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STUDIE/298: Situation illegalisierter Menschen im Land (SH Ärzteblatt)


Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt 11/2010

Studie über Situation illegalisierter Menschen im Land


Mehrere tausend Menschen in Schleswig-Holstein leben ohne Aufenthaltsrecht und versuchen als sogenannte Illegalisierte unter schwierigen Umständen ihr Leben zu meistern. Bundesweit geht man nach Mitteilung des Diakonischen Werkes von 200.000 bis 400.000 Betroffenen aus. Verlässliche Daten über die Lebenssituation dieser Menschen in Schleswig-Holstein gab es bislang nicht. Das Diakonische Werk Schleswig-Holstein hat vergangenen Monat in Kiel eine wissenschaftliche Studie zum Thema vorgestellt. Pastorin Anke Schimmer aus dem Vorstand des Diakonischen Werkes sagte dazu: "Die Studie stellt fest, dass Menschen ohne Aufenthaltsrecht in Deutschland von politischer und sozialer Teilhabe ausgeschlossen sind. Ihr Überleben ist jeden Tag eine Gratwanderung." Das liegt auch daran, dass ihnen der Zugang zu einer lebensnotwendigen, etwa medizinischen Versorgung verwehrt bleibt. Wenn sie entsprechende Unterstützung suchen, ist dies stets mit der Statusaufdeckung verbunden. Die Folge sind prekäre Lebenslagen bei gesundheitlichen Problemen, Unfällen oder Schwangerschaft. Das Diakonische Werk Schleswig-Holstein unterstützt deshalb die Forderungen der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege, die für das Einklagen des Rechts auf medizinische Grundversorgung für die Betroffenen eintritt. Die Studie wurde im Auftrag des Diakonischen Werkes vom Institut für Pädagogik der Universität Kiel erstellt und kann unter Tel. 04331/593243 beim Diakonischen Werk bestellt werden. (Red)


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Gesamtausgabe des Schleswig-Holsteinischen Ärzteblatts 11/2010 im Internet unter:
http://www.aeksh.de/shae/2010/201011/h10114a.htm

Zur jeweils aktuellen Ausgabe des Schleswig-Holsteinischen Ärzteblatts:
www.aerzteblatt-sh.de


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Quelle:
Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt November 2010
63. Jahrgang, Seite 8
Herausgegeben von der Ärztekammer Schleswig-Holstein
mit den Mitteilungen der
Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein
Redaktion: Dr. Franz Bartmann (V.i.S.d.P.)
Bismarckallee 8-12, 23795 Bad Segeberg
Telefon: 04551/803-119, -127, Fax: -188
E-Mail: aerzteblatt@aeksh.org
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Das Schleswig-Holsteinische Ärzteblatt erscheint 12-mal im Jahr.


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Dezember 2010