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INITIATIVE/130: Stoppt das Coronavirus - Die Pandemie an Orten mit Wasserknappheit (Pressenza)


Internationale Presseagentur Pressenza - Büro Berlin

Stoppt das Coronavirus: Die Pandemie an Orten mit Wasserknappheit

Von Energia per i Diritti Umani, 6. April 2020


Energia per i Diritti Umani Onlus begann mit der Kampagne "Stoppt das Coronavirus" in Senegal und Gambia, um Bewusstsein für die reale Bedrohung einer globalen Pandemie innerhalb der Bevölkerung zu schaffen und um kostenlose Ausrüstung für die Prävention einer Übertragung von Krankheiten auszugeben.

"Wir haben heute mit 27 Freiwilligen, die wir in verschiedene Gruppen aufgeteilt haben, gute Arbeit geleistet. Wir haben an 560 Haustüren von Mehrfamilienhäusern geklopft und Bleiche, Seifen und Hand-Gel ausgegeben. Hier im Senegal, vor allem in Pikine, ist das Risiko des Coronavirus meist unbekannt. Viele glaubten nicht einmal, dass diese Krankheit existiert", sagte Oumar Khassimou Dia, Vizepräsident der Partnerorganisation Énergie pour les Droits de l'Homme Sénégal, am 29. März.

Seine Worte, die von Dakars Stadtrand kommen, zeigen die fehlende Vorbereitung in Afrika für den Ausbruch des Virus. Bereits Mitte des Monats mahnte der WHO Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus: "Mein Kontinent muss aufwachen". Zur gleichen Zeit drängen die Institutionen und Organisationen in der Region auf die Einrichtung umfassender Präventions- und Informationssysteme.

Lasst uns einen Schritt zurück gehen. Am 29. Februar führte Energia per i Diritti Umani [1] die Kampagne "Stoppt Malaria" in West Afrika (2003-2020; 2017-2020) mit der Unterstützung von Freiwilligen aus dem italienischen öffentlichen Dienst durch. Danach haben sich die Ereignisse überschlagen: erste Fälle von Coronavirusinfektionen wurden entdeckt; Aussetzung von Unterricht und öffentlichen Veranstaltungen; geschlossene Flughäfen, Ausrufung des Notstands und Ausgangssperren. Senegal hat 142 bestätigte Patienten, während Gambia drei hat (29.03.2020).

Die tatsächliche Zahl von Infizierten ist möglicherweise viel höher: Der Kontinent hat immer noch wenige Institutionen, die die Tests durchführen, durchschnittlich eine in jeder Hauptstadt. Außerdem kann die Verbreitung des Virus aufgrund von gesundheitlichen und sozialen Begebenheiten des Landes innerhalb kürzester Zeit zunehmen. Intensivpflegeplätze (es gibt nur ein paar hundert Plätze für mehr als eine Milliarde Bewohner), spezialisierte Fachkräfte und das nötige Bewusstsein fehlt. "Um das örtliche medizinische System zu unterstützen, haben wir uns entschieden, den Gesundheitseinrichtungen in Dakar und Umgebung Handschuhe und Masken zu spenden. Es herrscht dort ein ernsthafter Mangel solcher Materialien und die Preise sind stark angestiegen", erklärt Oumar.

Das in den letzten 20 Jahren solide gebaute Netzwerk von Helfern hat es schnell möglich gemacht, die Kampagne "Stoppt das Coronavirus" in den urbanen Zentren von Dakar, Pikine und Keur Masssar in Senegal und in den ländlichen Gebieten von Ndiadiane, Sossop, Tataguine, Bandoulou im Senegal sowie in Ballanghar, Ganjie, Kauur in Gmabia zu starten. Die erste Maßnahme bestand aus einem Plan zur Sensibilisierung der Bevölkerung. Freiwillige haben Nachrichten auf WhatsApp geteilt, Flyer an Wänden angebracht, Häuser besucht, um die einzuhaltenden Hygienevorschriften zu erklären und wie wichtig es ist, das Haus nur in Notfällen zu verlassen, wobei der empfohlene Abstand zwischen den Personen eingehalten werden muss.

Mit der Hilfe von der Londoner Organisation People for Change wurden mehrfach Kanister mit Wasser und Bleiche in den Straßen der Gambianischen Siedlungen installiert, um das regelmäßige Händewaschen zu ermöglichen. 380 Seifenstücke, 3000 Flaschen mit Bleiche, 500 Paar Handschuhe, 500 Masken und 200 Packungen Handgel erreichte Pekine, Senegal am 27. März.

Wir sind jetzt wieder am Anfang der Geschichte angelangt, mit der Verteilung von Hygiene-Kits an die Bevölkerung und dem kontinuierlichen Versuch, bewährte Vorgehensweisen, Material und nützliche Informationen zu verbreiten. Die zweite Phase hat am 29. März mit dem Start der Fundraising-Kampagne "StopCoronavirus: la Pandemia dove l'Acqua manca" auf Facebook gestartet. Jetzt ist es an der Zeit, die Aktionen noch effektiver zu gestalten, die Hilfe zu verdoppeln und die Präventionsmaßnahmen rasch voranzutreiben. Das Virus wartet nicht.

Tägliche Updates der "Stoppt Coronavirus" Kampagne auf der Social Media Seite von Energia per i Diritti Umani ONLUS [1]


Die Übersetzung aus dem Englischen wurde von Marietta Berkmann vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt.


Anmerkung:
[1] https://www.facebook.com/energiaperidirittiumanionlus


Der Text steht unter der Lizenz Creative Commons 4.0
http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

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Quelle:
Internationale Presseagentur Pressenza - Büro Berlin
Reto Thumiger
E-Mail: redaktion.berlin@pressenza.com
Internet: www.pressenza.com/de


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. April 2020

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