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INITIATIVE/087: Praxen ohne Grenzen - "Das Albert-Schweitzer-Denken ein bisschen ausleben" (SH Ärzteblatt)


Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt 9/2014

Praxen ohne Grenzen
"Das Albert-Schweitzer-Denken ein bisschen ausleben"(*)

Von Anne Mey und Dirk Schnack



Die Praxen ohne Grenzen stoßen auf zunehmende Resonanz. Schon sieben Standorte im Norden. Neben ehrenamtlicher Arbeit sind Spenden unverzichtbar.


Ein Donnerstagabend im Frühjahr 2014. Bei Dr. Uwe Denker in Bad Segeberg klingelt das Telefon. Am Apparat ist ein Mann aus Schwerin. Er hat starke Brustschmerzen, die bis in den Arm ausstrahlen. Die meisten Menschen würden in so einem Fall den Notarzt anrufen und nicht einen Allgemeinmediziner, der gut 100 Kilometer entfernt in einer Kleinstadt sitzt.

Doch dieser Fall ist anders, der Mann ist nicht versichert, eine Behandlung nur auf eigene Kosten möglich. Denker lässt sich die Symptome genau schildern, befürchtet einen drohenden Herzinfarkt, schickt den Patienten zur nächsten Apotheke, wo er sich Nitrospray besorgen soll. "Das Medikament erweitert die Herzkranzgefäße und lindert somit erst mal die Schmerzen", erklärt Denker dem Anrufer. Der Mann folgt seinem Rat. An der Apotheke wird er jedoch abgewiesen: Ohne Rezept kein Spray. Auch als Denker die Apothekerin persönlich anruft, bleibt es dabei.

Nun kann nur noch ein Krankenhaus in Schwerin helfen. Der Arzt aus Bad Segeberg kontaktiert den zuständigen Bereitschaftsarzt, kündigt den Patienten an und verweist auf seine Praxis ohne Grenzen, die alle Kosten übernehmen wird. Der hilfesuchende Mann bekommt als Sofort-Hilfe zwei Stents eingesetzt, Denker eine Rechnung von 6.000 Euro für den Eingriff an einem Patienten, der jetzt regelmäßig zu Kontrollen nach Bad Segeberg kommt.

Es ist eine Geschichte, die der pensionierte Arzt gern erzählt. Sie macht deutlich, in welchen Notsituationen sich die Menschen befinden, die die Praxis ohne Grenzen aufsuchen - und sei es nur auf telefonischem Wege. Eine medizinische Einrichtung, in der nicht nach Nationalität, Gesundheitskarte oder Versicherungsschutz gefragt wird. Der Name allein reicht, um hier von Denker und seinem Team behandelt zu werden. 2010 initiierte der Arzt im Ruhestand das Projekt in Bad Segeberg, finanziert allein durch Spenden. Inzwischen hat er Unterstützung von vielen ehrenamtlichen Kollegen und Arzthelferinnen, die alle eint, dass sie sich für die gute Sache einsetzen wollen, die ihnen im Vorfeld so gar nicht bewusst war. Einer von ihnen ist Dr. Heino Hansen, Augenarzt aus Bad Segeberg und zweiter Vorsitzender des Vereins. Seit drei Jahren ist er bei der Praxis ohne Grenzen dabei und kümmert sich um alle augenärztlichen Belange. "Dass es so eine große Anzahl von Leuten gibt, die nicht krankenversichert sind, hatte ich mir vorher nicht vorstellen können. In meiner Praxis liefen die nicht auf. Das höre ich auch immer wieder von Kollegen, denen ich davon berichte. Die fragen mich dann, wer da überhaupt kommt. Wir haben doch eine Krankenversicherungspflicht", so der 62-Jährige.

Dass diese Pflicht aber nicht in allen Fällen greift, zeigen die Patienten, die in den inzwischen sieben Praxen ohne Grenzen in ganz Schleswig-Holstein und Hamburg auflaufen. Neben Bad Segeberg gibt es inzwischen auch Standorte in Husum, Flensburg, Rendsburg, Preetz, Neustadt-Rettin und Stockelsdorf. Auch im Rest der Republik laufen Planungen für weitere Praxen unter diesem Namen. Alle Praxen eint, dass sie ohne das persönliche und ehrenamtliche Engagement der Ärzte und Medizinischen Fachangestellten nicht denkbar sind. Die Träger sind unterschiedlich, die Ausstattung variiert genauso wie der Andrang. Es kann vorkommen, dass die wöchentliche Sprechstunde an einem Standort auch mal gar kein Patient aufsucht. Insgesamt aber steigt der Bedarf.

Es sind längst nicht nur Migranten und Obdachlose, die Denker ursprünglich bei der Gründung im Sinn hatte. Unter den 1.000 Patienten, die seit der Eröffnung der Praxis in Bad Segeberg behandelt und beraten wurden, sind diese Personengruppen sogar selten vertreten. "Die sind ja durch das Sozialamt versorgt", klärt Denker auf.

Dagegen kommen viele Menschen, die eigentlich mitten im Leben stehen. Selbstständige Mittelständler, die in wirtschaftliche Schieflagen geraten sind. So wie Helmut (Name geändert) aus Wahlstedt, Anfang 60, füllige Statur, gebügeltes Hemd, gepflegt. An einem Mittwochnachmittag im Juni steht er in der Sommersonne vor der Praxis ohne Grenzen. Er zieht es vor, draußen zu warten und die frische Luft zu genießen. Im vollen Wartezimmer sei es so stickig. Er ist heute zum dritten Mal am Kirchplatz 2, an dem sich die Praxis befindet. "Seit 2010 habe ich Herzprobleme und muss Marcumar einnehmen. Zu den normalen Kontrollen gehe ich zum Hausarzt. Da werde ich aber immer schief angeschaut und muss direkt bezahlen, bevor ich behandelt werde. Ich fühle mich dort abgestempelt. Dabei habe ich ein Leben lang hart gearbeitet und bin unverschuldet in Zugzwang geraten", so der Herzpatient. Er war selbstständiger Handwerker, hat jahrzehntelang Einbauküchen montiert. Doch das Geschäft warf zu wenig ab, irgendwann konnte er seine Beiträge für die private Krankenversicherung nicht mehr zahlen und musste auch eine Insolvenz durchmachen. "Vom Sozialamt bekomme ich keine Unterstützung, da wir dafür noch zu viel besitzen. Meine Frau hat ein kleines Einkommen und wir haben ein Eigenheim. Die Krankenversicherung ruht jetzt, doch um wieder versichert zu sein, müsste ich alle Schulden abzahlen. Ich würde gern wieder arbeiten, aber in meinem Alter ist das aussichtslos."

Auch der Patient in der Sprechstunde der Praxis ohne Grenzen in Flensburg hat kein Geld für eine Krankenversicherung. Mit Mitte Vierzig ist er aus der Sozialversicherung ausgeschieden. In die Sprechstunde, die an diesem Tag Dr. Ingeborg Kreuz abhält, kommt er vorbeugend. Er lässt sich untersuchen und erhält ein Medikament. Seine Identität will er gegenüber dem Schleswig-Holsteinischen Ärzteblatt nicht preisgeben. Die Einrichtung begrüßt er, so wie nach Auskunft von Kreuz jeder, der in die Sprechstunde im zentrumsnahen Gesundheitshaus kommt. "Die Patienten sind erfreut und dankbar", sagt die Ärztin, die viele Ärzte als frühere Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein kennen. Sie hält die Praxen ohne Grenzen für wichtig, weil "man in Zeiten des Gewinnstrebens Flagge zeigen muss für Menschen, denen es nicht so gut geht".

Das werden immer mehr. Nur wenige von ihnen haben Migrationshintergrund. Die Altersspanne der Patienten in der Flensburger Praxis reicht von wenigen Wochen alten Säuglingen über schwangere Mütter bis zum Rentner. Sie kommen mit Allergien, Herzrhythmusstörungen oder mit fortgeschrittenem Karzinom. Solche Patienten brauchen besonders teure Medikamente, die hohe Spenden erfordern. "Wir versuchen Unternehmen und gut situierte Menschen anzusprechen, um solche Leistungen zu ermöglichen", sagt Kreuz. Bei der Umsetzung der im vergangenen Jahr eröffneten Praxis unter Trägerschaft der Diakonie haben sich die Flensburger Rat von Denker in Bad Segeberg geholt. Der ist froh, dass sein Vorbild Schule macht. "Im Gesetz steht, dass jeder Deutsche krankenversichert sein muss. Aber wenn man seine Beiträge nicht mehr zahlen kann, erhält man auch keine Leistung. Es trifft insbesondere die, die freiwillig in einer gesetzlichen Krankenversicherung sind, wo der Arbeitgeber keine Zuzahlung leistet, und jene, die privat versichert sind und sich die Beiträge nicht (mehr) leisten können. Die zahlen erst mal ihre Miete, ihr Auto und ihre Steuern. Die Krankenversicherung mit 500 oder 600 Euro wird zuerst gestrichen. Diese Säumnisse werden dann zu Schulden addiert und die Kasse drosselt ihre Leistungen. Dann werden nur noch Notfälle bezahlt", schildert Denker das Problem. Nach Informationen der PKV waren im August 2013 Außenstände in Höhe von 750 Millionen von Versicherten aufgelaufen. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Notlagentarif eingeführt, in den die säumigen Mitglieder aufgenommen wurden. Dies seien derzeit noch 100.000 Betroffene. Dieser Spezialtarif mit deutlich reduziertem Leistungsumfang ("Leistungen der Notfallversorgung zur Behandlung von akuten Erkrankungen und Schmerzzuständen") kostet die verschuldeten Mitglieder immerhin noch 100 bis 250 Euro im Monat - zu viel für viele Mittelständler in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Auch für Helmut, der sich in der Praxis in Bad Segeberg gut aufgehoben fühlt. Hier werde er freundlich empfangen, die Atmosphäre sei immer angenehm.

Dafür sorgen zuerst die sechs Arzthelferinnen, darunter auch Denkers Frau Christa, die immer im Zweier-Team bei der Sprechstunde dabei sind, die Patientendaten freundlich aufnehmen, Blutdruck, Größe und Gewicht feststellen. Eine kleine Kammer, an das Wartezimmer angrenzend, steht dafür zur Verfügung. Ein bisschen Privatsphäre für die Patienten, die an diesem Mittwoch vor allem verschämt auf den Boden schauen. Keiner ist gerne hier, weder die Frau in Sommerkleid und Sandalen, die gedankenverloren in einer Zeitschrift blättert, noch der gut gebräunte Mann Mitte 50, der im schwarzen T-Shirt und mit geschwollenem Arm im Flur steht. Und doch sind alle dankbar, dass es diese Möglichkeit überhaupt gibt. Das bestätigt auch Barbara Felkel, Arzthelferin in der Praxis ohne Grenzen. Die Patienten seien sehr dankbar und das mache die Arbeit so lohnend. Schon in seiner aktiven Zeit war sie Arzthelferin bei Denker und schätzt auch heute noch die angenehme Zusammenarbeit. So äußert sich auch die Internistin im Ruhestand Dr. Cornelia Klein-Epphardt, die seit Sommer 2010 bei dem Projekt dabei ist: "Was hier auffällt, sind drei Dinge: die Kollegialität unter den Mitarbeitenden, das unverkrampfte und herzliche Verhältnis zwischen den Arzthelferinnen und den ärztlichen Kollegen und die Dankbarkeit der Patienten." Die Hilfesuchenden wüssten genau, dass alle kostenlos helfen und viele Patienten wollten etwas zurückgeben: "Wir haben einen Imker, der uns Honig mitbringt. Oder eine Dame, die Schals und Mützen strickt und diese spendet. Manchmal bekomme ich auch zehn oder zwanzig Euro als Spende für die Praxis. Jeder möchte seinen Teil beitragen."

Damit die Patienten, die spontan und ohne Termin die Sprechstunde am Mittwoch zwischen 15:00 und 17:00 Uhr besuchen, entsprechend behandelt werden können, sind die Ärzte auch auf die Mithilfe von weiteren Kollegen und Apothekern angewiesen. "Wir haben eine Liste mit befreundeten Ärzten, die für uns fachärztliche Untersuchungen übernehmen, z. B. einen Chirurgen, einen Hautarzt oder einen Gynäkologen. Bei Röntgenuntersuchungen wenden wir uns an befreundete Institute in Lübeck und Bad Segeberg. Auch für Laboruntersuchungen haben wir unsere Kontakte", so Klein-Epphardt. Insgesamt zählt die Praxis ohne Grenzen in Bad Segeberg 70 aktive Mitarbeiter und Berater, die unterstützend tätig sind. In einer kooperierenden Apotheke erhalten die Patienten ihre Medikamente ohne Zuzahlung. Die Rechnung geht direkt an Denker und sein Team. Sie werden, genau wie alle anderen Ausgaben, lediglich mit Spenden finanziert. Dabei profitiert die Praxis von der Umtriebigkeit ihres Gründers. Denker betreibt emsig Öffentlichkeitsarbeit und sorgt damit für regelmäßige Habenbuchungen auf dem Praxiskonto: "Etwa 3.000 Euro müssen jeden Monat eingehen, um Behandlungskosten und Ausgaben für Medikamente zu decken. Wir betteln aber nicht um Spenden, sondern betreiben nur Pressearbeit." Neben den Geldspenden unterstützen auch Firmen das Projekt: "Die Jalousien haben wir umsonst bekommen, eine Firma hat die Verlegung des Teppichs gespendet, zum Teil sind die Möbel gestiftet und eine große Optikerkette hat uns eine Untersuchungseinheit für die Augenuntersuchungen überlassen", erzählt Klein-Epphardt, die zwei Mal im Quartal die Sprechstunde abhält, mit einem Lächeln. "Uwe Denker stößt immer auf positive Resonanz." Doch auch das reicht nicht immer. "Wenn wir Patienten haben, die im Sterben liegen, brauchen wir sehr teure Medikamente. Manchmal müssen wir auch Operationen bezahlen. Derzeit haben wir beispielsweise einen Schweden, der eigentlich zwei neue Hüften braucht. Das können wir im Grunde nicht bezahlen. Aber unser Motto ist, dass wir das hinkriegen. Wir verbreiten Zuversicht", so Denker.

Gerne würden sich die Praxen ohne Grenzen wieder entbehrlich machen. Dafür haben die Mitarbeiter auch jeden einzelnen Patienten und seine Situation im Blick. "Ein ehemaliger Mitarbeiter der Bürgerbeauftragten bespricht mit unseren Patienten, ob es eine Chance gibt, wieder in die gesetzliche Krankenkasse aufgenommen zu werden. Ab und zu gibt es da Möglichkeiten. Unsere Aufgabe ist es ja, den Patienten zu helfen, aber auch ihre Notsituation zu beenden", schildert Klein-Epphardt den ganzheitlichen Ansatz.

Daneben hat Denker aber auch die politische Bühne im Blick und setzt sich dafür ein, auf dieser Ebene Verbesserungen für seine Patientenklientel zu erreichen. So ist es auch seinem Einsatz zu verdanken, dass der ehemalige Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr, der sich wie berichtet während seiner Amtszeit auch persönlich in der Praxis ohne Grenzen informierte, veranlasste, die Schulden bei den privaten Krankenversicherungen nur noch mit einem statt fünf Prozent verzinsen zu lassen. Doch das ist Denker nicht genug. Er postulierte zehn Thesen mit politischen Forderungen, die u. a. eine Zuzahlungsbefreiung für Mittellose für Medikamente, eine kostenfreie Krankenversicherung für alle Kinder in der Bundesrepublik oder die Senkung der Mehrwertsteuer auf Medikamente beinhaltet. Jüngst veröffentlichte er eine Online-Petition, die forderte, dass alle Menschen, die sich in der EU aufhalten, unabhängig von ihrem Versicherungsstatus die nötige medizinische Versorgung erhalten. Das notwendige Quorum von 50.000 Mitzeichnern konnte das Anliegen jedoch nicht erreichen. Im entsprechenden Online-Forum schlug Denker mit seiner Forderung auch Kritik und Unglaube entgegen: "Weltweit wäre unser Gesundheitssystem für jeden unentgeltlich verfügbar, der es nur schafft, hierher zu gelangen", so ein Forist.

Die Angst vor "Schmarotzern" scheint größer als die Hilfsbereitschaft. Passend dazu muss sich Denker auch dem Vorwurf stellen, die Praxis ohne Grenzen würde einen Anreiz für jene schaffen, die eigentlich nicht bedürftig sind. "Das ärgert mich maßlos", kommentiert das der 76-Jährige. Tatsächlich käme so etwas auch kaum vor, meint sein Kollege Hansen. "Ich habe noch nie erlebt, dass wir ausgenutzt wurden. Aber ich glaube, das würden wir relativ schnell und intuitiv merken. Und wenn wir dann mal ausgenutzt werden, dann ist das eben so. Letztendlich ist das eine verschwindend geringe Zahl gegenüber den wirklich Bedürftigen." Dennoch begegnen ihnen auch Kollegen manchmal mit Argwohn und bezichtigten sie, Schattenpraxen aufzubauen, erzählt Augenarzt Hansen. "Meist kann man aber mit wenigen Argumenten überzeugen, dass wir uns nicht irgendwelche Patienten heranziehen wollen. Wir erwecken ja wirklich nicht den Eindruck, dass wir anderen etwas wegnehmen. Im Gegenteil: Die anderen müssten die Patienten umsonst behandeln und sind froh, wenn sie es nicht machen müssen", so Hansen.

Die Praxis ohne Grenzen ist mit ihrem Konzept weitgehend einmalig. Andere Projekte wie zum Beispiel das Medibüro Kiel, wo Hilfsbedürftige eine erste Anlaufstelle finden, die sie an entsprechende Ärzte weitervermittelt, die kostenlos oder zu reduzierten Preisen behandeln, haben eine ähnliche Ausrichtung. Doch das Angebot richtet sich, im Gegensatz zur Praxis ohne Grenzen, vor allem an Menschen ohne Papiere, die "illegal" im Land sind. Deutsche Bürger ohne Versicherungsschutz dürfte es nicht geben, entsprechend fallen sie durch alle Raster. Es sieht also vorerst nicht danach aus, als ob Denker und seine Mitstreiter sich endgültig in den Ruhestand verabschieden könnten.

Traurig sind sie darüber aber nicht unbedingt, denn auch die Mitarbeiter profitieren von der befriedigenden Arbeit: "Ich würde es auch als schade empfinden, wenn mein Wissen nach so vielen Jahren Studium und Berufserfahrung plötzlich stillgelegt würde. Es ist hier ein völlig freies ärztliches Arbeiten. Man hat im Gegensatz zur Praxis mehr Zeit. Man sieht den Patienten in seiner Gesamtsituation. Und das ist sehr erfüllend", so der zweite Vereinsvorsitzende Hansen. "Das ist viel befriedigender als in der Praxis zu stehen und die Scheine zu zählen. So kann man nochmal ein bisschen das Albert-Schweitzer-Denken ausleben, das man vielleicht zum Beginn des Studiums noch hatte und das im Laufe der Praxiszeit durch die Umstände verloren gegangen ist."

Weitere Informationen und Spendenmöglichkeiten unter
www.praxisohnegrenzen.de


Bildunterschriften der im Schattenblick nicht veröffentlichten Abbildungen der Originalpublikation:

- Dr. Uwe Denker (li.) wird in seiner Praxis ohne Grenzen in Bad Segeberg durch sechs Arzthelferinnen (hier rechts oben Christa Denker und Barbara Felkel) sowie weitere engagierte Ärzte wie Dr. Cornelia Klein-Epphardt (re.) unterstützt. Somit ist die Sprechstunde jeden Mittwoch durch einen Arzt und zwei Helferinnen gewährleistet. Alle Mitarbeiter sind ehrenamtlich tätig.

- Dr. Ingeborg Kreuz ist eine der Ärztinnen, die in der Flensburger Praxis ohne Grenzen Sprechstunden abhalten. Sie ist auf Spenden angewiesen, damit z. B. Medikamente für die Patienten vorhanden sind. - Die Helferinnen Gabriela Born und Anja Behbehani (rechtes Foto) unterstützen die Ärzte regelmäßig und ebenfalls ehrenamtlich.


Gesamtausgabe des Schleswig-Holsteinischen Ärzteblatts 9/2014 im Internet unter:
http://www.aeksh.de/shae/2014/201409/h14094a.htm

Zur jeweils aktuellen Ausgabe des Schleswig-Holsteinischen Ärzteblatts:
www.aerzteblatt-sh.de


(*) Hinweis der Schattenblick-Redaktion:
Ein Interview des Schattenblick mit Dr. Uwe Denker vom 17. Februar 2010 ist zu finden unter:
www.schattenblick.de → INFOPOOL → BÜRGER/GESELLSCHAFT → REPORT
INTERVIEW/001: Dr. Uwe Denker - "Praxis ohne Grenzen" öffnet in Bad Segeberg (SB)
https://www.schattenblick.de/infopool/buerger/report/brri0001.html

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Quelle:
Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt
67. Jahrgang, September 2014, Seite 8 - 12
Herausgegeben von der Ärztekammer Schleswig-Holstein
mit den Mitteilungen der
Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein
Redaktion: Dr. Franz-Joseph Bartmann (V.i.S.d.P.)
Bismarckallee 8-12, 23795 Bad Segeberg
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Das Schleswig-Holsteinische Ärzteblatt erscheint 12-mal im Jahr.


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Oktober 2014