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MELDUNG/446: AOK kritisiert Arzneimittelkostenanstieg (SH Ärzteblatt)


Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt 11/2018

Nachrichten
AOK kritisiert Arzneimittelkostenanstieg


Die Ausgaben für Arzneimittel sind im ersten Halbjahr 2018 in Schleswig-Holstein um 3,9 Prozent gestiegen. Nach Angaben der AOK Nordwest stiegen die Gesamtausgaben im Halbjahr damit auf 660 Millionen Euro. Die Kasse beruft sich auf eine Statistik des GKV-Spitzenverbandes.

Als wichtigsten Grund für den Anstieg nannte die AOK höhere Preise für neue patentgeschützte Arzneimittel. "Waren diese hochpreisigen Arzneimittel vor einigen Jahren die Ausnahme, sind sie heute die Regel geworden und den Preisvorgaben der Hersteller sind nach oben offenbar keine Grenzen gesetzt", sagte der AOK-Vorstandsvorsitzende Tom Ackermann. Nach seiner Darstellung ist der deutsche Markt für die Pharmaindustrie "besonders interessant und lukrativ". "Nur hier wird jedes zugelassene Arzneimittel mit dem Markteintritt vollständig von der gesetzlichen Krankenversicherung erstattet, in den ersten zwölf Monaten zu dem Preis, den der Pharmahersteller festlegt. Und das unabhängig davon, welchen Zusatznutzen das Medikament für den Patienten hat. Erst nach einem Jahr gilt ein zwischen dem Anbieter und dem GKV-Spitzenverband auf der Grundlage der 'Frühen Nutzenbewertung' ausgehandelter Erstattungspreis", kritisierte die AOK in einer Pressemitteilung.

Die Kasse fordert rückwirkende Preise für alle neuen Arzneimittel zum ersten Tag des Markteintritts. Weiterer Kritikpunkt sind die verkürzten Zulassungsverfahren bei patentgeschützten Arzneimitteln.
(PM/RED)


Gesamtausgabe des Schleswig-Holsteinischen Ärzteblatts 10/2018 im Internet unter:
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Quelle:
Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt
71. Jahrgang, November 2018, Seite 4
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veröffentlicht im Schattenblick zum 29. November 2018

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