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FORSCHUNG/147: Drei Millionen Euro für die weltweit größte Studie zu Panikstörungen (idw)


Universitätsklinikum Münster - 09.12.2010

Drei Millionen Euro für die Panikforschung

- Prof. Dr. Volker Arolt (UKM) leitet Forschungsverbund
- Weltweit größte Studie zu Panikstörungen


Münster (ukm/dre). Der bundesweite Forschungsverbund "Psychotherapie bei Panikstörungen" wird in den kommenden drei Jahren mit insgesamt drei Millionen Euro durch das Bundministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Sprecher des Forschungsnetzwerks ist Prof. Dr. Volker Arolt, Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Münster (UKM). Der Forschungsverbund wurde 2007 gegründet, jetzt erfolgt bereits die zweite Förderung in dieser Höhe durch das BMBF.

In der ersten Projektphase wurde bereits eine umfangreiche Psychotherapie-Studie mit fast 370 Patienten mit Panikerkrankungen durchgeführt. Es handelt sich um die größte Studie weltweit zur psychotherapeutischen Behandlung von Panikstörungen. Hierbei wurden an mehreren Klinikstandorten in ganz Deutschland gleichzeitig Daten zur Psychophysiologie, zur zerebralen Organisation von Panik und Panikvermeidung sowie zu den genetischen Hintergründen einzelner Krankheits- aber auch Therapiemechanismen erhoben. "Während der zweiten Projektphase wird nun erneut ein großes und an sechs Zentren in Deutschland organisiertes Psychotherapie-Projekt durchgeführt. Die bereits begonnenen Untersuchungsvorhaben auf der Ebene der Psychophysiologie, der Bildgebung und der Genetik werden jedoch noch deutlich intensiviert und durch zusätzliche psychobiologische Studien bereichert. Gleichzeitig werden die in der ersten Studie gesammelten ungemein vielfältigen Informationen in einem umfangreichen datenanalytischen Ansatz ausgewertet", erklärt Prof. Arolt.

Panikerkrankungen gehören zu den häufigsten und meisten in das Leben eingreifenden Angsterkrankungen. Psychotherapeutische und medikamentöse Interventionen bringen eine gewisse Hilfe, führen jedoch häufig noch nicht zu einer vollständigen und langfristigen Beschwerdefreiheit. Außerdem werden viele der therapeutischen Mechanismen sowohl auf der psychologischen wie neurobiologischen Eben noch nicht verstanden.

Die bisherige gemeinsame Arbeit im Forschungsverbund habe bereits viel zum besseren Verständnis und zur Therapie der Panikstärung beigetragen. Diese Arbeit könne nun fortgesetzt werden, so Prof. Arolt: "Es ist zu erwarten, dass diese weltweit größte Studie zur Psychotherapie der Panikerkrankung und ihre derzeit in Angriff genommene umfangreiche Erweiterung die psychotherapeutische und pharmakologische Therapie der Panikerkrankungen grundlegend beeinflussen werden."


Informationen zum Forschungsverbund:
www.paniknetz.de

Kontakt:
Prof. Dr. Volker Arolt
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Universitätsklinikum Münster
Albert Schweitzer Str. 11
D-48149 Münster
e-mail: arolt@uni-muenster.de

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.paniknetz.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution1133


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Universitätsklinikum Münster, Simone Hoffmann, 09.12.2010
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Dezember 2010