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MELDUNG/013: Antibiotika konsequent anwenden (muebri-online)


Apotheker Brandenburg - Dienstag, 29. Dezember 2009

Antibiotika konsequent anwenden - Resistenzen nehmen zu


Potsdam. Antibiotika gehören zu den wichtigsten Arzneimitteln und sind unverzichtbar im Kampf gegen viele Infektionskrankheiten. Oft genießen sie sogar den Ruf eines Allheilmittels. Doch nur in bestimmten Fällen ist es sinnvoll, dieses Arzneimittel einzusetzen. Darauf machen die Apotheker im Land Brandenburg aufmerksam.

Was viele nicht wissen: "Antibiotika wirken nur gegen Bakterien und nicht gegen Viren", erklärt Monika Harms, Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit der Landesapothekerkammer Brandenburg. Im Gegensatz zu Bakterien haben Viren keinen eigenen Stoffwechsel. Sie richten sich in den menschlichen Zellen ein. Dagegen sind Antibiotika machtlos. "Deshalb zeigen Antibiotika auch bei den in dieser Jahreszeit sehr häufigen Erkältungen und grippalen Infekte keine Wirkung," so Harms. Erst, wenn es in Folge einer verschleppten Erkältung oder angegriffenen Immunabwehr zu schwerwiegenden Entzündungen des Hals-Nasen-Ohren-Traktes, wie zum Beispiel einer Nasennebenhöhlenentzündung oder einer Bronchitis kommt, werden Antibiotika verordnet.

"Leider werden Antibiotika heutzutage sehr schnell eingesetzt", sagt Monika Harms. Der häufige Gebrauch von Antibiotika hat aber einen ganz entscheidenden Nachteil: Es entstehen so genannte Resistenzen. "Das heißt, bei vielen Bakterien wirken Antibiotika inzwischen nicht mehr, weil sich die Bakterien verändern, anpassen und widerstandsfähig werden können", warnt die Apothekerin. "Noch dramatischer ist die Resistenzentwicklung gegen Antibiotika in Ländern wie den USA oder Spanien", sagt Harms. "Hier sind Antibiotika anders als bei uns ohne Rezept erhältlich und werden falsch eingesetzt. Resistenzen treten weitaus häufiger auf, wodurch viele Infektionen viel schwerer zu behandeln sind.

Ein weiterer Grund der Resistenzentwicklung ist nach Aussage der Apotheker im Land Brandenburg auch die mangelnde Therapietreue vieler Patienten mit diesen Arzneimitteln. "Wenn zum Beispiel das Präparat vorzeitig abgesetzt oder nicht richtig eingenommen wird, können widerstandsfähige Bakterien überleben und gegen das Mittel unempfindlich werden", erklärt die Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit. Wichtig ist zum Beispiel, dass Antibiotika nicht mit Milch eingenommen werden, weil dadurch die Wirkung vermindert werden kann. Gerade bei Antibiotika ist es sinnvoll, die vorgeschriebene Menge im richtigen Abstand über den festgelegten Behandlungszeitraum einzunehmen. Nur so ist gewährleistet, dass der Wirkstoffspiegel im Körper konstant hoch gehalten wird. Die Apotheker im Land Brandenburg informieren gerne über die richtige Anwendung.


Anwendung von Antibiotika

Vorgeschriebene Abstände einhalten:
Zum Beispiel dreimal täglich heißt: alle acht Stunden eine Dosis

Antibiotika mit Wasser einnehmen:
Milch, Grapefruit oder andere Lebensmittel können Wirkung vermindern

Genauen Einnahmezeitpunkt beachten:
Es gibt keine allgemein gültigen Regeln. Einige Antibiotika müssen nüchtern eingenommen werden, andere zum Essen.

Näheres wissen Arzt oder Apotheker!


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Quelle:
Nachrichtendienst muebri-online
Pressemitteilung von Dienstag, 29. Dezember 2009
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Moses-Stern-Straße 28, 41236 Mönchengladbach
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veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Dezember 2009