung. Die Deutsche Krebshilfe begrüßte die Gründung des Selbsthilfe-Netzwerks für Männer mit Brustkrebs ausdrücklich: "Dieser Schritt ist lange überfällig, was auch die Anfragen an unseren Informationsdienst belegen. Er wird von uns daher, wo immer notwendig, unterstützt", so Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe in Magdeburg.


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Haus der Krebs-Selbsthilfe

Im Haus der Krebs-Selbsthilfe, dem Dach der von der Deutschen Krebshilfe geförderten Krebs-Selbsthilfeorganisationen, können Informationen und Ansprechpartner in der jeweiligen Region erfragt werden.

Haus der Krebs-Selbsthilfe
Thomas-Mann-Straße 40,
53111 Bonn
Tel.: 02 28 / 338 89-0

Frauenselbsthilfe nach Krebs e.V.
Tel.: 02 28 / 338 89-400
Internet: www.frauenselbsthilfe.de

Deutsche ILCO e.V., Vereinigung für
Stomaträger und Menschen mit Darmkrebs

Tel.: 02 28 / 338 89-450
Internet: www.ilco.de

Arbeitskreis der Pankreatektomierten e.V.
Tel.: 02 28 / 338 89-250
Internet: www.bauchspeicheldruese-pankreas-selbsthilfe.de

Deutsche Leukämie- und Lymphom-Hilfe,
Bundesverband der Selbsthilfeorganisationen zur Unterstützung
von Erwachsenen mit Leukämien und Lymphomen e.V.
Tel.: 02 28 / 338 89-200
Internet: www.leukaemie-hilfe.de

Bundesverband der Kehlkopfoperierten e.V.
Tel.: 02 28 / 338 89-300
Internet: www.kehlkopfoperiert-bv.de

Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e.V. (BPS)
Tel.: 02 28 / 338 89-500
Internet: www.prostatakrebs-bps.de

Deutsche Hirntumorhilfe e.V.
Tel.: 02 28 / 338 89-350
Internet: www.hirntumorhilfe.de

Haus der Krebs-Selbsthilfe
Informations- und Koordinierungsstelle Berlin

c/o Paritätischer Wohlfahrtsverband
Oranienburger Straße 13-14,
10178 Berlin
Tel.: 030 / 24 63 63 37
E-Mail: info@hksh-berlin.de


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Quelle:
Magazin der Deutschen Krebshilfe, Ausgabe Nr. 3/2010, Seite 8 u. 13
Herausgeber: Deutsche Krebshilfe e.V.
Buschstraße 32, 53113 Bonn
Telefon: 0228/729 90-0, Fax: 0228/729 90-11
E-Mail: deutsche@krebshilfe.de
Internet: www.krebshilfe.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Dezember 2010