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VORTRAG/074: Sozialpsychiatrie - Sozialraumorientierung und Handlungsmöglichkeiten (DGSP)


Soziale Psychiatrie Nr. 128 - Heft 2, April 2010
Rundbrief der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e.V.

Sozialraum - mehr als drei Dimensionen
Grundlagen des Konzepts Sozialraumorientierung und Handlungsmöglichkeiten für die Sozialpsychiatrie

Von Wolfgang Budde und Frank Früchtel


Unlängst veröffentlichte der Berliner "Tagesspiegel" (18.1.2009) unter dem Titel "Nachbarn an die Macht" ein Kapitel aus einem Buch (1990) eines Chicagoer 'Community Organizers'. Nachbarschaften könnten, so der amerikanische Gemeinwesenarbeiter namens Barack Obama, eine Menge Probleme lösen, und wo sie es nicht alleine könnten, trüge ihre Mitarbeit erheblich zur Wirkung und Nachhaltigkeit professioneller Lösungen bei.


Nachbarschaften als integrative Unterstützungskonzepte

Vielleicht ist die Forderung "Nachbarn an die Macht" gar nicht so vermessen, wie sie wirkt. Viele Fallbeispiele der Sozialpsychiatrie, der Eingliederungs- und der Jugendhilfe vermitteln überzeugend ein Bild integrativer Unterstützungskonzepte, in denen Nachbarschaft "einen wichtigen Einrichtungstyp" darstellt. Vielleicht ist Obamas Vision sogar grundsätzlich zweckdienlicher als unser monoprofessionelles Hilfesystem, das eine Erfindung der Industrialisierung war. Durch sie wurde die Ständegesellschaft aufgelöst, und die Menschen wurden von der Scholle losgelöst. Die Industrialisierung erfand eine Marktwirtschaft und eine Ethik, die Erwerbsarbeit zur Tugend machte. Leistungsfähigkeit und Erfolg waren Ausdruck von Gottgefälligkeit.

Für die Schwachen wurden "bessernde", später fördernde Institutionen erfunden: das Arbeitshaus, die Psychiatrie und später die Heime für Kinder und für Menschen mit Behinderung. Das war auch die Geburtsstunde der helfenden Berufe, die von Anfang an von einigen Ausnahmen abgesehen - nicht so sehr für Integration, sondern für Absonderung zuständig waren. Aussondernde Bedingungen galten als leistungsfähigere Voraussetzung für Besserung und Förderung. Es galt quasi: stationär vor ambulant. Stationäre Hilfe war die fortschrittliche Hilfe, die nach wissenschaftlichen Maßstäben organisiert und umgesetzt werden konnte. Die Konsequenz davon ist: Die Hilfewissenschaften und Hilfeprofessionen können auch heute unendlich viel, was sie aber nicht können, ist integrieren. Das können nur die Bürger. Aber die haben die Hilfeleistung treuhänderisch den Hilfeprofessionen überlassen, mit dem Ergebnis, dass es uns Hilfeprofis heute nach hundert Jahren desintegrierender Hilfeverberuflichung unendlich schwerfällt, für Integration, für Zusammenhalt, für Engagement oder sozialarbeiterischer ausgedrückt für Hilfe zur Selbsthilfe zu sorgen.


Kern der sozialräumlichen Philosophie

Der Kern der sozialräumlichen Philosophie ist die Infragestellung dieser etablierten Strukturmerkmale unseres Hilfesystems:

Lassen sich die Probleme einzelner Menschen durch Einzelfallarbeit, d.h. Hilfe am einzelnen Menschen, lösen? (Individualisierungskritik)
Können rein professionelle Hilfen überhaupt "Hilfe zur Selbsthilfe" erzeugen? (Fachkräftemonopolkritik)
Wirken Institutionalisierung und Spezialisierung wirklich qualitätssteigernd? (Effizienzkritik)

Insofern ist die Sozialraumorientierung eine Verbindung unterschiedlicher theoretischer Wurzeln, die Alternativen bietet zu diesen Kritikpunkten:

1. Der Fokus der Gemeinwesenarbeit (GWA) sind die strukturellen Ursachen individuell erlebter und erlittener Probleme. GWA versucht, die Ursachen für Probleme, die oft in die Klienten hineindiagnostiziert werden, auf gesellschaftliche Verhältnisse zurückzuführen und diese zusammen mit den Betroffenen zu verändern.

2. Das Empowerment stellt die Selbstbestimmung, Selbstverantwortung und die Selbstkompetenz der Betroffenen in den Mittelpunkt, ist expertenkritisch und Profilösungen gegenüber skeptisch.

3. Die Theorie des sozialen Kapitals führt eine neue Währung ein, die es in der marktwirtschaftlich organisierten Sozialen Arbeit nicht gibt, von der man aber annimmt, sie sei ein extrem effektiver Hilfefaktor: Mit sozialem Kapital ist das Gold, das in unseren Netzwerken steckt, gemeint, unsere Beziehungen zu anderen Menschen und die darin vorhandenen Hilfepotenziale.

4. Die Organisationsentwicklung betrachtet unsere Hilfeorganisationen nach dem Prinzip "form follows function". Das heißt: Wirksame Hilfe setzt Organisationen voraus, die sich ständig und unkompliziert so verändern können, dass sie die Hilfen erbringen, die zu einem und nur zu diesem Einzelfall passen.

5. Durch die neue Steuerung haben wir erkannt, dass fachliche Haltungen und Methoden fundamental von der Form ihrer Finanzierung abhängen, sodass man fast sagen kann: "form follows funding."

6. Schließlich ist Sozialraumorientierung maßgeblich von der Theorie der Lebensweltorientierung beeinflusst, die die kontraproduktiven Effekte von Verrechtlichung, Institutionalisierung und Professionalisierung herausstreicht und dagegen die eigensinnige Alltagskompetenz von Betroffenen zum Steuerungsprinzip professioneller Intervention machen will. Seit Mitte der 1970er-Jahre ist ein neuer Trend, die so genannte Alltagswende, in den Sozialwissenschaften und der Sozialen Arbeit zu verzeichnen. Dabei spielten die neuen sozialen Bewegungen (Frauenbewegung, Friedensbewegung, Ökologie- und Selbsthilfebewegung) eine wichtige Rolle, weil sie die Handlungsmöglichkeiten des Einzelnen wieder mehr in den Mittelpunkt rückten. Damit war die Forderung verbunden, dass Menschen wieder mehr als Subjekte in Forschung oder Hilfe einbezogen werden sollten. Die Alltagswende wurde programmatisch im Begriff "Lebenswelt", der als kritischer Begriff konstruiert war.

Aus der Vogelperspektive wird Lebenswelt als die Sphäre begriffen, in der sich Probleme manifestieren, die ihren Ursprung in strukturellen Ungleichheiten der Verteilung von Besitz, Macht und Chancen haben. Individuen, die nicht über die notwendige Ausstattung zur Bewältigung ihrer Lebenslage verfügen, als die Verursacher ihrer Probleme zu sehen, ist aus Lebenswelt-Perspektive ein Kategorienfehler. Aus der Froschperspektive ist mit Lebenswelt die Sphäre gemeint, in die professionelle Systeme mit institutioneller Autorität und Ressourcen von außen eingreifen und den Betroffenen vorschreiben, wie sie gesund und richtig leben und erziehen sollen.


System und Lebenswelt

Jürgen Habermas hat diese beiden Perspektiven geschickt verbunden und daraus die so genannte Kolonialisierungsthese abgeleitet (1982). Mit "Lebenswelt" meint Habermas unsere alltäglichen zwischenmenschlichen Beziehungen: Partnerschaften, Eltern-Kind-Beziehungen, Freundschaften, Verwandtschaften, etwas verkürzt gesprochen unser alltägliches Netzwerk, in das wir als Personen eingewoben sind. Unterstützungsleistungen entstehen in der Lebenswelt durch Nähe, Betroffenheit und Hilfenormen. Wir helfen (oder erziehen), weil wir gute Eltern, Großeltern, Freunde, Geschwister sein wollen, weil es uns aus normativen, emotionalen und habitualen Motiven so normal erscheint, dass uns nichts anderes "richtig" vorkommen würde. Die lebensweltliche Hilfe ist mit Reziprozitätserwartungen verbunden, die langfristig gerechnet zu Stabilität und Kohäsion der Gruppe beitragen, weil die Geltung der zugrunde liegenden Hilfenormen gestärkt wird. Ein Rechtsanspruch besteht auf diese Hilfe zwar nicht, und doch sind es genau diese Hilfebeziehungen, in denen wir uns aufgehoben, geborgen oder - fachlich ausgedrückt - "integriert" fühlen, obwohl oder weil sie nirgends vertraglich geregelt sind.

Der Gegenpart (aber nicht Gegenspieler auch wenn es im Folgenden so scheinen kann!) zur Lebenswelt ist in der Habermas'schen Terminologie das "System". Das sind gesellschaftliche Gebilde, die am einfachsten durch die sie steuernde Zweckrationalität (Erfolgsorientierung) beschrieben werden können: das Wirtschaftssystem, das Rechts- und Verwaltungssystem und auch das medizinische und soziale Hilfesystem.

Hier herrscht eine vollkommen andere Logik des Helfens vor. Geholfen wird nicht aus solidarischen, emotionalen Motiven oder Glaubensüberzeugungen, sondern weil Betroffene einen Rechtsanspruch darauf haben, der abgesichert ist durch Leistungs- und Entgeltverträge mit Leistungsanbietern, die wiederum Arbeitsverträge mit den Hilfeexperten schließen und Hilfe mit Geld verrechnen: Je mehr Hilfe geleistet wird, desto mehr Geld fließt; und andersherum: Je weniger Geld da ist, desto weniger Hilfe gibt es.

In diesem Verfahren braucht es eine entsprechenden Diagnose, die möglichst objektiv sein soll, d.h. möglichst wenig beeinflusst durch die subjektiv verzerrten Sichten der Betroffenen auf ihre Dinge.

Über diese Diagnose können Rechtsanspruch und wissenschaftlich erprobte und dadurch notwendigerweise standardisierte Hilfeform verkoppelt und Letztere installiert werden.

Die beabsichtigten Effekte sind eine berechenbare Qualität, die der Logik der bedarfsfeststellenden Instanz folgt, und eine Hilfe im Einbahnstraßen-Format: Einer hilft, dem anderen wird geholfen.

Die Nebenwirkungen dieser sozialstaatlichen Rechtsansprüche sind allerdings nicht zu unterschätzen. Die Hilfe durch Hilfeexperten birgt immer das Risiko, dass deren Hilfelogik sich gegen die lebensweltliche Hilfelogik durchsetzt und Letztere ersetzt oder gar zersetzt. So unentbehrlich die staatliche Intervention hier sein mag, sie bringt nicht nur Vorteile mit sich, sondern begründet eine wachsende Abhängigkeit vom Hilfesystem. Die Verfahrensbeteiligten werden, allen Mitwirkungsgeboten des Sozialrechts zum Trotz, Verfahrensunterworfene.

Dieses hier nur angedeutete Phänomen hat Habermas mit dem Begriff "Kolonialisierung" belegt: "Wissenschaft und Moral spalten sich vom naturwüchsigen Traditionsstrom des Alltags ab ... Der Alltag wird den Maßstäben exklusiver, eigensinniger Expertenkulturen unterworfen und so von Zufuhren durch lebensweltliche Tradition abgeschnitten, deren Geltungsanspruch suspendiert wird ... Die Imperative der Systeme dringen in die Lebenswelt - wie Kolonialherren in eine Stammesgesellschaft - ein und erzwingen die Assimilation" (Habermas 1981, S. 522).


Kolonialisierungseffekte

Von Aussonderung kann man sprechen, weil viele Spezialbehandlungen in Spezialeinrichtungen natürliche Beziehungen zerschneiden. Sie operieren nicht nach dem Prinzip "Nähe", sondern nach den Prinzipien "Zuständigkeit" und "Spezialisierung". Das lässt sich sehr deutlich im stationären Bereich beobachten, z.B. wenn ein Übergangswohnheim einen aus der Psychiatrie Entlassenen wie eine zu behütende Blase von seinen letzten existierenden Freunden und von potenziellen neuen Freunden abschirmt schlichtweg deswegen, weil es existiert. Schwerpunkt ist das heilsame Zusammenleben in der Gruppe. In Hilfeplänen steht fast immer: "... braucht eine feste Tagesstruktur." Ziel ist Integration in die Gruppe. Normalerweise bedeutet die stationäre Unterbringung den Abbruch vieler Beziehungen. Der Stadtteil taucht nur als Randbedingung auf, weil die Bewohner wegen des überregionalen Einzugsbereiches der Spezialeinrichtung ja sowieso von woanders her kommen.

"Viele Spezialbehandlungen in Spezialeinrichtungen zerschneiden natürliche Beziehungen"

Von Standardisierung kann man sprechen, wenn die Eltern einer behinderten Frau in den Urlaub fahren und sie etwas Unterstützung im Haushalt brauchte, aber dennoch vierundzwanzig Stunden in die Kurzzeitpflege muss, oder wenn Fortschritte bei der Arbeit mit behinderten Menschen wegen der damit einhergehenden Kürzung der Pflegesätze wirtschaftlich unsinnig werden. Den Folgen von Standardisierungsprozessen ist auch zuzurechnen, wenn die durch das Recht erzwungene Aufsichtspflicht der Fachkräfte zur zweiten Behinderung der Menschen mit Behinderung wird, weil sie viele Dinge ohne Begleitung nicht machen dürfen bzw. nichts Neues ausprobieren dürfen (Beispiel Sturzprotokoll) und sich an den Dienstplan des Personals halten müssen. Ein spezialisierter Organisationsaufbau von Trägern, der das Wechseln von stationär zu ambulant zur aufwendigen bürokratischen Angelegenheit mit Abteilungs- und Bezugsbetreuerwechsel macht, ist der gleichen Kategorie zuzurechnen.

Entwertung geschieht, wenn durch die professionelle Arbeit in nahezu systematischer Weise Kompetenzen, Erfahrungen, Wissen, Wille und die eigene Sicht auf die Situation nachrangig werden und die professionellen Diagnosekategorien und Interventionen in den Vordergrund rücken (siehe das unten dokumentierte Hilfeplanbeispiel). Dieser selbstreferenzielle Bias des Hilfesystems hat dann den Effekt, nur noch die eigenen Leistungen als mögliche Hilfeleistung zu erkennen oder zuzulassen. Plan wird, was im System vorrätig ist, alles andere verkümmert. Entwertung passiert nicht absichtlich, sondern quasi hinter dem Rücken der Fachkräfte als eine Nebenwirkung ihres fachlichen Bemühens.

Individualisierung meint, dass strukturelle Ursachen von Problemen einzelner Menschen durch eine am einzelnen Menschen ausgerichteten Förderung verdeckt werden. Mit therapeutischer Aufopferung wird versucht, das zu lösen, von dem man weiß, dass es so nicht zu lösen ist: weniger Arbeitsplätze, mehr Schulden, mehr Räumungsklagen (siehe auch das unten folgende Beispiel). Das Problem ist der hochauflösende therapeutische Blick: "Jeder Mensch ist anders, und jede Intervention ist anders!" Wenn Akten nie generalisierend sozialpolitisch ausgewertet werden, entsteht bei den Mitarbeitern das Gefühl, von der Arbeit aufgefressen zu werden. Eingliederungshilfe, die sich eigentlich wie keine andere in Politik eingemischt hat, entpolitisiert sich so zunehmend.


Antworten der Sozialraumorientierung

Das ist sozusagen die Ausgangssituation, auf die Sozialraumorientierung Antworten bereitstellt, indem sie Methodiken aus vier Handlungsfeldern integriert.

Das Handlungsfeld "Netzwerk" und die fallunspezifische Arbeit
Das Besondere an der Sozialraumorientierung ist, dass sie nicht nur Hilfesuchende als Fall begreift, sondern dass sie einem Ansatz folgt, den Mary Richmond schon 1917/1922 beschrieben hat, der aber dann wieder in Vergessenheit geraten ist: "Der besondere Ansatz der Fallarbeit ist die Konzentration auf das Individuum durch die Arbeit mit seiner Umwelt." Unter Umwelt verstand Richmond nicht nur Kernfamilien, sondern auch Verwandte, Freunde, Nachbarn, Vermieter, Geschäftsleute, Arbeitgeber, Pfarrer, Gewerkschaften, Vereine, Banken, Wohnungsbaugesellschaften, Kirchengemeinden, Selbsthilfegruppen etc. Richmond wusste, dass Soziale Arbeit selbst nicht integrieren kann, sondern aussondert, wenn sie alleine aus sich selbst hilft. Soziale Arbeit ist fundamental angewiesen auf die Zusammenarbeit mit Nachbarn, Freunden, Vereinen, Kirchengemeinden. Der sozialräumliche Gegenentwurf zur Aussonderung ist die fallunspezifische Arbeit, die Stadtteilressourcen nicht ignoriert, sondern für die Lösung individueller Probleme verfügbar macht.

In der Fallarbeit konzentrieren sich die Fachkräfte auf Einzelfälle (einen Mann ohne Wohnung, eine Familie mit Erziehungsproblemen, eine vereinsamte alte Dame ...) und versuchen, fallbezogen eine geeignete Unterstützung zu leisten oder zu vermitteln. Die fallunspezifische Arbeit hingegen versucht, Potenziale des Stadtteils, der Straße, des Dorfes, der Gewerbe etc. in den Blick zu bekommen, die in der Fallarbeit zum Tragen kommen können. Dadurch kommen Möglichkeiten in den professionellen Blick, die würde man sie mobilisieren - das Gemeinwesen bieten könnte. Damit die Fachkräfte diese Potenziale in der Fallarbeit nutzen können, müssen sie sie kennen oder vielleicht sogar erst auftauen. Damit solche Ressourcen schnell und unkompliziert eingesetzt werden können, müssen sie quasi auf Lager liegen. Das heißt: Optimalerweise verfügen Fachkräfte über eine Art Ressourcen-Lager, das aufgebaut und kontinuierlich gepflegt werden muss, und im Einzelfall hat man dann - wenn alles gut geht - etwas auf Lager. "Die Fachkraft erschließt sich Kenntnisse in einem sozialen Raum, ohne schon darauf gerichtet zu sein, diese Ressourcen für einen bestimmten Fall abzurufen. Es geht hier um den Aufbau, die Unterstützung sowie das Aufspüren von lebensweltlichen Kapazitäten - vom Sportverein über den lokalen Schrotthandel bis hin zu informellen Netzwerken und zum Kleinhandel und großen Unternehmen -, die einen wesentlichen - durchaus funktionierenden - Teil eines sozialräumlichen Milieus repräsentieren und die eine Vielzahl von Gestaltungsleistungen erbringen, ohne dass professionelle Sozialarbeit auch nur einen Finger rühren muss" (Hinte 1999, S. 85).

Fallunspezifische Arbeit geschieht demnach zu einem Zeitpunkt, wo Fachkräfte noch nicht absehen können, ob und für welchen Fall sie die jeweiligen Ressourcen benötigen. Ihre Arbeit ist erst mal noch keinem spezifischen Fall zuzuordnen, geschieht aber durchaus mit Blick auf die Fallarbeit. Insofern ist sie etwas grundsätzlich anderes als Gemeinwesen- oder Stadtteilarbeit und auch keine Präventionsarbeit.

Das Handlunsgfeld "Organisation": sozialräumliche Steuerung und das Prinzip "form follows function"
Den Gedanken von Richmond, wonach Soziale Arbeit wirkungsvoller ist, wenn sie auch Umweltarbeit betreibt, wird in der Sozialraumorientierung auch auf die Organisations-Umwelt ausgedehnt, indem bei der Einzelfallarbeit immer mit bedacht wird, welchen Einfluss Organisationsroutinen, Aufgabenteilung, juristische Regelungen oder Finanzierungsformen auf die Fallarbeit haben. Also wird auch die eigene Hilfeorganisation wegen ihrer Standardisierungseffekte immer auch als Teil des Problems gesehen, das sie zu lösen versucht. Staub-Bernasconi (2007, S. 277) zitiert ein schönes Beispiel funktionaler Differenzierung des Hilfesystems für Wasserschäden in der Stadt New York: 'Kleine Wasserlachen: Wenden Sie sich an die Hausverwaltung. - Große Wasserlachen: Wenden Sie sich an die Stadtwerke. - Wasser überschwemmt die Wohnung: Rufen Sie die Feuerwehr. - Wasser von oben überschwemmt die untere Wohnung: Polizei. - Kloakenwasser im Keller: Gesundheitsamt verständigen.' Diese aus Bürgersicht abwegige Aufgabenteilung ist die Spezialisierungslogik, die wir auch in der Sozialen Arbeit haben. Die klassischen Hilfen sind differenziert in ambulant (sprachlich mitunter geadelt als "flexibel"), teilstationär und stationär, zwar mit Übergängen, aber im Grunde ziemlich eigenständig, was Methoden, Finanzierung und Personal betrifft. Dies ist ein schwer überwindbares Hindernis für eine genau auf den Einzelnen zugeschnittene Hilfe. Es war immer ein fundamentales Prinzip der Sozialen Arbeit, sich am Einzelfall auszurichten. Die Entstehung von Großorganisationen hat aber dazu geführt, dass wir heute Fälle an den Organisationen ausrichten. Flexibilisierung würde hingegen heißen: Weniger vorgestanzte Hilfen, sondern jede individuelle Hilfeplanung führt über eine Organisationsentwicklung zu individuellen Arrangements, so genannten Maßanzügen. Deswegen: "form follows function".

"Soziale Arbeit ist wirkungsvoller, wenn sie auch Umweltarbeit betreibt"

In den Adressaten selbst steht der Sozialen Arbeit ein Potenzial zur Verfügung, das dabei helfen kann, Maßanzug verhindernde Routinen aufzudecken. Um dieses Potenzial zu nutzen, ist es zweckdienlich, Adressaten noch viel mehr, als wir uns das bisher vorstellen können, an der Steuerung unserer Dienste zu beteiligen. Dabei geht es nicht um die Frage, ob ein Adressat heute einen roten oder grünen Pulli anziehen möchte bzw. darf Entscheidend ist, dass Organisationen ganz gezielt strategische "Störungen" in den Fluss ihrer institutionellen Routinen einbeziehen. Neuseeländische Auditierungsverfahren von Behinderteneinrichtungen durch psychisch kranke und geistig behinderte Menschen selbst sind ein wegweisendes Beispiel: Der 'Standards and Monitoring Service' (SAMS) stellt dabei ein Team von mehreren Evaluatoren zusammen, die sich in ihren spezifischen Fähigkeiten ergänzen, aber in der Mehrzahl immer "consumers or family members" sind (www.sams.org.nz). Eine Fachkraft stellt sicher, dass das Audit im Rahmen der vorher bekannt gemachten Kriterien erfolgt und so für die Einrichtung transparent bleibt. Sie schreibt den Bericht, der empirisches Beweismaterial als Beleg der Bewertungen enthält. Ein Mensch mit geistiger Behinderung, der in einer ähnlichen Einrichtung lebt, beurteilt aus seiner Betroffenenperspektive. Er spricht mit vielen Nutzern, hält eine Bewohnerversammlung ab und lebt während der Zeit in der Einrichtung. Ein Angehöriger konsultiert Verwandte und Freunde von Nutzern. Alle drei Evaluatoren sprechen auch mit dem Personal, studieren Akten und halten während der Evaluationstage eine Bewohner- und eine Personalversammlung ab. "Being part of an evaluation represents both a great privilege and a challenge. The privilege is in being given value, respect and dignity for our personal experience of mental illness, which gives us a unique inside perspective when assessing services. [...] There is also a delightful lighter side to doing SAMS evaluations, such as those moments when staff do not realize that I am a consumer and let their own prejudices show" (Newsletter-Beitrag einer Evaluatorin;Quelle: ebd.).

Organisationsaufbau
Gliederungsprinzip in sozialräumlich aufgebauten Organisationen ist nicht diagnostische Kategorie, sondern der soziale Raum. Das hat zwei Vorteile:

(a) Organisationen, die am Raum orientiert sind, können am ehesten Aussonderung verhindern, weil sie Zugang zu den Ressourcen und Regelsystemen vor Ort haben, z.B. zu den Angehörigen (den mit Abstand wichtigsten "Einrichtungstyp"), Nachbarn, Schulfreunden etc. In der Behindertenhilfe werden oft durch Übersiedlung in eine stationäre Einrichtung die Fasern vorhandener Netzwerke zerschnitten, weil Einrichtungen überregionale Einzugsbereiche und keine raumbezogenen Versorgungsverträge mit Kostenträgern vor Ort haben. Hier muss die Frage gestellt werden, ob der qualitätssteigernde Wettbewerb der Träger um jeden einzelnen Menschen mit Behinderung, egal wo er herkommt, nicht gleichzeitig aussondernde Effekte produziert, die fachlich nie mehr richtig auszugleichen sind.

(b) Ein weiterer Vorteil des sozialräumlichen Aufbaus von Organisationen ist die Auflösung der klassischen Abgrenzung der Hilfen und Wohnformen nach "ambulant", "teilstationär", "stationär" und "Arbeit" (WfbM), deren Versäulung ein schwer überwindbares Hindernis für eine genau auf den Einzelnen zugeschnittene Hilfe ist. Die notwendige Organisationsentwicklung muss die Voraussetzungen für die Realisierung der Maximen "Alle Hilfen aus einer Hand" und "Alle Hilfen vor Ort" schaffen.

Weiterhin gilt in der Sozialraumorientierung: Weniger vorgestanzte Hilfen, sondern jede individuelle Hilfeplanung führt über eine Organisationsentwicklung (die Hilfeorganisation verändert sich) zu individuellen Arrangements, so genannten Maßanzügen statt der üblichen Konfektionsware, oder: "form follows function".

Und: In individuellen Lösungsarrangements steckt auch ein Schatz von Informationen über vorhandene Ressourcen und zu entwickelnde Strukturen des Stadtteils. Die flexibilisierte Organisation erarbeitet sich Zugänge zu den Möglichkeiten des Sozialraums durch die Anforderung, dass Lösungen "vor Ort" gefunden werden stellt in einer sollen. Die Organisationsstruktur muss elastisch genug sein, Gelegenheiten, die jedes Gemeinwesen zu bieten hat, zu integrieren, z.B. beim Umsetzen eines Wohnarrangements für zwei junge Männer, wo der Kontakt zum Bürgerverein hilft, eine Wohnung zu finden, der CVJM und der Club moderner Hausfrauen beim Renovieren mitmachen, Nachbarn vom Pfarrer beschwichtigt werden, Gewerbetreibende im Stadtteil ihre Beziehungen bei der Jobsuche spielen lassen, der Trainer des Karatevereins Kontaktmöglichkeiten erschließt. Jedes maßgeschneiderte Arrangement wird zum Workshop, der Kreativität, Improvisationstalent, Connections und fachliche Courage als Schlüsselqualitäten voraussetzt. Um an der Außenseite, im praktischen Tun durch Zulassen unterschiedlicher Deutungen und den sich daraus ergebenden Konsequenzen für die Organisationsleistungen so flexibel sein zu können, muss eine Organisation auf ihrer Innenseite äußerst stabil gebaut sein.

Dazu bedarf es eines Finanzierungssystems, das Flexibilität unterstützt, weil gilt: "form follows funding" (die Qualität der Fachlichkeit ist nicht nur von der Höhe, sondern auch fundamental von der Art der Finanzierung abhängig). Vorgeschlagen wird ein pauschales, raum-, nicht mehr fallbezogenes Abrechnungsverfahren anstelle der bisherigen Fallfinanzierung über Tagessätze oder Fachleistungsstunden.

Die bisherige an Angebot und Fall gebundene Finanzierung zwingt Träger dazu, spezialisiert, intensiv und lange zu arbeiten. Auf Inklusion bezogen führt Fallfinanzierung zu permanenten Nullrunden, wenn die Arbeit im Stadtteil als etwas anderes als die Fallarbeit begriffen wird und folglich auch aus anderen Töpfen finanziert werden muss. Inklusion setzt den Aufbau und die Pflege von Verbindungen und Gelegenheiten im Gemeinwesen voraus. Diese müssen sich auch betriebswirtschaftlich als sinnvoll erweisen, indem sie - wenn sie zu mehr Unabhängigkeit führen - für den freien Träger einen wirtschaftlichen Vorteil darstellen. Im Moment fließt dagegen Geld, wenn und solange die Menschen abhängig sind.

Das Handlungsfeld "Sozialstruktur": Aktivierung und Einmischung
Schließlich braucht Eingliederungshilfe einen gesellschaftlichen Blick, ein Instrumentarium, mit dem sie die Verursachung von individuellen Problemen stichhaltig im Überindividuellen nachweisen kann. Der Auftrag, soziale Gerechtigkeit bzw. Inklusion zu verbessern, lässt sich nicht allein in der Einzelfallarbeit oder durch therapeutische Förderung erreichen, sondern verlangt auch ein Ansetzen an Strukturen, die Inklusion verhindern. Dies kann geschehen, indem sich Fachkräfte in die Stadtplanung einmischen und deren Planungen problematisieren oder wenn Adressaten dabei unterstützt werden, sich für ihre Interessen einzusetzen.

Das Handlungsfeld "Individuum": Stärkemodell
Dem Entwertungseffekt begegnet Sozialraumorientierung mit ihrem Stärkemodell, dessen Grundaussage ist, dass die Bewertung menschlichen Verhaltens kontextabhängig ist.

Was in einem Kontext als schizophren gilt, stellt in einem anderen Kontext enormes Kapital dar. Die Kunst Sozialer Arbeit besteht darin, Umwelten so zu verändern, dass vorteilhafte Kontexte für die Stärken ihrer Adressaten entstehen. Dazu ist es ein methodischer Fehler, Adressaten zu einem vermeintlich guten Leben zu motivieren. Vielmehr geht es darum, deren Motivationen zu finden und daraus neue Optionen für diese Menschen zu machen.

"Was in einem Kontext als schizophren gilt, stellt in einem anderen Kontext enormes Kapital dar"

Das geht am besten, wenn man Hilfeplanungs-Heimspiele arrangiert. Wenn Adressaten nicht kooperieren wollen, ist das immer auch ein Zeichen dafür, dass sie kein Heimspiel haben und dass ihnen Experten erklären, wie sie gesund und richtig leben sollen. Heimspiel hingegen bedeutet keine nondirektive Beratung, sondern das Arrangement eines Settings für die Hilfeplanung, in dem die Betroffenen "Oberwasser" haben. Das kann an der Zusammensetzung der Beteiligten liegen oder am Ort des Treffen oder daran, dass die Experten in den entscheidenden Planungsphasen ausgeschlossen werden, wie im neuseeländischen Family Group Conferencing (Früchtel/Budde 2003/2008/2009).

Das SONI-Schema
"Soziale Arbeit ist ein Beruf am Schnittpunkt der Arbeit mit Dingen, Mensch und Ideen", schreibt Sylvia Staub-Bernasconi (1986) in "Sozialarbeit als Handlungswissenschaft". Es ginge immer gleichzeitig um ökonomische, institutionelle, soziale und kulturelle Ressourcenerschließung, um Nacherziehung, Resozialisierung, Förderung, Aktivierung und darum, gesellschaftliche Ideologien über wünschbare Zustände durchzusetzen. Auf theoretischer Ebene lässt sich der Ansatz der Sozialraumorientierung als transdisziplinär beschreiben (vgl. Kleve 2003 und Wendt o.J.). Sozialarbeiterisches und psychologisch-pädagogisches Wissen aus der Fallarbeit (Stärkemodell) wird mit soziologischen (z.B. Sozialkapitalmodell oder fallunspezifische Arbeit), ökonomischen (lokale Ökonomie, Controlling, Sozialraumbudget), Organisationsentwicklungswissen (Flexibilisierung, Sozialraumteamarbeit), Wissen aus der politischen Theorie (GWA und 'Community Organizing') kombiniert, um den disziplinären Reduktionismus, der sich auch in den klassisch versäulten Arbeitsformen der Sozialarbeit zeigt, zu überwinden. Diese Theorieverknüpfung ist das eigentlich Neue an der Sozialraumorientierung. Den Willen von Adressaten haben auch humanistische Beratungskonzepte ernst genommen, Sozialraumorientierung beschäftigt sich indes auch mit den organisatorischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen und Implikationen dieser Maxime. Sie versucht, für ein Problem relevantes Wissen aus unterschiedlichen Theoriebeständen neu zu verknüpfen. Ein solcher Ansatz läuft der theoretischen Ausdifferenzierung und der beruflichen Spezialisierung entgegen, um vereinzeltem Wissen langsam das Wissen über seine Verknüpfung hinzuzufügen (vgl. Münch 1995, S.146).


SONI-Modell der Sozialraumorientierung
Ebene
des
Systems:
Intervention
als Steuerung
des
Hilfesystems
Sozialstruktur/Gesellschaft:

Aktivierung und Einmischung:
Erschließung politischer und
ethischer Ressourcen statt
Individualisierung sozialer
Probleme
Organisation/Hilfesystem

Sozialräumliche Steuerung
Erschließung institutioneller
Ressourcen, Flexibilisierung
und Demokratisierung statt
Standardisierung
Ebene der
Lebenswelt:
Intervention
als Interaktion
mit Adressaten


Netzwerk/Gemeinwesen

Fallunspezifische Arbeit:
mit Erschließung sozialer
Ressourcen. Feldbezug statt
aussondernde
verendung auf den "Fall".
Individuum/Fallarbeit

Stärkemodell:
Erschließung individueller
Ressourcen.
Arbeit mit dem Willen
Stadtteil Entwertung.

Das ist das - oberflächlich betrachtet vielleicht eklektisch wirkende, transdisziplinäre Konstruktionsprinzip eines Modells aufeinander bezogener Handlungsmaximen und Methodiken, in den ansonsten auf sich selbst bezogenen und um sich selbst kreisenden Arbeitsfeldern von Einzelfallarbeit, Vernetzungsarbeit, Sozialmanagement, Organisationsentwicklung, wirtschaftlicher Steuerung, Sozialplanung, Gemeinwesenarbeit und politischem Aushandlungsprozess. Sozialraumorientierung hat als Theorie den Anspruch, den zerlegten Facettenblick institutioneller Ordnungen durch das Weitwinkelobjektiv einer komplexen Sicht auf komplexe Dinge zu ersetzen.

Als Handlungsmodell bietet die Sozialraumorientierung vier Handlungsfelder an: Sozialstruktur, Organisation, Netzwerk und Individuum (abgekürzt durch die Anfangsbuchstaben zu SONI), die in der praktischen Arbeit als zum Methodenmix von Fallarbeit (1), fallunspezifische Arbeit (N), Organisationsentwicklung (O) und kommunaler Sozialpolitik (S) kombiniert werden.

Die Felder 'S' und 'O' beziehen sich auf die System- und Steuerungsebene Sozialer Arbeit. Diese Ebenen werden in gesellschaftszentrierten Ansätzen der Sozialen Arbeit in den Vordergrund gestellt. Probleme werden als strukturverursacht begriffen und bearbeitet.

Die Felder 'N' und 'I' thematisieren die Ebene der Lebenswelt, also die Sphäre, in der sich strukturelle und institutionell beeinflusste Probleme manifestieren, in der aber auch die betroffenen Akteure ihren Gestaltungswillen und ihre Lösungskompetenz aktivieren. Diese Ebenen bilden in individuums- bzw. gruppenbezogenen Ansätzen den Fokus. Probleme werden als durch den Einzelnen und seine Umwelt zu lösende Phänomene begriffen.

Die Ebenen und Felder des SONI-Schemas bieten eine theoretische Systematisierung, die politisches, zivilgesellschaftliches, steuerungsbezogenes und einzelfallorientiertes professionelles Handeln für das Projekt der Sozialen Arbeit (soziale Gerechtigkeit, Partizipation und Selbstbestimmung) zweckdienlich verknüpft.


Wolfgang Budde, Sozialarbeiter und Supervisor, ist Dozent am Fachbereich Soziale Arbeit der Universität Bamberg. Dr. Frank Früchtel, Sozialarbeiter und Sozialwissenschaftler, ist Professor für Ethik, Theorie und Praxisentwicklung der Sozialen Arbeit an der Universität Bamberg. Bei dem Artikel handelt es sich um die bearbeitete Fassung des Vortrags der Autoren auf der DGSP-Jahrestagung 2009 in Hamburg.


Literatur:

BUDDE, WOLFGANG; FRÜCHTEL, FRANK (2008): Verwandtschaftsrat: Bürger statt Klienten in der Hilfeplanung. In: Jugendhilfe 3, S. 121-130.
BUDDE, WOLFGANG; FRÜCHTEL, FRANK (2009): Beraten durch Organisieren: Der Familienrat als Brücke zwischen Fall und Feld. In: Kontext 40(1), S. 32-48.
FRÜCHTEL, FRANK; BUDDE, WOLFGANG (2003): Ein radikales Verständnis von Betroffenenbeteiligung in der Hilfeplanung. In: Sozialmagazin 3, S. 12-21.
HABERMAS, JÜRGEN (1981): Theorie des kommunikativen Handelns. Zweiter Band. Zur Kritik der funktionalistischen Vernunft. Frankfurt am Main.
HINTE, WOLFGANG (1999): Fallarbeit und Lebensweltgestaltung - Sozialraumbudgets statt Fallfinanzierung. In: Soziale Praxis 20, S. 82-94.
KLEVE, HEIKO (2003): Die postmoderne Theorie Sozialer Arbeit. Ein Beitrag zur real- und theoriehistorischen Entwicklung der Sozialarbeit/Sozialpädagogik. In: Neue Praxis 3/4, S. 325-340.
MÜNCH, RICHARD (1995): Dynamik der Kommunikationsgesellschaft. Frankfurt am Main.
OBAMA, BARACK (1990): After Alinsky: Community Organizing in Illinois. Illinois Issues, University of Illinois at Springfield.
RICHMOND, Mary (1917): Social Diagnosis. New York.
RICHMOND, Mary (1922): What in Social Case Work? New York.
STAUB-BERNASCONI, SILVIA (1986): Soziale Arbeit als eine besondere Art des Umgangs mit Menschen, Dingen und Ideen. Zur Entwicklung einer handlungstheoretischen Wissensbasis Sozialer Arbeit. In: Sozialarbeit 10(18), S. 2-71.
STAUB-BERNASCONI, SILVIA (2007): Soziale Arbeit als Handlungswissenschaft. Systemtheoretische Grundlagen und professionelle Praxis, Bern u.a.
WENDT, WOLF RAINER: Transdisziplinarität und ihre Bedeutung für die Wissenschaft der Sozialen Arbeit, o.J. Internet: www.deutsche-gesellschaft-fuer-sozialarbeit.de


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Quelle:
Soziale Psychiatrie Nr. 126 - Heft 2, April 2010, Seite 7 - 12
veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Redaktion und der
Autoren
Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e.V.
Zeltinger Str. 9, 50969 Köln
Telefon: 0221/51 10 02, Fax: 0221/52 99 03
E-Mail: dgsp@netcologne.de
Internet: www.psychiatrie.de/dgsp

Erscheinungsweise: vierteljährlich, jeweils zum Quartalsanfang
Bezugspreis: Einzelheft 10,- Euro
Jahresabo: 34,- Euro inkl. Zustellung
Für DGSP-Mitglieder ist der Bezug im Mitgliedsbeitrag enthalten.


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. September 2010