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SUCHT/645: "Safer Internet Day" - Jugendliche für Risiken im Internet sensibilisieren (BMG)


GEMEINSAME PRESSEMITTEILUNG - 10. Februar 2014
Bundesministerium für Gesundheit (BMG)
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)

Sicher sein vor übermäßiger Internetnutzung

Jugendliche für Risiken im Internet sensibilisieren



Berlin/Köln, 10. Februar 2014. Im Vorfeld des "Safer Internet Day" am 11. Februar 2014 weisen die Drogenbeauftragte der Bundesregierung und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) auf die Risiken übermäßiger Internetnutzung insbesondere für Jugendliche hin. Durch die zunehmende Verbreitung des mobilen Zugangs zum Internet wächst auch das Risiko der exzessiven Nutzung. Eine aktuelle Befragung zeigt, dass 72 Prozent der 12- bis 19-Jährigen ein Smartphone besitzen, mit dem sie mobil surfen können. Darüber hinaus haben 97 Prozent der Jugendlichen in ihrem Elternhaus Zugang zum Internet. Anlässlich des morgigen "Safer Internet Day" betont Marlene Mortler, Drogenbeauftragte der Bundesregierung: "Für Schule und Beruf ist es heutzutage äußerst wichtig, sich sicher und gezielt im Internet bewegen zu können. Internetangebote sind aber auch zu einem wesentlichen Teil der modernen Freizeitgestaltung für Jugendliche geworden. Es besteht die Gefahr, dass sie sich übermäßig lange und zu oft im Netz aufhalten. So können sie die Kontrolle über den eigenen Internetgebrauch verlieren."

Wie eine vor Kurzem von der BZgA veröffentlichte repräsentative Studie zeigt, verbringen 12- bis 17-jährige Jungen im Durchschnitt mehr als 16 Stunden in der Woche mit Computerspielen und Internetangeboten. Bei den gleichaltrigen Mädchen sind es knapp 11 Stunden. Besonders attraktive Angebote für Jugendliche sind dabei soziale Netzwerke, aber auch Unterhaltungsangebote wie Video- oder Musikportale. Daneben sind Online-Spiele beliebt - insbesondere bei den Jungen: Rund 60 Prozent geben an, in den letzten zwölf Monaten online Computerspiele gespielt zu haben.

"Die für Jugendlichen attraktiven Internetangebote wie soziale Netzwerke oder Spiele können zu übermäßiger Nutzung verleiten", warnt Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der BZgA. "Bei etwa 3,2 Prozent der 12- bis 17-Jährigen in Deutschland kann derzeit von einer exzessiven Nutzung von Internetangeboten und Computerspielen ausgegangen werden. Die damit verbundenen persönlichen Probleme und Belastungen können massiv sein."

Eine exzessive Nutzung liegt zum Beispiel vor, wenn Betroffene Schwierigkeiten haben, ihren Internetgebrauch zu kontrollieren, sich gedanklich übermäßig stark mit Internetangeboten beschäftigen und sich körperlich und psychisch unwohl fühlen, wenn sie nicht online sein können.

Um einer suchtähnlichen Nutzung des Internets vorzubeugen, ist es wichtig, Jugendliche mit passgenauen Präventionsangeboten für die Risiken zu sensibilisieren und zu einem verantwortungsvollen Umgang zu motivieren.

Die BZgA setzt mit ihrem Präventionsangebot "Ins Netz gehen"
(www.ins-netz-gehen.de) bei Jugendlichen ab 12 Jahren an. Ziel ist es, eine kritische Einstellung zu Computerspielen und Internetangeboten zu fördern und so eine exzessive Nutzung zu verhindern. Mit dem speziell entwickelten Online-Beratungsprogramm "Das andere Leben" bietet die BZgA individuelle Unterstützung, wenn eine Tendenz zur suchtähnlichen Nutzung von Computerspielen und Internetangeboten vorliegt.

Weitere Informationsangebote der BZgA:
  • Computerspiele find ich toll! Wo ist das Problem? - Flyer zum Thema "Computerspiele im Internet" für Jugendliche
  • "Im Netz bin ich am liebsten! Wo ist das Problem?" Flyer zur richtigen Nutzung von Internetangeboten für Jugendliche
  • "Online sein mit Maß und Spaß" - Ein Elternratgeber zum richtigen Umgang mit digitalen Medien
    Die Materialien können unter
    http://www.bzga.de/infomaterialien/suchtvorbeugung/ bestellt werden.
    Die Studie "Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2011" - Teilband Computerspielen und Internetnutzung steht unter
    http://www.bzga.de/forschung/studien-untersuchungen/studien/suchtpraevention/
    als Download zur Verfügung.

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Quelle:
Bundesministerium für Gesundheit, Pressestelle
Pressemitteilung vom 10. Februar 2014
Hausanschrift: Friedrichstraße 108, 10117 Berlin
Postanschrift: 11055 Berlin
Telefon: 030/18-441-22 25, Fax: 030/18-441-12 45
E-Mail: Pressestelle@bmg.bund.de
Internet: www.bmg.bund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Februar 2014