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MELDUNG/107: Anzahl der illegalen Arzneimittel-Anbieter im Internet steigt (muebri-online)


Apothekerverband Nordrhein e.V. - Mittwoch, 27. Oktober 2010

Apotheker in Nordrhein warnen: Immer mehr Arzneimittel-Fälschungen aus dem Internet

Anzahl der illegalen Anbieter steigt


Düsseldorf. Aus aktuellem Anlass warnen die Apotheker in Nordrhein vor Arzneimittel-Fälschungen aus dem Internet. Immer mehr illegale Anbieter aus aller Welt versuchen, in Deutschland online ihre Waren zu verkaufen. Hintergrund der Warnung ist die internationale "Operation Pangea III", bei der in über 40 Ländern massiv gegen derartige Internetanbieter vorgegangen wurde. Das Bundeskriminalamt (BKA) identifizierte rund 100 Internetseiten, auf denen mutmaßlich deutsche Anbieter illegale Arzneimittel zum Verkauf anboten. Allein in Deutschland stellten die Zollbehörden während der Aktion mehr als 500 Paketsendungen mit rund 30.000 Tabletten sicher. Im Vergleich zum Vorjahr stieg im Jahr 2009 die Zahl der bundesweit durch die Zollfahndung durchgeführten Ermittlungsverfahren um 58 Prozent, teilte das BKA mit.

"Das sind besorgniserregende Zahlen", sagt Werner Heuking, Pressesprecher der Apotheker in Nordrhein. Die Folgen für die Verbraucher können verheerend sein. "Wer Arzneimittel über dubiose Internetadressen bestellt, muss damit rechnen, gefälschte Arzneimittel zu erhalten. Damit geht man ein großes Gesundheitsrisiko ein. Im besten Fall ist das bestellte Präparat wirkstofflos, in vielen Fällen sind die gefälschten Arzneimittel aber zu hoch dosiert."

Die Aufmachung der illegalen Seiten ist so professionell gemacht, dass man kaum seriöse von unseriösen Anbietern unterscheiden kann. Schon Mitte des Jahres wies Wolfgang Schmitz, Chef des Zollkriminalamtes Köln, auf dieses Problem hin. Selbst Zertifikate, die scheinbar die Echtheit der Versandapotheke im Internet garantieren sollen, könnten gefälscht sein. Das bestätigt auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Nach Angaben des BfArM sind rund 95 Prozent der Anbieter im Netz illegal und damit wahrscheinlich Vertreiber von gefälschten Arzneimitteln.

Den größten Schutz vor gefälschten Arzneimitteln bieten immer noch die Apotheken vor Ort, egal ob das Arzneimittel rezeptpflichtig ist oder nicht. Werner Heuking: '"Eine sichere und kompetente Arzneimittelversorgung wird nur in der Apotheke vor Ort gewährleistet. Nur hier erhält der Patient eine persönliche, auf seine Bedürfnisse zugeschnittene Beratung. Das ist aktiver Verbraucherschutz. Zudem erhält man nirgendwo sonst schneller Arzneimittel als in der Apotheke vor Ort."

Neben Potenzmitteln und Dopingsubstanzen (unter anderem Anabolika und Wachstumshormone) wurden bei der Aktion "Pangea III" laut BKA auch Antidepressiva, Schmerzmittel, überdosierte Vitaminpräparate, Tabletten zur Gewichtsreduktion und Antiallergika entdeckt. Teilweise befanden sich diese gefälschten Arzneimittel schon im Post- und Kurierdienstverkehr, so die Apotheker in Nordrhein.

Herausgeber:
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Quelle:
Nachrichtendienst muebri-online
Pressemitteilung von Mittwoch, 27. Oktober 2010
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veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Oktober 2010