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LABEL/4073: Glitterhouse-Mail-Order-Mail - 06.02.15 (glitterhouse)


GLITTERHOUSE MAIL-ORDER-MAIL (06.02.2015)


Neues vom Orange Blossom Special:
Vier weitere fulminante Bestätigungen!

EAST CAMERON FOLKCORE (USA)
Diese Band hat etwas, was andere nicht haben: Haltung. East Cameron Folkcore aus Austin, Texas, wissen, was zu tun ist, wenn Ungerechtigkeit zum Himmel schreit. Sie schreien einfach zurück. Die Band liefert die kritische Bestandsaufnahme unserer Welt: Vom Überwachungsstaat zum Turbokapitalismus, vom Raubbau an der Natur bis zur Korruption in Wirtschaft und Politik, von Ausbeutung bis Willkür. Ihre Musik bietet den strahlenden Gegenpol zu den düsteren und schonungslosen Texten. Sie lassen sich in ihrer Euphorie, ihrer Hingabe nicht bremsen. Hier trifft die Kraft des Punk auf die Bodenständigkeit des Folk, Faust auf Seele, melancholische Cellomelodien auf In-die-Fresse-Powerriffs, spartanische Introspektion auf barocke Opulenz. Sie lassen Gitarren sprechen. Und Trompeten. Und Cellos. Und Banjos. Und Mandolinen. Und wie! Ihre Auftritte sind Erlebnisse, reißen mit, sie fürchten nichts und niemanden, da ist ein ständiges Toben und Tosen und ein nicht kleinzukriegender Optimismus, der sie durchhalten lässt, der ansteckt, der aufrührend anrührt. Wir werden vielleicht sprachlos zurückbleiben, mutlos hingegen nicht. Lasst es uns ihnen gleich tun.

CUB & WOLF (S)
Es geht um alte Bekannte: Mattias Larson (Grant Creon, Golden Kanine), Linus Lindvall und Dante Ekfeldt (beide Golden Kanine). Gemeinsam mit weiteren guten Freunden werden wehmütige Weisen vergoldet, erhalten ihren nie zu sehr glättenden Feinschliff, werden zu handgewirkten, kunst- und gefühlvollen Kleinodien zwischen rein-reifen Folk-Songs, wortbefreiten Klang-Kunststücken, Steel-beglänztem Country-Rock oder Wüstenwind-umwehtem Alt. Country. Zwischen hymnisch-mitreißender Energie und fast schon Fink'schem Rumpel-Charme, gekrönt von zwei warmen-weichen, liebgewordenen Stimmen, die allein, zu zweit und im Chor die Seele zu rühren wissen. Eine Sternstunde des Scandamericana, ein Hohelied auf handgemacht herzhafte, melancholisch-magische, gefühlvoll tiefschürfende Song-Kunst, die im Alternative Country-Feld zwischen Bonnie Prince Billy-Brüchigkeit, saftigem, nahezu klassischem Roots-Rock und tastender Teitur-Tristesse in himmlisch-harmonische Höhen schwebt. Freunde der bewegt-bewegenden emotionalen Tiefen jenseits des malmenden Mainstreams werden am OBS-Freitag rund um die Minibühne frohlocken.

LEONIDEN (D)
Leoniden? Ein Sternschnuppenstrom, der im November am Himmel zu beobachten ist. Und auch fünf Musiker aus Kiel. Sie spielen zappeligen Indie-Gitarren-Rock mit reichlich Tempo und Energie, tanzbar, nervös und getrieben. Sie sagen selbst: "Leoniden haben ihre eigenen Regeln. Leoniden haben keine Heimat. Leoniden sind intensiv. Leoniden geben immer alles. Fünf Typen mit Liebeskummer und Fernweh. Pech gehabt. Ist halt so. Leoniden sind keine Künstlertypen, keine Klaus Kinskis, keine Tom Waits, es sind ganz freundliche und fröhliche Jungs, die nicht über ihre Musik sprechen möchten. " Mehr muss dazu nicht gesagt werden, seht und hört. Wir werden im OBS-Garten selig lächelnd kollektiv unsere Hintern bewegen.

SEA & AIR (D/GR)
Eleni Zafiriadou (Gesang, Cembalo, Keyboards, Pauke, Bass) und Daniel Benjamin (Gesang, Gitarre, Bouzouki, Schlagzeug) sind Sea & Air. Auf ihrer mehr als zwei Jahre dauernden Welttournee spielten sie bisher etwa 500 Konzerte in 22 Ländern, dazu komponierten sie Sundtracks für Spielfilme von Michael Verhoeven ("Heißkalte Seele") und den preisgekrönten "Schuld sind immer die Anderen" von Lars-Gunnar Lotz. Live bedient jeder bis zu fünf Instrumente gleichzeitig, was orchestrale Momente verspricht. Ihre Musik bezeichnen sie als "Ghost Pop". Experimentiert wird mit byzantinischem Gesang und der rhythmischen wie auch emotionalen Freiheit einer jahrhundertealten Musiktradition. Mit verspielter Leichtigkeit und emotionaler Schwere samt der Weigerung es allen recht machen zu wollen, entzieht sich das griechisch-deutsche Ehepaar jeder Kategorisierung. Eigenwillig und mit selbstbewusstem Abstand zu angloamerikanischen Einflüssen erreichen sie mühelos internationales Popniveau.


Voll die Anti-Aktion!

Kurz vor Katalog-Druck-Schluss noch eine kleine, feine Aktion aus dem Hause Anti: Das Label schenkt jedem, der aus der folgenden Liste an preisreduzierten Perlen ein oder mehrere Titel bestellt, einen Gratis-Label-Sampler mit 13 Tracks. Diese Compilation gibt es anderweitig nicht für Geld zu kaufen, bietet dafür aber Songs von u.a. Tweedy, Spoon, Dr. Dog. Curtis Harding, Sean Rowe, Jolie Holland, Daniel Lanois, Marketa Irglova, Broken Twin. Also: Einfach einen oder mehrere Anti-Titel aus diesem Angebot bestellen, und wir legen 1 Gratis-CD pro Bestellung bei. Zur kompletten Anti-Aktion geht es: Hier entlang.

Je 1-CD:
Beth Orton - Sugaring Season Ž 7,95
Bob Mould - Life And Times Ž 7,95
Broken Twin - May Ž 7,95
Daniel Lanois - Shine Ž 7,95
Daniel Lanois - Belladonna Ž 7,95
Glen Hansard & Marketa Irglova - The Swell Season Ž 7,95
Jason Lytle - Yours Truly, The Commuter Ž 7,95
Joe Henry - Reverie Ž 7,95
Jolie Holland - Wine Dark Sea Ž 7,95
Marketa Irglova - Anar Ž 7,95
Marketa Irglova - Muna Ž 7,95
Neko Case - The Worse Things Get, The Harder I Fight Ž 7,95
Porter Wagoner - Wagonmaster Ž 7,95
Sean Rowe - Madman Ž 7,95
Simian Mobile Disco - Whorl Ž 7,95
Spoon - They Want My Soul Ž 7,95
Swell Season - Strict Joy Ž 7,95
Milk Carton Kids - The Ash & Clay Ž 7,95
Tweedy - Sukierae 2-CD Ž 7,95
Wilco - The Whole Love Ž 7,95
William Elliott Whitmore - Field Songs Ž 7,95


Endlich: Februar-Katalog online!

Bereits jetzt goutierbar: Die Online-Version unseres knackfrischen Februar-Mailorder-Kataloges zum Online-Blättern, akustisch unterfüttert mit Musik von aktuellen Glitterhouse-Label-Veröffentlichungen.


AUSERWÄHLTE TONTRÄGER-PRETIOSEN ZUM WOCHENENDE

Africa Express - Presents Terry Riley's In C Mali
LP/CD Ž EUR 24,95/14,95

15er. Das legendäre Stück aus den 60s der Minimal Music-Ikone neu aufgeführt. Von einem 17-köpfigen gemischten Ensemble aus dem Westen (Damon Albarn, Eno, Nick Zinner/Yeah Yeah Yeahs, Jeff Wooton, Andi Toma/Mouse On Mars, Andre DeRidder) und (v.a.) aus Mali! So etwas hätte ich nicht für möglich gehalten. Aber ich bin überwältigt! Allein wie die verschiedenen Balafone, Kalimbas und Percussions, später Melodica, Geige, Gitarren und Flöte, nach und nach einsetzen und schnell einen unwiderstehlichen Sog, ja Groove erzeugen - göttlich! Dabei bleibt es nicht bei den so typischen ständig wiederholten doch unmerklich sich verändernden und bestechend überlagernden Motiven (für sich schon höchst reizvoll), hier werden in weit stärkerem Maße als in anderen Versionen des Stückes zusätzlich teilweise sich ebenfalls allerfeinstens überlappende und manchmal wunderbare selbständige Melodien erfunden, nun auch von mehreren Sänger/innen (grandios!), der wundervollen Kora, Ngoni und Imzad (ein Streichinstrument der Tuareg). Das alles entwickelt eine ungeheuer hypnotische Wirkung, eine berauschende phasenweise kontemplative Faszinationskraft, einen mitreißenden Trance-Effekt. Total begeisternd! Dabei wird die Intensität mehrfach weit runtergefahren, auch die Dichte (nur noch wenige Instrumente), sogar die Rhythmik verschwindet kurz, zugunsten einer wunderschönen filigranen feinziselierten Poesie. Natürlich gibt es streckenweise starke Afrika-Einflüsse, der Charakter des Stückes wird dann deutlich verändert. Irgendwie ist das aufregend und beruhigend zugleich. Fantastische Musik, ein ganz früher Anwärter auf meine Jahrescharts 2015. (dvd)


Bob Dylan - Shadows In The Night
LP+CD/CD Ž EUR 17,95/15,95

Ein Album mit Songs, die Frank Sinatra in den 40er und 50er Jahren populär machte. Hätte man von His Bobness vielleicht nicht erwartet, aber nach eigenen Aussagen was dieses Album schon lange ein geheimer Wunsch. Er hatte bis dato nur zu viel Respekt vor der Aufgabe, die Arrangements der 30-köpfigen Orchester auf ein Rock-Quintett zu übertragen. "I don't see myself covering these songs... what me and the band are basically doing is uncovering them." (Dylan).


The Charlatans - Modern Nature
LP (+CD)/CD/2-CD Ž EUR 23,95/15,95/18,95

Respekt: zwölftes Studioalbum nach einem Vierteljahrhundert Bandgeschichte. Da ist ein wenig Routine durchaus verständlich. Lese gerade, dass drei ihrer Alben in den 90ern die Nummer eins der britischen Charts erreichten, ist aber eben schon ganz schön lange her - inzwischen sind leider schon zwei ehemalige Bandmitglieder verstorben. Die Briten um Sänger Tim Burgess haben ihren Sound aber kaum verändert: zwischen sattem Breitwand-Rock mit leichtem Psych-Einschlag (die Orgel macht's, manchmal sogar ein bisschen in Richtung Doors) und klassischem Britpop schwebt hier oft auch ein latenter Sixties-Vibe im Raum (Richtung The Church), ihr Trademark "Raverock" ("The Only One I Know") mit angefunkten Dance-Beats ist aber wohl endgültig passé. Wie schon bei den jüngeren Alben setzen die Charlatans auf reichlich harmonischen Satzgesang, gradlinig gitarrenorientiert und immer mit kleinen Orgel- oder E-Piano-Akzenten. Das klingt sehr harmonisch, rund und angenehm altmodisch, na gut, zeitlos. Das Songwriting hat reife Größe, die Produktionsarbeit ist vorzüglich, aber leider bekommen sie eben keinen ganz großen Song mehr hin. Weshalb man "Modern Nature" trotzdem guten Gewissens als gelassenes Alterswerk einordnen kann. Als Gäste sind u.a. Pete Salisbury (The Verve) und Stephen Morris (New Order) dabei, die Streicher hat Sean O'Hagan arrangiert. (Joe Whirlypop)


Father John Misty - I Love You Honeybear
2-LP (+CD)/CD Ž EUR 21,95/15,95

15er von ex-Fleet Foxes Josh Tillman, co-produziert von Guru Jonathan Wilson. Üppiger Edel-Pop, ein opulentes Klangfarbenmeer voller Streicher (aufgefüllt mit Orgel/Keyboards, Piano, Gitarre, auch mal Vibrafon, Bläser, Harfe) mit nostalgischer Ader. Aber nicht komplett old-fashioned, 1x gar Programming. Die 2. Hälfte der 60er bis in die frühen 70er kommt in den Sinn, Leute wie früher Scott Walker, Nilsson oder Randy Newman in großformatig, kurz die theatralischen späten Beatles, aber auch Rufus Wainwright, gar (entfernter) Sufjan Stevens. Hoher Balladen-Anteil (2 davon allerdings doch sehr zurückhaltend arrangiert), Chor-Einsatz (punktuell), meist unterhalb der Bombastgrenze, recht viele Stücke kommen mit überraschend wenig Pathos/Drama aus (manche verwenden umso mehr, wenn z.B. die Streicher kurzzeitig bedrohlich, fast atonal klingen). Musik voller Emphase und Emotionalität, sporadisch selbst mit Rock-Bezug, ordentlich Druck (und mehrfach verzerrten Gitarren). (dvd)


Follow Me Down: Vanguard's Lost Psychedelia Era 1966-1970 - Various Artists
CD Ž EUR 14,95

2015er Ace-Compilation mit gesuchten Psyche-Perlen, die das Vanguard-Label im genannten Zeitraum vorwiegend im Single-Vinyl-Format veröffentlichte. Den meisten der hier vertretenen Bands war keine allzu lange Lebensdauer beschert, was ihre Tracks im Laufe der Jahre mitunter zu heiß begehrten Objekten machte. 18 Songs von u.a. The Third Power, Erik, The 31st Of February, Jeff Monn, Listening, Circus Maximus, The Frost, The Vagrants, Serpent Power, The Family Odf Apostolic, The Hi-Five, The Far Cry.


Rhiannon Giddens - Tomorrow Is My Turn
CD Ž EUR 16,95

Nicht erst seit ihrem von euphorischem, stehend applaudierendem Publikum gefeierten Auftritt im Rahmen des Inside Llewyn Davis-Konzertereignisses wissen wir die Sanges- und Instrumental-Kunst des weiblichen Carolina Chocolate Drop-Drittels zu schätzen, aber der Herr T-Bone Burnett scheint ihren wirklichen Wert erst an diesem bezeichnenden Abend erstmals erkannt zu haben, lud er doch dies vollstimmige Geschenk an die Freunde wahrer Wurzelpflege gleich am nächsten Tag zur Aufnahme eines Albums unter seiner bewährten Produktionsregie ein. Das jetzt vorliegende, sehnlich erwartete Solo-Debut der ebenso fähigen wie gefühlvollen Viel-Instrumentalistin bündelt die beeindruckenden Talente der preisgekrönten Trio-Arbeiterin auf den Roots-Punkt. Sanft, sparsam und unendlich einfühlsam von Meister Burnett in Studio-Szene gesetzt, von weiteren Meistern ihres Fachs begleitet (u.a. die Punch Brüder Gabe Witcher/Geige & Paul Kowert/Bass, desweiteren Jay Bellerose/Drums, Colin Linden/Gitarre, Dennis Crouch/Bass) und von ungemein mitreißendem Gesang getragen bieten sich dem wahren Wurzelfreund hier zehn Coverversionen/Traditional-Bearbeitungen von handverlesenen, einst von prägenden Frauenstimmen bekannt gemachten Originalen, abgerundet durch einen sich wundervoll nahtlos einfügenden Giddens-Song. Immer hautnah an den ehrwürdigen Traditionen hebt diese unvergleichlich fesselnd-volle, packende Stimme ältere und jüngere Weisen ins Hier und Jetzt, Elemente von Gospel, Swamp, Blues, Country, Folk, Rockabilly, ja sogar des Chansons entstaubend, erhebend, verbindend, vereinend, dabei Standards und Traditionals wie Last Kind Words, Don't Let It Trouble Your Mind, She's Got You, Up Above My Head, Black Is The Color, Round About The Mountain, Old Love Is Teasin' lebenssprühend zur Neu-Entdeckung freigebend. Ein beeindruckender Einzel-Erstling, eine verehrungswürdige Verneigung vor den Wurzeln, ein Gottes-Geschenk. (cpa)


HER & Kings County - Raise A Little Hell
CD Ž EUR 15,95

15-Song-Restrospektive auf bereits zehn Jahre des schillernden Spaß-Schaffens des Sextetts um Herz & Stimme von HER, die als Joan Jett auf Country-Koks ihre Heimat Brooklyn in eine Art Urban-Nashville verwandelt. Mal bodenständig, mal boogie-lastig, mal backporch-breit, stets Highway-tauglich geht es gitarrengetrieben durch die härteren (bis hin zu stadiontauglichen) Gangarten des Country-Rock, wobei die mal schmeichelnde, meist schneidende Stimme der akustisch wie optisch im Fokus agierenden Sängerin stets den treibenden Ton angibt. Die saiten-starke Kings County-Combo unterfüttert sie dabei mit handfestem Basis-Beiwerk, von sattem ZZ Top-Boogie'n'Blues bis hin zu AC/DC-Metal-Krachern, von twangendem Country-Rock'n'Roll bis hin zu Travelling Wilburys-gleichem Harmonie-Schönklang, sogar Twin-Lead-geladener Southern Rock, Robert Palmer Rock-Eleganz (zu Addicted To Love-Zeiten) und Hip Hop-Pop bekommen ihren Anteil im deftigen Brooklyn-Country-Eintopf, wobei aber auch Banjo und Mundharmonika nicht zu kurz kommen. Hochoktaniges, Ohrwurm-sattes, Rock-Riff-reiches Country-Kraftpaket mit vehement weiblicher Note. (cpa)


Rich Hopkins &'Luminarios - Tombstone
2-LP (+CD)/CD Ž EUR 25,95/14,95

Nach zwei Jahren Pause knüpft der Blue Rose Altmeister nahtlos an das 2012er Album Buried Treasure an und liefert den von seinen Fans geliebten harten Rock der frühen Tage mit reichlich exzellenter Gitarrenarbeit. Da dehnt man die Songs auch gerne mal auf 8 Minuten lange Gitarren-Jams aus, lässt die Zügel schleifen und zeigt einmal mehr, dass sowas kaum jemand besser macht als Hopkins und seine Band. Textlich geht es bei den von Rich Hopkins und Gattin Lisa Novak gemeinsam geschriebenen Stücken bevorzugt um die großen Fragen des Lebens, um Werte, Tugenden, Moral, allerdings ohne erhobenen Zeigefinger. Ein mächtiges Album im mehrfach klappbaren Digipak.


Kante - In Der Zuckerfabrik: Theatermusik
CD Ž EUR 15,95

15er. 7 Jahre machten sie auf Einladung, kaum bemerkt, Theatermusik, für Stücke von Goethe, Brecht, Dostojewski, Handke, Thomas Mann, Sophokles, Burroughs, Voltaire. Nun nahmen sie die Songs auf. Das Ergebnis ist z.T. verblüffend! Und ausgesprochen reizvoll! Musikalische Wagnisse außerhalb ihres gewohnten Rahmens zuhauf. Oft ungewohnt dunkel, stilistisch von enormer Vielfalt, kommen mir nie für möglich gehaltene Assoziationen in den Sinn: Tinariwen! Wipers (Musik) goes Edel-Pop (Gesang)! Minimalistischer Avantgarde-Pop (entfernt Talk Talk meets Radiohead). Bluesig-multi-rootsig mit einer Prise Drama (und grandiosem Schluß!). Getragen-pochend entfernt a la Tom Waits. Pavement-Guitar-Sound. Experimenteller wie "klassischer" Robert Wyatt. Lounge Lizards (Jazzeinfluß). Eine einsame faszinierend dräuende Ballade. Neuerer Scott Walker in zugänglicher. Anspruchsvoller Drama-Pop. Zerschossener Waits meets Egg und Brecht/Eisler? Zudem textlich z.T. außergewöhnlich! 15 Tracks, eine knappe ausgezeichnete Stunde. (dvd)


Lone Bellow - Then Came The Morning
CD Ž EUR 16,95

15er. Singer-Songwriter Zach Williams Band hat mit LP Nr. 2 enorm zugelegt! Mit gewisser Berechtigung früher mit Glen Hansard (oder Civil Wars) verglichen, sind sie inzwischen (auch qualitativ) viel weiter, gesanglich von außerordentlicher emotionaler Durchschlagskraft und Klasse (feinst phrasierend!), stilistisch von hoher Bandbreite: Gefühlsmäßig aufgeladener süffiger Folk Pop, Southern R'n'B in schleppend-druckvoll-saftig-rockig, Emo Pop/Rock mit großer Geste, und immer wieder mixen sie die Roots anders zusammen: Country Soul-Balladen zwischen abgespeckt und vollmundig, Folk, Pop und R'n'B, Folk und Country (zart und ländlich) und mehr. Und die 3 großartigen Highlights: Der Titeltrack, R'n'B/60s-Soul/Van Morrison + ein Hauch Gospel voller Emphase, vollfruchtig; Watch Over Us, eine ganz reduzierte umso gefühlvollere, berührende Folk-Soul-Gospel-Ballade (traumhaft schön!); Heaven Don't Call..., mitreißender begeisternder groovend-stürmischer fetter Gospel-Rock'n'Roll; Telluride, ein Gospel-Folk-Mix von herausragender Güte. Sie tragen dick auf, auch instrumental (samt jeder Menge extrem effektiver z.T. richtig toll gesungener Backing- bzw. Harmony-Vocals, überwiegend weiblich), aber mit großen Gefühlen und echter Grandezza. Ganz hervorragend, ein über weite Strecken wahrhaft erhebendes Album! (dvd)


Mister And Mississippi - We Only Part To Meet Again
LP (+CD)/CD Ž EUR 17,95/14,95

Von herrlich himmlischen, zweistimmigen Vokal-Paarflügen geprägtes Traum-Pop-Objekt jenseits gültiger Genre-Grenzen, mit Wohlklang gefüllte Wattewolken artistisch-alternativer Tonkunst, schimmernd-schillernde Schwebstoffe von unwiderstehlich schönem Liebreiz. Vom ersten Feinton an nehmen die unendlich weichen, weithallenen Weisen des Klangräume-füllenden Quartetts aus Holland den Hörer gefangen, verzaubern ihn mit einer mit Worten nicht fassbaren filigranen Fülle, und schenken ein seliges Lächeln. Zwischen zerbrechlich-akustischen Folk-Feinwerk, einem leisen Atemhauch Americana, verspielt-verträumtem Shoegaze-Charme und machtvoll-mitreißenden Momenten von wild wogender, progressiver Post Rock-Macht, zwischen liebevoll-leisen Zärtlichkeiten und alles überflutender Wogen-Wucht spielt der ebenso klangreiche wie wechselvolle Schön-Schall-Kosmos der vier Raumreisenden in Sachen Sehnsucht. Mit mannigfachem Saitenklang, mal treibendem, mal vielfarbig-verspieltem Schlagwerk und vollmundig-farbenreicher Tasten-Vielfalt werden die erhaben-eleganten, bezaubernd ausschweifend ausgestatteten Sound-Säle geschaffen, die den beiden Stimmen von Maxime Barlag und Samgar Jacobs als Basis für ihre zweistimmigen Harmonie-Ausflüge von nahezu überirdischer Schönheit dienen. Tönende Traumobjekte zwischen schwebender, zart-warmer Weichheit und heftig-himmlischem Constellation-Klang-Rausch, delikater Dream-Folk-Shoegaze-Space-Post-Prog-Pracht-Pop von unwiderstehlich wohltuender Wirkung, akustische Seelentröster aus einer besseren Welt. Mit Bonus-CD als Beilage, auf farbigem Vinyl gepresst und mit einem zusätzlichen Song als Dreingabe ist die LP-Version zudem ein höchst erfreuliches Objekt für den wahren Vinyl-Sammler. (cpa)

Weiterhin lieferbar:
Mister And Mississippi - Mister And Mississippi
LP (+CD)/CD Ž EUR 17,95/14,95

Das großartige Debut, elf Song-Epen/Traum-Räume von elysischer Weite, getragen von nahezu hymnischer Harmonie.


Murder By Death - Big Dark Love
LP (+MP3)/CD Ž EUR 15,95/14,95

Was in knapp 33 Minuten alles stattfinden kann - ein köstliches Essen, eine grottenschlechte Sitcom, das Ende einer langjährigen Freundschaft, der Beginn der ewigen Liebe, Geburt und Tod - oder die konzentrierte Darreichung der Genregrenzen-sprengenden, mannigfachen Möglichkeiten des Americana. In seligen Vinyl-Zeiten zählte nicht nur die 33 noch zu den magischen Zahlen des Musikhörens, auch die Albumlänge von einer halben Stunde gehörte zum gewohnten Alltag, selbst heute noch wünschte man manchem 70-Minuten-Werk die Reduktion auf die wesentliche Hälfte. Was die OBS-erprobten Murder By Death, die mit Big Dark Love ihr 2015er Zweitwerk für das bemerkenswerte Bloodshot-Label vorlegen, nach drei Jahren der Veröffentlichungsruhe hier in zehn Songs auf den prägnanten Punkt bringen, ließe andere Dreifach-Alben aus allen Nähten platzen. Zwischen blechbeblasenem Breitwand und fiebernder 16 Horsepower-Wüsten-Wut, zwischen filigran-fein gewobenem Gothic Folk und donnernd-dräuendem Pathos, zwischen edel barocker Streicher Sanftmut und elektrisierender Gitarren-Wucht, hemdsärmeligen Honky Tonk und artifiziellem Progressive-Klangrausch brodelt ein wehmütig-vehementes Wurzel-Wechselbad der ganz großen Gefühle, gewürzt mit schneidendem Twang, schmeichelndem Cello, treibendem Schlagwerk, gleißender Trompete, filigraner Mandoline und klang- und kunstvollen Keyboards, gekrönt von vielfältigem, vielstimmigem Lead- und Chor-Gesang. Fast unbemerkt prasselt die Vielfalt dieser düsteren Farbenpracht auf den bewegten Hörer ein, sind die Songs doch derart erdnah und wurzelverbunden, die Melodien so seelenrührend, dass die Bandbreite des dargebotenen Desert-Dramas sich erst bei vielfachem Hören und Wiederhören in ihrer ganzen Macht erschließt, vom Boden der traditionellen Tatsachen bis hin in himmlische Höhen prophetischer Progressive-Phantasien. Dabei sind die Nähen zum frühen 16 Horsepower-Pathos zum Teil derart schmerzhaft-schön spürbar, dass es eine wahre Wonne ist. Aber das Quintett aus Chicago kann auch Spiritualized oder Okkervil River, Adam Green oder Johnny Cash, Cursive oder Nick Cave - und das alles in knapp 33 Minuten. Für Big Dark Love wurde die Repeat-Taste erfunden. (cpa)


Willie Nile - If I Was A River
CD Ž EUR 14,95

Mit If I Was A River präsentiert der Kultheld eine tiefgehende 10-Song-Kollektion, die so entfernt ist von seinem bisherigen Sound wie kein Album von ihm zuvor. Im Kontrast zum mitreißenden, gitarrenorientierten Rock'n'Roll, den er seit 1980 auf einem Dutzend Alben zelebriert hatte, befinden sich auf If I Was A River zehn fesselnde Eigenkompositionen, bei denen sich Nile nur am Klavier begleitet, sparsam arrangiert und die das Augenmerk auf die Songs und Nile's tiefe Präsentation richten. Manchmal ist weniger mehr.


Gretchen Peters - Blackbirds
CD Ž EUR 14,95

Klassischer Americana-Stoff, wie er reifer und reiner kaum ausfallen kann - das 2015er Song-Werk der nicht nur von Kollegen hochgeschätzten Songwriterin und Country Hall Of Fame-Bewohnerin strotzt nur so vor handfesten Hymnen, wehmütigen Weisen, rollenden Roots-Rockern und zu Herzen gehenden Kerzenschein-Balladen. In 15 Jahren des Schaffens erarbeitete sich die weich-rauhe Sängerin einen profunden Ruf als Lied-Autorin, zahlreiche Fremd-Cover-Versionen von Peters-Songs singen eine deutliche Sprache. Gleichzeitig aber beweist sie von Album zu Album mehr und mehr, dass sie selbst als Interpretatorin ihrer mal intimen, mal mitreissenden (Alternative) Country-Lieder die erste, ja beste Wahl ist, niemand sonst versteht es so, ihren Worten solch gefühlvoll unter die Haut gehendes Leben einzuhauchen. Die elf Blackbirds-Weisen wurden unter der Mitwirkung von Jerry Douglas, Jason Isbell, Will Kimbrough, Kim Richey, Suzy Bogguss und Jimmy LaFave (der sich mit Gretchen ein herzerweichendes Duett liefert) in Nashville aufgenommen, mit allen Wurzel-Wassern gewaschen und gefühlvoll den Traditionen verbunden, und derart perfekt in Song-Szene gesetzt, dass es eine reine Roots-Freude ist. Mal im satt-saftigen Steve Earle-Rock-Setting, mal im klassisch-knackigen Country-Gewand, mal im fein verwobenen akustischen Wurzelgeflecht, mal in der gospel-beseelten, warm-weichen Klavier-Ballade lässt sie ihre Stimme sanft schimmern und strahlend leuchten, erfüllt gelassene Geschichten und tief treffende Worte mit berührendem Leben und erschafft bleibende Songs, die des Kenners Herz mit Frieden, Liebe und Wärme bereichern. Bekränzt und umglänzt von meisterlich dargereichtem Americana-Instrumentarium - von Mandoline, Banjo, Akkordeon und Fiddle bis hin zu edlen Streichern, Steel und Slide - präsentiert Gretchen perfekt die ganze pralle Americana-Palette, verleiht ihr aber Dank ihrer sanft angerauhten, erfahrungsreifen Stimme eine herbstlich-heisere Emotions-Ebene, die berührt, bewegt und bleibt. Eine sanftere Ausgabe von Lucinda Williams, auch stimmlich eine Geistesschwester Carla Torgerson's, mit Lucy Kaplansky-Nähen in den hellen Momenten, in dunkleren Phasen in derart fieber-intensiven Gefühlstiefen wühlend, wie sie sonst nur Julie Miller erreicht. Ihr bislang bestes Album. (cpa)


Phosphorescent - Live At The Music Hall
3-LP (+Download-Code)/2-CD Ž EUR 33,95/15,95

"Erhaben" ist das korrekte Wort zur Beschreibung dieser Musik. Kein hysterisches Superlativ, sondern ein doch leicht transzendenter und angemessen altmodischer Begriff, der die Musik von Matthew Houcks Band Phosphorescent auf den Punkt bringt. Ich bin ja eigentlich kein Freund von Livealben, aber mit diesem opulenten Mitschnitt (19 Songs/3LPs / 2CDs) wird mir erst klar, wie sehr diese Musik in den wenigen Jahren ihrer Entwicklung gewachsen ist. Zur stilistischen Orientierung nenne ich mal zwei wirklich große Namen: Jason Molina und Decemberists. An ersteren erinnert die subtile und leidenschaftliche Grandezza vor allem der ruhigeren Songs, mit immer leicht zerbrechlicher Stimme intoniert, schwermütig, melancholisch und doch verzaubernd schön, wie einst bei Neil Young zu Zeiten von "On The Beach". Die Parallelen zu Colin Meloys famosen Decemberists liegen in den perfekten, ja mitreißenden Americana-Arrangements, die sich live durchaus von den getragenen, gerne ein wenig sakral gestimmten Studioalben unterscheiden. Mit mehreren Gitarren (von folky-akustisch bis Neil Young-Style und Pedal Steel) und Tasten (E-Piano, Orgel), bei "Song For Zula" auch mit digitalen Streichern. Alles extrem transparent aufgenommen, gerade die Rhythm Section mit zusätzlichem Perkussionisten tritt hier mit unerwarteter Präsenz hervor und auch die Chorgesänge und Harmonies sitzen perfekt. Selten so einen dynamischen, kristallklaren Live-Bühnensound gehört (ganz ähnlich wie beim tollen Livelabum der Decemberists). Aufgenommen wurde dieses beeindruckende Konzert an vier Abenden in der Music Hall of Williamsburg in Brooklyn, New York. Die siebenköpfige Band harmoniert prächtig, am schönsten sind aber die beiden sich umspielenden E-Gitarren, weshalb der Verweis auf Crazy Horse durchaus Sinn macht. Die Songs kratzen gerne an der Zehnminutengrenze, einige bietet Houck auch allein zur Gitarre dar, was fast noch intensiver klingt. Gekrönt wird das ganze schließlich durch die zehnminütige Version von "Los Angeles" mit Gänsehautgarantie. Americana mit abgründig-souliger Deepness, ergreifend, mitreißend und rundum meisterlich. (Joe Whirlypop)


Natalie Prass - Natalie Prass
LP/CD Ž EUR 23,95/14,95

15er aus Nashville. Eine wandlungsfähig-phrasierungsstarke phasenweise betörende Stimme (kurz dachte ich an eine reife Kate Bush). Arrangements voller Klangreichtum, mit viel Liebe zum Detail (und zur handgemachten Musik sehr alter Zeiten), differenziert/vielschichtig inkl. massig Streicher, Bläser, auch Harfe, Flöte. Vieles erinnert an die späten 60er/frühen 70er, manches gar an 30s/40s (Broadway?), an Dusty Springfield, Muscle Shoals, aber auch Nilsson etc., ohne "naturgetreu" zu klingen, (blue-eyed) R'n'B meets (old-fashioned) Edel-Pop, kleine Prisen Blues, Folk, gar ein Hauch Ray Charles, Klassik oder Vokal-Jazz, kontrast-, facettenreich, manchmal beinahe orchestral, hier ein raffinierter Groove, dort eine fast psychedelische rotierende Raffinesse, viele Balladen (die z.T. immer mehr anschwellen/sich verdichten), manche Stücke lassen sich viel Zeit zur Entfaltung. Matthew E. White half. Erstaunlich, daß heute noch jemand mit solcher Musik debütiert, ein Genuß. (dvd)


Ian Siegal - The Picnic Sessions
CD Ž EUR 14,95

15er. Fabelhaft. Er wird wirklich immer besser. Und geht auch hier, mehr denn je, weit über Blues hinaus. In prächtig lockerer Sessionatmosphäre, rein akustisch ohne Drums, in toller Begleitung: Der famose Alvin Youngblood Hart, die Southern-Koryphäen Luther und Cody Dickinson (North Mississippi Allstars) sowie Jimbo Mathus! Klasse sein rauher z.T. leicht heiserer kraft- und seelenvoller Gesang, der stetig gewinnt (hier oft schön lose Harmony-unterstützt), ebenso gut die Saitenarbeit von Gitarre, Mandoline, Banjo und Slide (meist mehrere, es gibt aber auch 2 Solo-Tracks). Ein grandioses Fest der akustischen Roots-Musik zwischen ursprünglichem Country Blues, (old-fashioned) Folk, eher zeitgenössischen Folk-Country-Hybriden, im Outlaw Country-Stil von Guy Clark oder Kris Kristofferson, ein Talking Blues, auch mal ein Hauch Gospel? Wenig Balladen, darunter 2 der Cover: Townes' Heavenly Houseboat Blues und das einfach wundervolle Hard Times (Come Again No More). Weitere Cover und genauso fantastische Songs: Das Traditional Beulah Land und Tom Russels Gallo Del Cielo, ungewohnt lebhaft/agil präsentiert (war schon wie Hard Times auf "Man & Guitar", hier im Zweifel noch besser). Überhaupt ist das Songmaterial eine große Stärke (auch die eigenen Stücke!), großteils überragend, und ebenso interpretiert, unglaublich frisch, spontan, lebendig - demnach hatten sie genauso viel Spaß wie der Zuhörer. Diversen Tracks vorangestellt sind kurze Ausschnitte aus Probe-Sessions. "Einer der innovativsten, begabtesten Bluesmusiker, die heute auf dem Planeten leben", schrieb Mojo. Amen. Unterschreibe ich. (dvd)


Sleater-Kinney - No Cities To Love
LP (+Download-Code)/CD Ž EUR 17,95/15,95

Lustvoll-lautstarke Rückkehr der großartigen drei, nach nahezu einer Dekade der selbst auferlegten Ruhe geben sich Carrie Brownstein, Corin Tucker und Janet Weiss nicht nur endlich wieder die Ehre, sondern auch alle erdenkliche Mühe, mit roh-reiner Triokraft die Stille der vergangenen 9 Jahre im Handumdrehen/CD-Anstellen vergessen zu lassen. Ungebändigt, ungebremst prasseln und preschen die 10 neuen Wucht-Stücke über den Hörer herein, getrieben von peitschend-polternden Drums und rauh-reissender Gitarre, dabei aber eine Songwriting-Reife ausstrahlend, die der lebenssprühenden Lautstärke mindestens ebenbürtig ist. Der Gesang als variable, bewegliche, kraftvoll-klare, mitreissende und verführerische Königin über den wogenden Wellen, die breit-bösen Gitarren nicht minder vielfältig-farbenfroh in allen Schwarz-Abstufungen gründelnd und gleißend, die Songs von einer ansteckenden, fast schon euphorischen Energie, die auch Tote durch den Tag treiben würde. Bei aller ungefilterten Kraft sprühen die Songs nur so vor Vitali- und Kreativität, vermengen Wave-, Punk-, Rock-Elemente zu einem Prall-Pop-Core, der mit Melodien die Sinne betört, während die gelenkige Gitarre den Schädel spaltet. Geniale Gewalt gepaart mit heftigsten Hooks, Krawall & Katharsis, Belebung & Betäubung, Energie & Emotion, und: Übersteuerung ist Macht! Welch eine wuchtige Wiederkehr! (cpa)


Boubacar Traore - Mbalimaou
CD Ž EUR 15,95

15er, ein tolles Album des Singer-Songwriter-Veterans aus Mali, produziert von und mit dem großartigen Kora-As Ballake Sissoko. Klasse gespielte 2 (bis 3) akustische Saiten (Gitarre, Kora, Ngoni...), z.T. wunderbar verschnörkelt/miteinander verwoben, Bass, oft nur minimale geradezu feinfühlige Percussion, manchmal Harmonica + afrik. Geige begleiten seinen schönen irgendwie beruhigenden doch eindringlichen Gesang. Oft in Songs von unglaublich friedlichem poetischem Fluß, wie man ihn so nur aus Westafrika kennt, anderswo recht schnell doch immer noch relaxt und lyrisch betont. Zudem begeistern ein paar Stücke mit klar bluesigem Feeling, durch eine Blues-Harmonica noch verstärkt, aber auch im Gitarren-Spiel und dem Songcharakter hörbar, relativ ruhig oder mit mehr Zug. Für noch mehr Abwechslung sorgen 2 unterschwellig fast quirlige (dennoch unaufgeregte) Tracks mit Druck und Tempo. Und: Er verfügt über griffige in hohem Maße melodiebetonte Songs, manche absolut catchy, finde ich, fast kinderliedhaft! Deren oft zauberhafte Atmosphäre entfaltet sich im Laufe des Hörens immer mehr, entwickelt phasenweise einen hypnotischen Reiz! Irgendwo zwischen Ali Farka Toure und Toumani Diabate, eine unbedingte Empfehlung! (dvd)


Van Der Graaf Generator - Merlin Atmos
Ltd. LP/CD/ltd. 2-CD Ž EUR 33,95/15,95/17,95

15er im Trio ohne Sax. Nach dem enttäuschenden "Alt" und davor dem über weite Strecken sehr guten "Grounding?" nun ein unerwartet tolles Live-Album (2013)! 6 Stücke. Zuvorderst das Solo-Großwerk Flight (von Hammills Black Box 1980) über 21 Min., auf der Tour erstmals überhaupt von der Band gespielt, in völlig anderem Sound, z.T. auch anderen Stimmungen, außerordentlich kontrastreich, teils sehr schön rockig/rhythmisch ganz stark und reizvoll wie in alten Pawn Hearts/Still Life-Zeiten, viel Sinn für Dramatik; und, fast sensationell, ebenfalls erstmals in kompletter Form live (selbst die '72er TV-Aufnahme aus Belgien wurde nicht in einem Rutsch produziert): Der absolute Klassiker A Plague Of Lighthouse Keepers (23 Min.)! Was soll ich sagen? Die Fassung ist (schon besetzungsbedingt) anders (nicht radikal, die Struktur ist identisch), "kühler", vielleicht etwas weniger Pathos, v.a. aber: Sie ist großartig! Steckt voller Atmosphäre, voller brillanter Ideen und kompositorischer Grandezza sowieso. Ein Muß in meinen Ohren. Daneben: Überraschend 70s-typischer Prog Rock, relativ handfest (Bunsho und All That Before, das mich etwas an Quatermass erinnert, mit Fuzz) sowie eine gegenüber der Studio-LP klar bessere (emotionalere) Lifetime-Version, atmosphärisch, dunkel, leise aber spannungsgeladen. Sowie Gog (von Hammills In Camera 1974), eh ein superbes Stück, hier grandios umgesetzt (übertrifft das Original deutlich), ein Mix aus Powerhouse und ungeheurer Wucht (fast sowas wie positiver Bombast, zu Dritt!). Hammill spielt (E-)Piano wie Gitarre und singt absolut exzellent, nicht so sehr "stilisiert", strahlt eine enorme Autorität aus. Drums und Orgel in Top-Form. 71 Min. lang, für Fans sowieso Pflicht, aber auch sonst: Eine ganz dicke Empfehlung! Vinyl: Nur Flight, Plague Of... (dvd)


Rick Wakeman - The Six Wives Of Henry VIII (rem./DeLuxe Edition)
LP/CD/CD+DVD-Audio Ž EUR 24,95/8,95/18,95

Mit zahlreichen Studio- & Session-Einsätzen, Strawbs- und Yes-Alben im Rücken wagte sich der klassisch ausgebildete Pianist an sein erstes Solo-Werk, welches einen Markstein für den progressiven Rock im Allgemeinen und für den kunstvollen Gebrauch von Keyboard und Synthesizer im Speziellen setzen sollte. Zudem bildet sein 1973er Konzeptwerk, das jeder der sechs Königs-Gattinen ein auf den historischen Leib geschriebenes, trefflich charakterisierendes Instrumental-Epos widmete, in der Rückschau den Auftakt zu seinen drei besten und bleibendsten Alben, in der weiteren Folge sollten seine Veröffentlichungen mehr und mehr verflachen, nach Criminal Records, seinem letzten wirklich bemerkenswerten Werk, verliefen sich seine Platten mit rasant steigender Anzahl in der künstlerischen Belanglosigkeit. Bei dem Debut allerdings stimmte alles, die kreative Kunstfertigkeit und die Kompositionsarbeit des Protagonisten, und auch die Reihe der bekannten Mittäter (Chris Squire, Steve Howe, Bill Bruford, Dave Cousins) trug dazu bei, einen musikalischen Meilenstein zu errichten. Diese 2015er Edition bietet das klanglich überarbeitete Originalwerk als LP und CD; die CD der DeLuxe-Ausgabe bietet zwei Bonus-Versionen von Albumtracks, die beiliegende DVD beinhaltet das Album im Quad-Mix und als Dreingabe einen Clip eines Old Grey Whistle Test-Auftrittes. (cpa)


Rick Wakeman - The Myths And Legends Of King Arthur And The Knights Of The Round Table (rem./DeLuxe Edition)
LP/CD/CD+DVD-Audio Ž EUR 24,95/8,95/18,95

Das dritte Album in der Reihe des Trios meisterlich gelungener Konzeptalben, mit denen der britische Tasten-Gentleman seine Solo-Platten-Geschichte eröffnete, beschäftigte sich titelgemäß mit dem sagenhaften King Arthur, und verfolgte gekonnt den musikalisch reich ausgestatteten Pfad, den Wakeman bereits mit dem Journey-Spektakel eingeschlagen hatte. Myths And Legends zeigt ihn 1975 noch gewandter im Umgang mit den vielfältigen Möglichkeiten, die ihm das mit Rock-Band, Sängern, Orchester, Chor und den eigenen Keyboard-Pyramiden reich bestückte Arrangement-Arsenal bot, und auch kompositorisch zeigte er sich der Großtat gewachsen. Das remasterte Originalalbum findet sich sowohl auf der CD als auch auf der LP, die DVD-Audio der Deluxe-Ausgabe bietet das Werk im Quad-Mix.


Demnächst in diesem Theater...

13.02.
Amelia Curran - They Promised You Mercy
Unthanks - Mount The Air
Otis Taylor - Hey Joe Opus Red Meat
Steve Earle & The Dukes - Terraplane
Wave Pictures - Great Big Flamingo Burning Moon
Jorma Kaukonen - Ain't In No Hurry
Chris Bell - I Am The Cosmos (extended)
Big Star - Keep An Eye On The Sky (Box-Reissue)
Rumer - Into Colour
Pops Staples - Don't Lose This
Bob Marley & The Wailers - Easy Skanking In Boston 78

20.02.
Led Zeppelin - Physical Graffiti (in 5 Versionen)
Jose Gonzales - Vestiges & Claws
JJ Grey & Mofro - Ol' Glory
Idlewild - Everything Ever Written
Chicago - Live In '75
Willy DeVille & Mink DeVIlle - Collected 3-CD

27.02.
The White Birch - The Weight Of Spring
James McMurtry - Complicated Game
Steven Wilson - Hand.Cannot.Erase
Black Yaya (Herman Düne) - Black Yaya
Pretenders - 8 Alben als DeLuxe-Reissues
Pretenders - 8 DeLuxe-Alben-Reissues in einer Box
Grobschnitt - 79:10

ab 06.03.
Gemma Hayes - Bones + Longing
Allison Moorer - Down To Believing
Robin Trower - Something's About To Change
Xavier Rudd & The United Nations - Nanna
Jon Spencer Blues Explosion - Freedom Tower


LIVE!!! LIVE!!! LIVE!!!

Derzeit und baldigst sind viele Glitterhouse-Künstler in Europa unterwegs. Ein Konzert empfehlenswerter als das andere. Also bitte: Vollversammlung.

DISTANCE, LIGHT & SKY
distance, light & sky
19.04.2015 DE - Münster - Fachwerk (afternoon concert)
20.04.2015 DE - Berlin - Roter Salon
21.04.2015 DE - Hamburg - Knust
22.04.2015 DE - Kassel - Schlachthof
23.04.2015 CH - Bern - ISC
24.04.2015 AT - Wörgl - Komma
25.04.2015 AT - Ebensee-Kino
26.04.2015 DE - Dresden-Dreikönigskirche

SCOTT MATTHEW
www.scottmatthewmusic.com
präsentiert von tape.tv, Musikexpress, Ortega Guitars, La Candela
23.03.2015 DE - Berlin - Bar jeder Vernunft
04.04.2015 DE - Nürnberg - Künstlerhaus
05.04.2015 DE - Leipzig - UT Connewitz
06.04.2015 DE - Potsdam - Waschhaus
07.04.2015 DE - Dresden - Schauburg
08.04.2015 DE - Stuttgart - Longhorn
09.04.2015 DE - Frankfurt - Mousonturm
10.04.2015 DE - Hamburg - Mojo
15.04.2015 ES - Barcelona - Auditori
16.04.2015 ES - Madrid - Teatro Lara
17.04.2015 ES - Gijón Sound Festival 2015
21.04.2015 DE - Köln - Kulturkirche
23.04.2015 DE - München - Muffathalle
28.04.2015 AT - Graz - PPC
29.04.2015 AT - Salzburg - ARGEkultur
30.04.2015 AT - Linz - Posthof
01.05.2015 AT - Krems - Donaufestival
02.05.2015 AT - Innsbruck - Weekender

MARK OLSON
markolsonmusic.com
06.02.2015 FI - Tampere - Metso
(interview & short gig afternoon at 16.30)
06.02.2015 FI - Tampere - Valoa Festival, Yo-Talo
07.02.2015 FI - Pori - Validi Karkia, Klubi
09.02.2015 NO - Drammen - Union Scene
10.02.2015 NO - Bergen - Ole Bull
11.02.2015 NO - Stavanger - Tou Scene
12.02.2015 NO - Oslo - Kampen Bistro
13.02.2015 NO - Trondheim - Bakke Church
14.02.2015 NO - Stokkoya - Strandbaren
26.02.2015 SWE - Umea - Guitars The Museum
27.02.2015 SWE - Gavle - Gävle Konserthus
28.02.2015 SWE - Stockholm - Stacken
01.03.2015 SWE - Visby - The Hammer Bar
02.03.2015 SWE - Vaxjo - PM & Vänner Fest och Konferens
03.03.2015 SWE - Göteborg - Pustervik
04.03.2015 SWE - Malmö - KB
05.03.2015 SWE - Helsingborg - Cirkus / The Tivoli
06.03.2015 SWE - Jönköping - Kulturhuset Spira
07.03.2015 SWE - Mariefred - Skottvångs Grufva

SPAIN
www.spaintheband.com
07.02.2015 GR - Athen - Gazarte
08.02.2015 DE - Köln - Studio 672
09.02.2015 NL - Nijmegen, Doornrosje
10.02.2015 BE - Bruxelles - Le Botanique
11.02.2015 NL - Maastricht - Muziekgieterij
12.02.2015 FR - Paris - Petit Bain
13.02.2015 CH - Thun - Cafe Bar Mokka
14.02.2015 FR - Marseille - A Poste à Galène
15.02.2015 IT - Florence, Sala Vanni
16.02.2015 IT - Cantù, All'1 e 35 circa
17.02.2015 IT - Ravenna - Madonna dell'Albero
18.02.2015 IT - Turin - Folk Club
19.02.2015 CH - Zürich - Bogen F
20.02.2015 DE - Nürnberg - K4
21.02.2015 DE - Schorndorf - Manufaktur
22.02.2015 AT - Wien - Chelsea
23.02.2015 RS - Belgrad - Dom Omladir
25.02.2015 HU - Budapest - A38
27.02.2015 AT - Ebensee - Kino Ebensee
28.02.2015 AT - Wörgl, Astner Saal
01.03.2015 DE - Dresden - JazzClub Tonne
02.03.2015 DE - Berlin - Privatclub
03.03.2015 DK - Aarhus - VoxHall
04.03.2015 NO - Oslo - Buckleys
06.03.2015 DK - Kopenhagen - Beta
07.03.2015 DE - Wredenhagen - Scheune
08.03.2015 DE - Hamburg - Nachtasyl
09.03.2015 BE - Liège - Cinema Le Parc
10.03.2015 DE - Bielefeld - Forum
11.03.2015 NL - Amsterdam, Paradiso

WOVENHAND
www.wovenhand.com
09.04.2015 NL - Tilburg - Roadburn Festival
10.04.2015 NL - Nijmegen - Doornroosjen
11.04.2015 BE - Genk - Little Waves Festival
15.04.2015 CH - Vevey - Rocking Chair
16.04.2015 CH - Aarau - Kiff
17.04.2015 DE - Schorndorf - Manufaktur
18.04.2015 DE - Leipzig - UT Connewitz
20.04.2015 CZ - Brno - Fleda
21.04.2015 AT - Linz - Posthof
22.04.2015 SL - Ljubljana - Kino
24.04.2015 HR - Rijeka - Impulse Festival
25.04.2015 RS - Belgrade - Dom Omladine
26.04.2015 RO - Bucharest - The Silver Church
28.04.2015 TR - Istanbul - Garajistanbul
30.04.2015 IS - Tel Aviv - Barby
01.05.2015 BE - Lessines - Roots & Roses Festival
19.06.2015 FR - Clisson - Hellfest


Alle guten Wünsche für ein möglichst angenehmes Wochenende!

*

Quelle:
Glitterhouse Records, Label & Mailorder
Grüner Weg 25, D-37688 Beverungen
Telefon: 05273/36 36 36, Fax: 05273/36 36 37
E-Mail: mailorder@glitterhouse.com
Internet: www.glitterhouse.com


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Februar 2015

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