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BUCH/079: Der Arzneiverordnungs-Report 2011 (Springer)


Springer Verlag - Heidelberg, 14. September 2011

Trendwende bei den Arzneimittelausgaben in Sicht?

Für das Jahr 2010 ist der Kostenanstieg nur moderat


Der Arzneiverordnungs-Report 2011 belegt für das Vorjahr einen erneuten Anstieg bei den Arzneimittelausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) - wenn auch deutlich schwächer als in den Vorjahren.


Berlin/Heidelberg, 14. September 2011. Die Arzneimittelausgaben ohne Impfstoffkosten verzeichnen im Jahr 2010 eine erneute Steigerung in Höhe von 330 Mio. Euro (+1,0%) auf 32,03 Mrd. Euro. Somit ist der Anstieg der Arzneimittelausgaben mit 1% deutlich geringer als im Vorjahr (4,8%) und liegt auch unter dem Anstieg der Gesamtausgaben der GKV um 2,9% auf 180,74 Mrd. Euro, erklären die Herausgeber des Arzneiverordnungs-Reports 2011 [1] , Prof. Dr. Ulrich Schwabe und Dr. Dieter Paffrath. Alle anderen Kostenblöcke liegen nach wie vor im Aufwärtstrend: an erster Stelle sind hier die Krankenhauskosten in Höhe von 58,82 Mrd. Euro (+4,5%) zu nennen, gefolgt von Kosten für ärztliche Behandlung 33,04 Mrd. Euro einschließlich Praxisgebühr (+2,1%) und schließlich die Ausgaben für zahnärztliche Behandlung 11,87 Mrd. Euro (+2,2%). Damit hat sich der Anteil der Arzneimittel an den Leistungsausgaben der GKV erstmals wieder auf 17,7% (Vorjahr 19,0%) vermindert.

Der Arzneiverordnungs-Report belegt, dass im Jahr 2010 weiterhin hohe Einsparmöglichkeiten bei Generika, Analogpräparaten und umstrittenen Arzneimitteln bestehen: Unter Beachtung deutscher Preise beträgt das Potenzial 4,7 Mrd. Euro. Gestützt auf europäische Preisvergleiche ergeben sich weitere hohe Wirtschaftlichkeitsreserven, so dass für das Jahr 2010 insgesamt ein Einsparpotenzial von 12,1 Mrd. Euro beziffert wird.

Seit 1985 werden die Entwicklungen der vertragsärztlichen Arzneiverordnungen im Arzneiverordnungs-Report analysiert. Im Jahre 2010 wurden 791 Millionen Verordnungen (davon 626 Mio. Fertigarzneimittelverordnungen) von 140.303 Vertragsärzten ausgestellt. Die Publikation beschreibt die Einführung neuer Arzneimittel, bewertet den therapeutischen Nutzen, berechnet die Kosten und gibt Ärzten konkrete Verordnungsempfehlungen. Die Verordnungstrends für 40 Indikationsgruppen werden in der Springer Publikation vorgestellt. Erstmals werden auch Arzneimittel für seltene Krankheiten analysiert. Darüber hinaus werden Patienten- und Herstellerprofile dargestellt und eine ökonomische Bewertung des Arzneimittelmarktes vorgenommen. Der Report dient Ärzten als wichtige Entscheidungshilfe in der Pharmakotherapie, um eine Verordnung nach therapeutischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu treffen. Der Arzneiverordnungs-Report gilt als Standardwerk und genießt hohe Anerkennung in wichtigen Gremien und Verbänden, die sich mit Fragen der Gesundheitsökonomie und Gesundheitspolitik in Deutschland beschäftigen. In Europa gibt es derzeit keine vergleichbare wissenschaftliche Bewertung von Arzneimittelverordnungen.


Ulrich Schwabe; Dieter Paffrath (Hrsg.)
Arzneiverordnungs-Report 2011 [1]
Aktuelle Daten, Kosten, Trends und Kommentare
2011. 1135 S. 81 Abb.
ISBN: 978-3-642-21991-7
Broschiert. 49,95 EUR; 67,00 CHF


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Quelle:
Springer Verlag Heidelberg
Pressemitteilung vom 14. September 2011
Tiergartenstraße 17, 69121 Heidelberg
Kontakt: Uschi Kidane, Springer Medizin DE
E-Mail: Uschi.Kidane@springer.com
Tel.: 06221/487-0, Fax: -68 166


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. September 2011