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LABEL/4159: Glitterhouse-Mail-Order-Mail - 19.06.15 (glitterhouse)


GLITTERHOUSE MAIL-ORDER-MAIL (19.06.2015)


Willkommen im Glitterhaus:
Keston Cobblers Club!

Keston Cobblers Club - Wildfire
LP + CD/CD Ž EUR 16,75/14,75

Das Quintett aus Keston im Südosten Londons begeisterte Publikum wie uns selber beim 2014er OBS so sehr, dass wir gar nicht anders konnten, als unsere Fühler nach ihnen auszustrecken. Nach drei EPs und einem Album, alle hierzulande nur schwer als Importe erhältlich, folgt jetzt mit "Wildfire" das neue volle-Länge-Werk, das neue Maßstäbe in Sachen Folkrock setzen wird. Ihre unbändige Kraft, die nach vorne stürmenden Melodien und Refrains, alles ist vorhanden, aber auch mehr, nachdenkliche, tief traurige Balladen, die gleichfalls wunderschön ausfallen, bei denen am Ende aber auch immer ein Stück Hoffnung auf Besserung den Horizont erleuchtet, exemplarisch am monolithischen Opener "Laws" festzumachen. Das Instrumentarium gibt sich vordergründig traditionell, Gitarren, Bass, Schlagzeug, Piano, Tuba, Akkordeon, Mandoline, Banjo, geben zusammen mit dem vielschichtigen Gesang, der oft als männlich/weibliches Duett angelegt ist und mit herrlichen Harmony-Parts abgerundet wird, den Ton an. Was nicht bedeutet, dass die Cobblers sich einem modernen, elektrisch/elektronischen Instrumentarium zur Gänze entziehen würden - da, wo es dem Song dient, wird auch dies passend eingesetzt. Und genau "Song" ist das Stichwort, das bei diesem Album den Wert ausmacht. Was sind das für begnadete Songschreiber! "Laws" hatte ich schon erwähnt, aber auch im weiteren Verlauf türmt sich "Hit" auf "Hit". Lieder wie "Won't Look Back", "Win Again", der Titeltrack "Wildfire", "Half Full", eigentlich alles, was es hier zu Hören gibt, sollte andere Songschreiber vor Neid erblassen lassen. Trotz der durchaus vorhandenen Molltöne eine herrliche Sommerplatte für alle Jahreszeiten. (lrm)

"Mit "Wildfire" setzt sich der Keston Cobblers Club souverän an die Spitze der Weird-Folk-Bewegung." (Gaesteliste, CD der Woche)


OBS-Devotionalien satt!

Um auch das Mailorder-Publikum etwas zufriedener stellen zu können als in den Vorjahren, haben wir in diesem Jahr bei der Produktion der OBS-Devotionalien etwas großzügiger gedacht und so können wir Euch in diesem Monat eine kleine Auswahl an OBS- und Glitterhouse-Spezialitäten in kleinen Stückzahlen zum Kaufe andienen. Mailorder-Meister Archie hat noch eine gute Handvoll OBS-Aufkleber und -Buttons entdeckt, und wird diese gratis - solange der Vorrat reicht - den Festival-Feinwaren-Bestellungen beilegen.

Fliese - OBS 19-Schwein/Glitterhouse-Logo Ž 6,-
Fliese. Erstmals auch über unseren Mailorder zu haben: Die handgearbeiteten Fliesen (ca. 11x11 cm) zum OBS-Thema. Zur Wahl gibt's - jeweils auf gedecktem weiß (Ecru? Eierschale?) - die drei Motive Fabelhaft-Schwein in blau, Fabelhaft-Schwein in grün oder das Glitterhouse-Logo. Leider blieben vom Fest nur recht überschaubare Stückzahlen übrig (für eine ganze Küche reichts schlicht nicht mehr), daher bitte nur in haushaltsüblichen Mengen bestellen und nicht grämen, wenn bereits vergriffen.

Orange Blossom Special 19 - The Compilation/Various Artists Ž 5,95
CD. Die Compilation zum Fest der Feste. 21 der auftretenden 23 Bands haben einen Track für die CD gespendet, der Titel von Sea & Air ist bisher gar noch unveröffentlicht, der von Baby In Vain war bisher lediglich als Single erhältlich. Kommt im kleidsamen Digipak, ist limitiert und awa (alle, wenn alle) und bietet knapp 73 Minuten Hörvergnügen.

Fabelhaft - Logo Ž 17,-
T-Shirt. Das ultimative Shirt zum Fest, die textile Sau zum Anziehen und Rauslassen: Das form- wie farbschöne fliegende Fabelhaft-Ferkel als gelb-weißer Schmuck auf der linken Brustseite, vom Fabelhaft-Motto unterzogen, die Shirt-Rückseite mit einem schlicht-schönen Orange Blossom Special 19-Schriftzug geschmückt, das Ganze auf schwarzem Grund gibt's für Frauen in den Größen S, M, L, XL und für Männer in S, M, L, XL und XXL.

OBS - Schriftzug Ž 17,-
T-Shirt. Das Allfestival-Textil bzw. die passende Kleidung für jedes OBS: Der jederzeit gültige, in schwarz gehaltene Orange Blossom Special-Schriftzug auf der Vorderseite, der Rest in tarnendem, leicht ins Grün spielendem Dunkel-Khaki gehalten, gibt es in den Frauengrößen M, L und XL.

Glitterhouse - Conversation Ž 17,-
T-Shirt. Nur noch in geringsten Stückzahlen vorliegend: Der Glitterhouse-Schriftzug (auf der Vorderseite) mit der allzeit konzerttauglichen freundlichen Frage "Is the band interfering with your conversation" auf dem Rücken, beide Motive in weiss, auf orange-brauner Shirt-Grundfarbe. Die Männer-Ausgaben sind (kurzzeitig) noch in S, M, L, XL und XXL zu haben, für Frauen gäbe es noch einige wenige in petrol gehaltene Exemplare in S und M.

Orange Blossom Special - Die Tasse Ž 6,-
Tasse. Als schlicht-schöne Schwester der Glitterhouse-Tasse kommt die OBS-Tasse in klassischem Weiß (mit ganz leiser Elfenbein-Tönung) mit dem prägenden Schriftzug "Orange Blossom Special" in schwarzen Lettern. Zudem zeitlos gültig: Die passt auch noch zum OBS 25...?


JUNI-Katalog im Netz!

Die Juni-Ausgabe unseres kleinen Mailorder-Monthlys, akustisch unterfüttert mit auserlesenen Tracks von den diesmonatigen Label-Neuheiten: Hugo Race & True Spirit - Elevate My Love, Sacri Cuore - Delone und Christine Owman - Sleepwalker.


AUSERWÄHLTE TONTRÄGER-PRETIOSEN ZUM WOCHENAUSKLANG

Obacht - Sonderangebot No. 1:
And The Golden Choir - Another Half Life
CD Ž EUR 9,95

Eines der besten Alben des Jahres 2015, in der CD-Form bereits jetzt zum schmackhaften Sonderpreis! Zwei Monate lang! Bitte zugreifen und eindecken!


Dylan, Cash & The Nashville Cats: A New Music City - Various Artists
2-CD Ž EUR 16,95

36-Track-reiche Legacy-Compilation und Verneigung vor den Nashville Session-Spielern, die auf unzähligen Alben der 60er und 70er ihre Meisterschaft unter Beweis stellten, ohne selbst je in den Vordergrund treten zu dürfen. Musiker wie David Briggs, Kenny Buttrey, Fred Carter Jr., Charlie Daniels, Pete Drake, Mac Gayden, Lloyd Green, Ben Keith, Grady Martin, Charlie McCoy, Wayne Moss, Weldon Myrick, Norbert Putnam, Jerry Reid oder Hargus "Pig" Robbins zählten mit zu der rekordverdächtigen Riege, die u.a. auf den in Nashville eingespielten Aufnahmen von Dylan, Cash, Byrds, Leonard Cohen, Neil Young oder Simon & Garfunkel zu hören sind, nur wenige der genannten schafften es dabei, aus dem Studio-Schatten zu treten. Die randvolle Legacy-Zusammenstellung versammelt 36 Songs, darunter auch exklusives/bislang unveröffentlichtes Material, aus der genannten Phase von u.a. Bob Dylan, Johny Cash, Flatt & Scruggs, Gordon Lightfoot, Byrds, Ian & Sylvia, Monkees, Beau Brummels, Kris Kristofferson, Country Joe McDonald, Jerry Jeff Walker, George Harrison, Ringo Starr, Steve Miller Band, Joan Baez, Steve Goodman, Eric Andersen, Neil Young, J.J. Cale, Nitty Gritty Dirt Band, Leon Russell, Wings und Derek And The Dominos.


Sharon Van Etten - I Don't Want To Let You Down
LP (+Download-Code)/CD Ž EUR 16,95/11,95

Oh, Du köstliche Kunst der kreativen Kurzform! Oder: Was die charmante Schamanin Sharon in 22 Minuten sagen und singen kann, dafür benötigen andere ein ganzes Album/Jahrzehnt/Leben. Oder: Eine 5-Song-Perle, die alles in sich vereint, was gut, wert und bleibend ist. Die Americana-Artistin hat sich mit vier Vollwerken bereits mehrfach und nachhaltig in mein und unser Herz geschmeichelt, eine Pause zwischen zwei Alben nutzend, schenkt sie uns mit dieser 2015er EP ein kunstvolles Alternative Country-Kleinod, das ihre ganze große Kunst auf 5 Tracks konzentriert. 22 Minuten lang offeriert uns die hoffnungs-heischende Rauh-Romantikerin berührend elfengleichen, verführerisch vielstimmigen Sirenen-Gesang, gebettet auf liebreizend-leidenschaftlichen Lagern aus roh-reissendem Americana, gründelnd-stampfend-mitreissendem Roots-Rock und kunstvoll für Piano und schwelgende Streicher arrangiertem Art-Folk, final verfeinert durch eine lodernde Livefassung von Tell Me. Kaum jemand sonst vermag eine solche Wurzel-Vielfalt zu einen, geschweige denn in fünf Liedern zu bündeln, die gleichermaßen die vielfarbig schillernden Möglichkeiten der alternativen Wurzelkunst widerspiegeln und dennoch als einzigartiger, mitreissender Strom die Seele berühren. Auch wenn ich sonst eher ein Freund der Langform bin - dieses Kleinod ist eine wahre Perle. (cpa)

Kurzfristzeitig zum Sonderpreis - die Etten-Alben, je 1-CD:
Sharon Van Etten - Are We There 9,95
Sharon Van Etten - Tramp 9,95


Everything Everything - Get To Heaven
CD/ltd. DeLuxe CD Ž EUR 14,95/16,95

Drittes Album der Ex-Indie-Band aus Manchester - mittlerweile ja mit dickem Major-Contract in der Tasche. Und bei aller offensichtlichen kommerziellen Verwertbarkeit muss man Everything Everything dennoch Cleverness, Haltung und Integrität attestieren, denn im Vergleich zu den Vorgängern hat sich nichts Wesentliches verändert. Bestimmendes Element des extrem knackigen Indie-Artrocks ist die hohe, oft auch noch ins Falsett gedrängte Stimme von Jonathan Higgs, ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber eben doch mit beachtlichem Wiedererkennungswert. Die Songs sind hervorragend produziert und clever konstruiert - hier ist nichts eindimensional oder berechenbar, aber eben auch nicht zu selbstverliebt proglastig. Meistens schält sich nach einigen mäßig vertrackten musikalischen Wendungen und Haken dann doch eine (oft umwerfend) eingängige Hookline heraus, wie einst beispielsweise bei XTC und überhaupt strictly british. Die Keyboard-Sounds stellen die oft nur rhythmisch eingesetzten Gitarren (teils fast schon afrikanisch) in den Hintergrund, seicht wirkt die Musik dennoch nie. Eher sogar ziemlich knackig, teils richtig funky und tanzbar dank beachtlichen rhythmischen Reichtums. Everything Eveything probieren nicht mehr herum, sondern haben ihren Sound gefunden. Das klingt wissend und ausgereift, dennoch auch leidenschaftlich, erstaunlich frisch und dynamisch. "Get To Heaven" klingt eindeutig mainstreamtauglich, hat aber genügend Kraft und Ideen, um sich von der Masse abzuheben. Der Stadionrock der Zukunft? (Joe Whirlypop) Die DeLuxe-Ausgabe wurde um 6 Bonusstücke erweitert.


FFS (Franz Ferdinand Sparks) - FFS
2-LP/CD/ltd. DeLuxe-CD Ž EUR 21,95/14,95/15,95

Der Kult um die Sparks-Brüder Ron & Russell Mael war ja schon in den 70ern ein wenig seltsam, zuletzt reüssierten sie wieder mit diversen Live-Aktivitäten, einer Kollaboration mit der famosen Gemma Ray und einem Radio-Musical über Ingmar Bergmann. Da kann es dann auch nicht weiter schaden, als Endsechziger mal schnell ein ganzes Album als Supergroup gemeinsam mit den schottischen Franz Ferdinand einzuspielen, die zuletzt ja auch ein wenig in der Versenkung verschwunden waren. Und das Werk klingt dann auch wie die Schnittmenge aus beiden Bands, die tatsächlich einiges gemeinsam haben. Vor allem den leicht ins Hysterische lappenden Gesang mit reichlich Falsett - da hat sich FF-Sänger Alex Kapranos ja schon früher als gelehriger Sparks-Schüler erwiesen. Die Songs variieren zwischen verspieltem Barock, aufgedonnerter Operette und straighten Dance-Rockern, letztere sind mir mal wieder am liebsten. "Police Encounters" und "The Man Without A Tan" sind typische Franz Ferdinand-Knaller für den Indie-Dancefloor. Und auch sonst setzen FFF auf ziemlich hemmungslose Eingängigkeit, auch mal mit elektronisch aufgepepptem Groove und mit überwiegend dominierenden Tasteninstrumenten. Auf Sparks-typische Disco-Sounds wurde verzichtet, dafür hören wir ein knallbuntes, windschiefes Indie-Musical von theatralischer Grandezza. (Joe Whirlypop) Die erweiterte Edel-Ausgabe bietet vier zusätzliche Tracks.


Ax Genrich - A Trip To Paradise: Live At The Finkenbach Festival
CD Ž EUR 11,95

Eine weitere prächtige Pretiose aus dem Genrich-Geheim-Schrank für geniale Gitarren-Exkursionen, klanglich bestens ausgestatteter 2011er Live-Mitschnitt eines Auftritts des kongenialen Kraut-Kreativ-Trios beim Finkenbach Festival. Erzeugen schon die Studio-Projekte des grenzgängerischen Guru-Guru-Gitarrristen bei uns bejahrten Freunden ausschweifend freigeistiger Psyche-Rock-Phantasien für selige Freude und berauschtes Dauerlächeln, so zeigt sich der deftig-dramatische Dreierpack erst im Konzertrahmen in seinem wahren Element, lässt den einzelnen Trio-Elementen reichlich Raum für grenzen-erweiternde Ausflüge und Experimente, erzeugt aber alle, auch die wahnwitzigsten, Klänge echt, direkt und live auf der Bühne. Mit Lust, Liebe und leidenschaftlicher Spielkunst zelebrieren die drei perfekt eingespielten Mitstreiter Genrich, Mario Fadani (Bass) und Steff Bolack (Schlagwerk) - jeder für sich ein mitreissender Meister seines Faches - Groove und Größe, progressive Phantasie und jazzige Freiräume, konzentriert-pointierte Rock-Passagen und unendliche Untiefen ausufernder Klang-Eskapaden. Ein wahres Traumland für Liebhaber unendlicher Solo- und Improvisations-Ausschweifungen, mit der elektrisierend-experimentierfreudigen Gitarre als Zentrum, Zauberstab, Axt, Brett und Messer in einem, und einem phantasievoll-vielfarbigem Rhythmus-Doppel als beeindruckend befruchtender Basis. Sechs freischwebende Epen von bis zu 15 Minuten Länge (Blow Up/10:48, Marsyas/13:34, Wave Cut/11:43, A Trip To Paradise/10:22, Go! Lemgo/8:46, Zaragoza/15:16) nutzen die Weiten von Raum und Zeit für bewusstseinserweiternde Rausch-Flüge, kosten die Freiheit und machen Drogen überflüssig. (cpa)


Lowell George - The Last Tour: Radio Broadcast 1979
CD Ž EUR 13,95

Mit nur einem Hauch Information gesegneter, allein von einem eher rudimentären Booklet-Blatt begleiteter Radio-Mitschnitt, dessen Kraft aber ohnehin im Live-Material und dessen zentral agierender Figur liegt. Dieses 1979 während einer US-Tournee zu seinem einzigen Solo-Album in New York aufgenommene Konzert bietet zwar keinen finalen High End-Klang, aber in dennoch recht angenehmer Audio-Atmosphäre einen vor Leben und Energie sprühenden Beweis der Kunst des Little Feat-Leaders, umgeben von voller Band, beeindruckenden Blechbläsern und bemerkenswerten Backing-Choir-Stimmen. In knapp 50 Minuten findet sich, umrahmt von mitreissenden Fassungen von den Band-Klassikern Fat Man In The Bathtub, Dixie Chicken, Willin' und Spanish Moon, ein Vier-Track-Set aus Thanks I'll Eat It Here, das nicht nur in den Coverversionen von What Do You Want The Girl To Do (Allen Toussaint) und Can't Stand The Rain (Ann Peebles) George's Affinität zum Soul im Allgemeinen und New Orleans im Speziellen druckvoll unter Beweis stellt (desweiteren gibt's noch Honest Man und Easy Money/Rickie Lee Jones). Mit manch instrumentalem Ausflug/Glanzlicht gesegnete Konzert-Momentaufnahme eines Großen zwischen gründelndem Groove und genialer Gelassenheit, auch klanglich ein lohnendes Dokument. (cpa)


Indigo Girls - One Lost Day
CD Ž EUR 15,95

Herrlich, harmonisch, himmlisch und doch handfest - die 2015er Studioalbum-Rückkehr der mit allen Wurzelwassern gewaschenen Geistes-Schwestern stellt sich bereits bei erstem Zusammentreffen als großartiger Glücksfall dar, aber erst wiederholtes Wiederhören lässt das Album zu einer seligmachenden Sternstunde des gepflegten Country-Rock werden. Amy Ray und Emily Saliers haben einfach nichts ver-, sondern eher noch dazugelernt, derart reif und rund klingt diese 13-Song-lange Reise durch die Wunderwelten des Roots-Rock, wobei das bewunderungswürdig vokalharmonierende Paar stets, auch in den bewegendsten Balladen-Momenten, den Rock-Aspekt nie gänzlich aus dem Auge verliert. Nahtlos knüpfen die erfahrenen Americana-Artistinnen an ihr bislang Geschaffenes an, beglücken mit griffigem Riff-Roots-Rock, schwelgen in streicher-weichen Weiten und erfüllen auch sämtliche Gangarten zwischen den Extremen mit mitreißendem Leben, gleißenden Gitarren und vor allem diesem einzigartigen, gloriosen Gesang, der von Beginn an das Markenzeichen der kongenialen Country-Kolleginnen war und ist. Strahlende Sonnenmomente auf unendlichen Heartland-Highways, magische Minuten an herzwärmendem Lagerfeuer, gelassene Gelegenheiten auf blau-behimmelter Backporch von zwei Meisterinnen des Folk-/Country-Rock-Fachs in silbrige Song-Seligkeiten gegossen, perfekt gelungene Wiederkehr zu gewohnt-geliebter Größe. (cpa)


Wieder lieferbar:
Eilen Jewell - Queen Of The Minor Key
CD Ž EUR 14,95

Nur kurz: Nachdem sich die Königin der dunklen Country-Töne mit ihren bisherigen Alben erfolgreich in verschiedenen Varianten des Wurzel-Werks versuchte, hat sie mit ihrer 2011er Song-Kollektion ihren Königinnenweg gefunden. Begleitet von ihrem treuen Trio Jason Beek, Jerry Miller und Johnny Sciascia, bereichert um glänzende Gastauftritte von Big Sandy (Gesang), Rich Dubois (Fiddle), Zoe Muth (Gesang), David Sholl (Tenor und Bariton Saxophone) und Tom West (Orgel) leuchten die 14 Jewell-Origniale zwischen purem Country, Oh Susanna-Folk, knarzend-knackigem Honky Tonk, Tarantino-Rockabilly, bissigem Boogaloo, sanftem Country-Swing, verrauchtem Bar-Jazz und Steel-beweintem Tränenzieher in düsterem, unterschwellig fieberndem Strahlen. Reinster Country-Stoff, dem es gelingt, die Brücke von Billie Holiday, Kitty Wells und Bessie Smith zu Gillian Welch, Mark Lanegan und Jolie Holland zu schlagen. Ihr Meisterstück. (cpa)

Eilen Jewell - Sea Of Tears
LP/CD Ž EUR 23,95/14,95

(Songwriter/Folk/Roots/Rock) 2009 Signature Sounds - ach, die ist einfach toll! Eilen Jewell ist das Maß der Dinge, wenn man nach der derzeit vitalsten Mischung aus Gillian Welch, Lucinda Williams, Emmylou Harris, Dolly Parton und Loretta Lynn fragt - diese These wagte ich vor zwei Jahren hier auf diesen Seiten anlässlich ihrer CD 'Letters From Sinners & Strangers'. 2009er gabs endlich den Nachfolger und ich freue mich, nichts, aber auch gar nichts von meiner überschwänglichen Begeisterung zurücknehmen zu müssen! (Thomas "Chill" Dewers)


Jay-Jay Johanson - Opium
LP/CD Ž EUR 16,95/14,95

Der Schwede kultiviert seinen ebenso eigenwilligen wie wunderschönen Sound auch schon seit bald zwanzig Jahren: einst eher triphop-lastig, heute deutlich stiloffener, wobei das diffuse Downbeat-Element noch immer dominiert. Insgesamt klingt sein zehntes Studioalbum "Opium" aber durchaus programmatisch, die meisten Songs sind sehr laidback, immer aber tricky produziert und faszinierend atmosphärisch. Prägend ist Jay-Jays toller Gesang, sein süßliches Crooning erinnert an Roy Orbison ebenso wie an Dean Martin - aber eben cooler und gechillter. Die Beats sind mal ein wenig reggae-lastig, mal reinste Portishead-Magie. Besonders schön finde ich "Be Yourself", das gekonnt "The Look Of Love" von Dionne Warwick fortschreibt. Jay-Jay Johanson geht ebenso souverän mit stilsicheren Genre-Variationen um wie sein skandinavischer Kollege Jimi Tenor, klingt dabei aber plüschiger und intimer. Insgesamt könnte man dieses sehr gelungene Album als so eine Art melancholischer Latenight-Kammerpop-Version der frühen Massive Attack interpretieren. Rundum guter Mann, dieser Jay-Jay Johanson. Als Gäste wirken das deutsche Elektro-Duo Funkstörung und Robin Guthrie von den Cocteau Twins mit, dessen verhallte Gitarre hier tatsächlich das süße Sahnehäubchen darstellt. (Joe Whirlypop)


Rickie Lee Jones - The Other Side Of Desire
LP/CD Ž EUR 21,95/14,95

Mit jedem Hörgang gewinnendes 2015er Reif-Werk der gelassenen Grand Dame, eine lückenlose Kette gesegneter Sonnenuntergangsweisen und auf leiser Flamme köchelnder Roots'n'Groove-Vielfaltigkeiten, die aus vorwiegend akustisch aufgearbeiteten amerikanischen Musikwurzeln ein ebenso eigensinniges wie einzigartiges, schimmernd-schillerndes Stil-Panoptikum entstehen lassen. Wem ihre 2012er Fremdliedersammlung The Devil You Know einfach zu wenig Jones war, dem schenkt Rickie Lee jetzt die Essenz ihrer eigenen Kunst. Mit unverwechselbarer, ewig junger Stimme führt die Duchess Of Cool durch ihr von Erfahrung und Lust an gepflegten, vielfarbigen Arrangements geprägtes Singer-Songwriter-Fürstentum, fühlt sich hörbar wohl auf dem meisterlich-wurzelnah dargereichten Instrumental-Lager, das von einem handverlesenen Quintett unter der Produktionsleitung von John Porter ebenso dezent wie delikat, kunstreich wie köstlich bereitet wird (wobei neben den Saiteninstrumenten wie A-, Slide- & Steel-Gitarren, Banjo und Mandoline vor allem auch Hammond B 3, Wurlitzer und ein herrlich präsenter Kontrabass das Klangbild tragen). Gemeinsam wird eine Wurzel-Melange erschaffen, die eine verhalten groovende New Orleans-Basis mit vielfältigen reinen Wurzel-Elementen in sanft swingenden Einklang bringt, unverkennbare Jones-Melodien zu Country Swing, New Orleans R&B oder sanft fließendem Blues reicht, das Ganze mit Gospel-, Soul- und dezenten Jazz-Nuancen würzt, und so eine naturbelassen-magische Musik-Melange erschafft. Und egal, ob zur erdnahen Fiddle-Folk-Begleitung, auf rollenden Fats Domino-Spuren, zu sanft solierendem Piano oder umschmeichelt von sanften Streichern - Rickie Lee Jones beherrscht jederzeit das Song-Geschehen und nimmt uns mit in die untergehende Sonne... (cpa)


Sonny Landreth - Bound By The Blues
LP (+MP3)/CD Ž EUR 21,95/14,95

15er. Von der ersten Sekunde an sticht seine brillante schon fast charismatische Slide heraus wie eh und je. Die Soli teilweise göttlich, dabei konzentriert, nie auch nur annähernd ausufernd. Der Titel ist Programm: Blues im Trio, purer als sonst/zuletzt. Klassiker von Robert Johnson (2), Elmore James, Skip James, Big Bill Broonzy, zur Hälfte Originale (von denen einige dezidiert melodiebetont kommen). Mal klassische 50s-Basis (doch superbe Slide-Soli machen etwas Eigenes daraus), mal extrafetter saftiger rockender Southern Blues, ein mitreißender Boogie, ein eher weicherer bluesiger Roots-Rocker (Hauch Knopfler), oder auch (teil-)akustisch mit National Steel, Delta-Annäherung (freilich viel rockiger/muskulöser). Stilistisch also nicht so außergewöhnlich, aber dieses unverwechselbare Slide-Feuerwerk, in ganz eigener Technik, mit typischen Tonfolgen/Harmonik... Einflüsse/Anleihen sind ziemlich deutlich (teils sogar direkt benannt), u.a. Muddy Waters, je ein Johnny Winter/Jimi Hendrix-Tribute, kurz zudem John Hiatt etwas ähnlich... Klare Empfehlung, natürlich. (dvd)


James Last - James Last In Los Angeles (The Legendary 1975 Record Plant Studio Sessions)
CD Ž EUR 8,95

Auch wenn es sonst nicht meine Art ist, möchte ich dennoch einmal einen traurigen Anlass nutzen, um Euch ein außergewöhnliches Werk vor Augen und Ohren zu führen, dass schon kurz nach bei seiner ursprünglichen Plattenlegung nahezu unverstanden in der Versenkung verschwand. Unter der perfekten Produktion von Wes Farrell und der Mitwirkung weiterer beeindruckender Namen wie Larry Carlton (Gitarre), Dean Parks (Gitarre), Jim Gordon (Gary Coleman), Ernie Watts (Saxophon) und dem durchweg prägenden Keyboard- und vor allem E-Piano-Spiel von Larry Muhoberac entstand 1975 in den legendären Record Plant Studios unter dem Original-Titel "Well Kept Secret" das Album, dass dem Hansi, in Europa unendlich erfolgreicher Band-Leader und Erfinder des unsäglichen Happy Sounds, endlich auch den amerikanischen Markt öffnen sollte. Dabei entstand eine schillernde Sternstunde der Arrangement-Kunst, eine gesegnete Symbiose von Last & Farrell, eine homogene Vereinigung von Big Band-Breite, Soul, Jazz und Easy Listening, von Funk und Groove, von breitesten Bläsern, mal zuckersüß schmeichelnden, mal disco-zickigen Streichern, perlenden Deodato-Freiheiten und Afro-Rock-beeinflusster Perkussion, dass es nicht nur eine Art hatte, sondern auch beiderseits des Ozeans grandios scheitern musste. Erst im Laufe der Jahrzehnte entpuppte sich diese Sammlung cooler Coverversionen als Kult-Objekt, entfaltete seine beeindruckende Wirkung auf eingeweihten Tanz-Fluren der Welt und weiß auch heute noch mit seinen einzigartigen Fassungen von Gershwin's Summertime und Ravel's Bolero (die Last-Antwort auf Deodato's Zarathustra) zu beeindrucken. Desweiteren bestückt mit u.a. Jubilation (Paul Anka), Love For Sale (Cole Porter), Slaughter On 10th Avenue (Richard Rodgers) und Question (Justin Hayward) überzeugt die 2008er Neuauflage dabei nicht nur akustisch sondern auch optisch im 6-seitigen eleganten Digipak und mit einem lehrreichen 20-Seiten- Booklet. (cpa)


Los Plantronics - Surfing Times
LP (+CD) Ž EUR 18,95

Mariachi Death Surf aus, äh, Oslo. In Skandinavien scheint man sich mit besonderer Leidenschaft nach dem sonnigen Mexiko zu sehnen, diese Truppe lebt ihre Liebe zu TexMex-Surf-Sound aus. Los Plantronics tun das schon seit rund zwanzig Jahren und machen auch bei diesem neuen siebten Album nicht den Fehler, zu puristisch und damit eben zu gleichförmig und langweilig zu klingen, was leider vielen Surf-Kapellen attestiert werden muss. Mastermind Signor Havnm bedient sich gleichermaßen beim historischen Link Wray, wie auch beim Garagenpunk a la Sonics, klassischem Chuck Berry-Rock'n'Roll, schwarzem R&B und auch bei strangen Exotica-Sounds. Macht insgesamt ein für Surf-Verhältnisse extrem abwechslungsreiches Album, teilweise mit Vocals und alles andere als puristisch instrumentiert mit Hammond Orgel und Bläsern. Womit das Spektrum der Songs (Eigenkompositionen und Covers von u.a. Young Jessie, Cramps, Gene Clark) dann sowohl an Calexico, wie auch an Booker T. & The MGs erinnert, was den knackigen Surfpunk der "Wiking Mariachis" von Los Plantronics richtig unterhaltsam macht. Live sicher ein Höllenspaß. (Joe Whirlypop)


Monophonics - Sound Of Sinning
LP/CD Ž EUR 17,95/14,95

15er aus San Francisco. Von Al Bell (damals treibende Kraft des Stax-Labels) stammt der erstaunliche Satz über sie: "One of the best live soul bands I have ever seen"! Auf jeden Fall klingen sie oft ziemlich verblüffend, qualitativ (kein Ausfall, eine Reihe exzellenter Songs, die sich einbrennen!) wie stilistisch, denn: Dieser Soul wird einige Male, wenn auch dezent (1,2x punktuell stärker) feinst psychedelisiert, samt Fuzzgitarre. Ab und zu von einer Prise typischen 60s Pop (Zombies z.B.) oder Rock veredelt, 1x vermengt mit Westcoast- und Morricone-Einfluß, zum Schluß wird's gar Psyche-(Trance-)Pop einer erstaunlich eigen wirkenden Art. Ganz klar an End-60er bis Früh-70er angelehnt. Assoziationen in einzelnen Stücken: Rare Earth (am deutlichsten), abgespeckte Four Tops, Temptations, James Carr, schnelle Sam & Dave, Curtis Mayfield, Marvin Gaye... Guter Gesang auch, atmosphärisch z.T. packend. (dvd)


Moriarty - Epitaph
LP+CD/CD Ž EUR 24,95/15,95

Viertes Album der in Frankreich ansässigen international besetzten Truppe (Franzosen, Schweizer und Amerikaner) mit rootsigem Americana- und Blues-Sound, der aber nur das Gerüst für ansonsten deutlich genrefreiere Gestaltung ermöglicht. Illustriert mit traditionellen Blues-Harp-, Folk-Banjo-, Cajun-Akkordeon- und gediegenen E-Piano-Klängen, steht hier aber erneut die famose Stimme von Rosemary Standley ganz im Mittelpunkt, die tatsächlich wie die jugendliche Indie-Folk-Version von Natalie Merchant klingt. Während beim sehr empfehlenswerten Vorgänger "Fugitives" noch historische Helden wie Woody Guthrie, Hank Williams und Blind Willie McTell die musikalischen Vorlagen bildeten, spielen Moariarty diesmal eigene Songs, einmal auch wieder mit Hilfe der befreundeten Zydeco-Rocker Mama Rosin. Klassisches Rock-Schlagzeug gibt es hier kaum, vielmehr aber Varianten von Gypsy-Swing und Tom Waits-artigem Swamp-Blues - aber eben mit diesem fulminanten Mädchengesang. (Joe Whirlypop)


Phish - Amsterdam
8-CD Ž EUR 44,95

Frische Veröffentlichung auf Jemp Records mit drei kompletten Konzerten aus dem Jahr 1997, mitgeschnitten bei drei Gelegenheiten im mittlerweile nahezu legendären Paradiso, Amsterdam. Am 17. Februar 1997 spielten Phish erstmalig in der ehemaligen Kirche, um im gleichen Jahr zu Juli-Beginn noch zwei weitere Auftrite folgen zu lassen. Die Jemp-Box bringt es mit drei vollständigen Mitschnitten auf epische 50-Tracks-Länge, ein feines Fest für Freunde für instrumentaler Exkursionen. Für Kenner: Die Shows wurden von Paul Languedoc auf Multitrack mitgeschnitten, von Jon Altschiller gemischt und von Fred Kevorkian gemastered.


Rolling Stones - From The Vault: The Marquee Live In 1971
DVD/Blu-Ray/DVD+CD/DVD+LP Ž EUR 13,95/16,95/17,95/23,95

15er, 3. Teil der offiziellen Archivserie. Club-TV-Konzert im berühmten Marquee, 1 Monat vor Sticky Fingers-Release (mit 4 Stücken davon). Jede Menge R'n'B/Blues-Bezug (teils über die Studioversionen hinaus), schön rauh, erdig, dreckig, purer Rock'n'Roll bzw. Proto-R'n'R inbegriffen. Selbst ein ruhigerer Song wie Dead Flowers wirkt sehr bodenständig, teils handfest rockend (verringerter Country-Anteil), Midnight Rambler (viel Harmonica von Jagger) variiert ständig die Tempi, Satisfaction kommt zunächst ziemlich "nackt"/schmucklos, streift später Otis Redding-Gefilde (genau wie die soulige Blues-Ballade I Got The Blues). Weitere Songs: Bitch, Brown Sugar, Let It Rock (dessen non-LP-7"-B-Side), Live With Me. Bonus: Je 2 Alt.-Versionen von Bitch und I Got The Blues, Brown Sugar bei Top Of The Pops 1971. Insgesamt 65 Min. (dvd)


Sun Kil Moon - Universal Themes
CD Ž EUR 14,95

Neuerlicher Roh-Diamant aus der Kozelek-Kreativ-Werkstatt, mit scheinbar geringen Mitteln gefertigt, dennoch mit Wut, Wucht und Macht, feinen Fingern und filigranem Feingefühl für die Ewigkeit in einzigartig roh-reife Form gegossen. Einem gänzlich Außenstehenden das Phänomen des eigensinnigen Red House Painters-Prinzen näherzubringen, scheint mir kaum möglich, ist doch auch die faszinierende Eigen-Art seines Sun Kil Moon-Projektes kaum noch mit einfachen Worten zu umfassen. Eine mal recht rauh, mal mit barockem Edelmut behandelte Gitarre, mal elektrisch verzerrt gedroschen, mal Lagerfeuer-Folk-nah geschlagen, mal fein-akustisch akkord-aufgefächert, bildet den instrumentalen Fokus, die karg-kostbare Basis für die mal in vokaler Viel-Harmonie geschmeichelte, mal ins Hirn geröhrte, mal zum Talking-Psyche-Blues genöhlte, mal intensivst unter die Haut geriebene Stimme; ein mystisches Mellotron, ein knarziges Banjo, ein mal polterndes, mal dezentes Schlagwerk (gestiftet von Steve Shelly/Sonic Youth) bereichern als seltene Gäste den dennoch reichen Klangraum zwischen nackter Ballade und kristallklirrender Kakophonie. Zwischen den elektrisierenden Extremen errichtet Kozelek bis zu zehnminütige Epen von eindringlicher Kraft und überraschendem Abwechslungsreichtum, allein aus seiner Harmonie-Phantasie, seiner vielfarbigen Spielkraft und -kunst und seiner brüchig-berührenden Stimme schöpft er eine Vielfalt, die auch endlose Stücke mit schillerndem Leben füllt. Zwischen der Verletzlichkeit eines Bonnie Prince Billy und der harmonischen Tiefe des Barock, zwischen wurzel-wahrender Singer-Songwriter-Sanftmut und roh-rudimentärer Americana-Härte, zwischen John Cale'scher Wut und Neil Young'scher Wucht errichtet der Song-Schmied acht weilend-weh Weisen in 70 Minuten, die verletzen und versöhnen, verwirren und verführen. Unnachahmlich, einzig, einfach, episch, elementar. (cpa)


James Taylor - Before This World
LP/CD/ltd. CD+DVD Ž EUR 17,95/16,95/21,95

Ich muss es ehrlich eingestehen - erst beim Anhören der gepflegten Country-Folk-Klänge seines silbrig-gleißenden 2015er Studiowerks ging es mir auf, dass und wie sehr mir die samtene Stimme des sanften Songschmieds gefehlt hat. Fast 15 Jahre liess der Grandseigneur des schmeichelnden Gesangs und Meister des fein-filigranen akustischen Gitarrenspiels sich und uns Zeit für eine Sammlung neun neuer Songs aus eigener Feder (abgerundet durch eine albumabschließende Wild Mountain Thyme-Version), erschuf innerhalb eines Jahres im heimischen Scheunen-Studio im gewachsenen Kreis gemeinsam mit ihm gereifter Instrumental-Kapazitäten wie Jimmy Johnson (Bass), Steve Gadd (Drums), Michael Landau (Gitarren), Larry Goldings (verschiedenstes Tastenwerk), Andrea Zonn (Fiddle), mit einem Harmonie-Wohlgefühl verbreitenden vierstimmigen Background-Chor, einem Blechbläsersatz, einem Streich-Ensemble und ausgesuchten Gästen (u.a. Yo-Yo Ma und einem dezenten agierenden Sting) eine derart reif-runde Lied-Kollektion, dass einen das sanfte Lächeln einfach nicht mehr verlassen möchte. Dabei zelebriert er auch mit seinem 16. Studioalbum genau das, was er 15 mal vorher gekonnt kredenzte - eine wohlausgewogene Melange verschiedenster Wurzel-Elemente, gekonnt zusammengefügt aus amerikanischem und britischem Folk, verschiedensten Country-Spielarten, wortreich-wertvoller Singer-Songwriter-Kunst, gewürzt mit gefühlvollen Spritzern von Delta-Blues und Southern Soul und angewirkt mit einer instrumentalen Meisterschaft, die den Country-Connaisseur strahlen lässt. Bereichert um Art-Folk- und zarten Mittelalter-Elemente und gekrönt durch eine einzigartig samtene Stimme, deren schmeichelnde Wirkung auch jenseits der 65 ungebrochen ist, empfängt uns das Album wie ein alter, fast vergessener, dennoch sehnlich vermisster Freund mit umso offeneren Armen, bereitet uns eine ganz eigene Art des Heimkommens und entfaltet sich bei gehäuftem Wiederhören zu einem gelassen-zurückgelehntem, zeitlosem Alterswerk, dem es gelingt, gleichzeitig an die unvergessenen frühen Taylor-Tage zu erinnern und dennoch die Erfahrungen der gelebten Jahrzehnte textlich wie musikalisch einfließen zu lassen. Ein spätes Meisterwerk. (cpa) Die limitierte Doppel-Deluxe-Edition bietet im sechsseitigen Digifile - neben einem reichbebilderten 20-seitigen Booklet - noch eine DVD mit einer ansprechenden 30-minütigen Making-Of-Dokumentation.


Ten Years After - Ten Years After (Re-Presents)
2-CD Ž EUR 13,95

Die ersten drei Alben der britischen Blues-Rock-Legende jetzt noch erweiteterer: Basierend auf den Remaster-Fassungen von 2002 wurden die klassischen Werke noch einmal spürbar aufgestockt und zwingen den vehementen Verehrer jetzt ein weiteres Mal zum Wiederkauf. Diese 2015er Voll-Ausgabe des Debuts von 1967 bietet die neun Songs des Albums in den Original-Fassungen und in den Mono-Versionen, als zusätzliche Bonusbestückung locken die sechs Zusatztracks des 2002er Reissues, und weiterhin 2 Mono-Single-Fassungen und 3 Aufnahmen aus einer 1967er Live At The BBC Top Gear-Session.


Ten Years After - Undead (Re-Presents)
2-CD Ž EUR 13,95

Das 1968er Live-Album, 2015 ein weiteres Mal erweitert. Neben dem remasterten Originalwerk auf CD 1 gibt's auf CD 2 die 4 Boni des 2002er Reissues und weitere 7 Tracks einer Top Gear-Session aus dem Jahre 1968.


Ten Years After - Stonehenged (Re-Presents)
2-CD Ž EUR 13,95

Auch das zweite Studiowerk, ursprünglich von 1969, wurde der 2015er Aufstockungs-Behandlung unterzogen. Tonträger 1 beinhaltet die 10 Tracks der Original-Albums sowohl in der Stereo- als auch der Mono-Fassung, auf CD 2 gibt's neben den drei Zusatz-Songs der 2002er Remaster-Ausgabe noch zusätzliche 5 Bonusstücke.


Amara Touré - Amara Touré 1973-1980
2-LP/CD Ž EUR 28,95/18,95

Wieder so eine Perle vom feinen Analog Africa-Label: diese zehn Songs aus den 70ern sind schon das gesamte Solo-Oeuvre des guineischen Schlagzeugers und Sängers Amara Touré, der allerdings als Mitglied legendärer Bands wie Le Star Band De Dakar während der Sechziger in Senegal und später Black And White Ensemble in Kamerun langjährig erfolgreich war. Auf seinen Solo-Produktionen pflegt er einen eigenwilligen Sound, geprägt von kubanischen Styles wie Montugo und Pachanga, die seit den Vierzigern von kubanischen Matrosen nach Westafrika quasi reimportiert wurden und vor allem in Dakar extrem erfolgreich wurden. Dieser Latino-Vibe ist in Amara Touré sechs Songs aus der ersten Hälfte der Siebziger (drei Singles mit A- und B-Seiten) sehr präsent. Afrokubanische Rumba-Grooves, getragen von karibischer Percussion und afrikanischen Gitarre, ein Stilmix wie man ihn auch vom vorzüglichen Orchestre Baobab kennt, das zeitgleich ebenfalls in Dakar höchst erfolgreich war. Die oft sehr psychedelischen Gitarren kommen gerade in mittlerem Tempo glänzend zur Geltung, es stellt sich ein unwiderstehlich hypnotischer Flow ein. Amaras Stimme ist kraftvoll und soulig, der Bläser-Elemente bleiben relativ zurückhaltend. Die vier übrigen Nummern stammen von 1980 und entstanden mit seinem Orchestre Massako im benachbarten Gabun. Sie erweitern das Spektrum auch mal mit funky Bossa-Beats und schärferen Bläsern, alle Tracks bestmöglich remastered von Originalplatten und Tonbändern. Deluxe-Doppel-Vinyl im Gatefold-Cover mit Poster, limitiert auf 1500 Exemplare. (Joe Whirlypop)


Dar Williams - Emerald
LP/CD Ž EUR 21,95/14,95

Seit nahezu 20 Jahren veröffentlicht Dorothy Williams ihre wundervollen Werke, mit Emerald müsste sie inzwischen das delikate Dutzend fast voll gemacht haben, und Ihre Label-Häfen lesen sich fast wie ein Who-is-Who der unabhängigen Label-Historie - so boten ihr bereits Grapevine, Zoe, Eastcentralone, Evangeline, Floating World, Silverline, in letzter Zeit vorwiegend Razor & Tie eine Heimat, leider mit den üblichen Folgen eines solch unsteten Label-Lebenslaufes: Nur wenige ihrer wunderbaren Werke sind derzeit im Handel noch zu finden. Nicht nur deswegen lege ich Euch ihr 2015er Pracht-Produkt (jetzt auf Bread & Butter) mit Nachdruck ans Herz, ergattert die aktuelle Essenz dieses sanften Folk-Rock-/Americana-Engels, so lange sie noch lieferbar ist. Dar, die einst in Massachusetts mit rein-zarten Folk-Weisen begann, erweiterte ihre Roots-Palette von Album zu Album, um schließlich bei einer warmherzigen Wurzel-Vielfalt anzukommen, die diesen 11-Song-Reigen zu einem in allen möglichen, hell leuchtenden wie dunkel schimmernden, Farben erstrahlen lässt. Ein wohlig-wärmendes Wechselbad der großen und kleinen Gefühle, ein Alternative-Country-Kaleidoskop von ansteckender Fülle, gefühlvoll wie genial geeint durch eine Stimme, deren ungemein sanfte Natürlichkeit mich immer noch und immer wieder nachhaltig berührt und bewegt. Mit Instrumental-Gästen wie Richard Thompson und Jill Sobule und Gesangs-Duett-Partnern wie Jim Lauderdale, Suzzy Roche und Lucy Wainwight-Roche becirct und beeindruckt sie mit einer mannigfaltigen Melange aus Steel-beglänztem Country, twangendem Roots-Rock, sonnengereiftem Bangles-Jangle-Pop, hymnischem Heartland-Rock, lang verwehtem Sunshine Club-Charme, natur-reinen Folk-Weisen und Akustik-Gitarren/Streicher- & puren Piano-Balladen von einer solch erstaunlichen Gefühlstiefe, dass es zu Tränen rührt. Bereits bei der ersten Begegnung berührend, wächst und wächst das Album bei jedem Wiederhören, um schließlich seinen festen, bleibenden Platz im Herzen zu finden. Die Stimme eine einzige, freundliche Verführung; das Album ein wahrer, warm leuchtender Edelstein, fürwahr. (cpa)


Obacht - Sonderangebot No. 2:
Neil Young - Storytone (DeLuxe Edition)
2-CD Ž EUR 9,95

Die limitierte Doppel-CD-Ausgabe des 2014er Opulent-Werks, kaum 10 Monate nach Erscheinen bereits 4 Wochen lang zum Sonder-Sonderpreis. O-Ton neilyoung.com: "Storytone has 10 brand new compositions recorded live in the studio, some with a 92-piece orchestra, choir and Young, some with a 60-piece orchestra, and three with a big band." Die Umsetzung mag ungewöhnlich sein, doch mindestens die Hälfte der Songs als solche sind wirklich sehr sehr schön (zuvorderst Plastic Flowers, Who's Gonna Stand Off, Tumbleweed, I'm Glad.., When I Watch...)! Manche hätten auch auf Harvest gepaßt, einer erinnert an "After The Gold Rush". Mittendrin befinden sich 3 Tracks mit Bläsern, E-Gitarre, Harmonica: Vollmundiger R'n'B der 50er, 1x gekreuzt mit Blues'n'Boogie, 1x feinst groovend und deep, plus süffiger/fetziger Big Band-Jazz-Blues wie in den 40s (remember This Note's For You...!). Unbedingt empfohlen sei die Deluxe-Edition, die enthält sämtliche Tracks noch einmal, solo akustisch mit Gitarre oder Piano (mehrfach zudem Harmonica), nun angesiedelt v.a. zwischen (teils balladeskem) sanftem Folk (nur 1x etwas rhythmischer) und radikal reduziertem Blues (Folk Blues). Ganz nackt, intim, bezaubernd phasenweise! Ausgesprochen lohnend! Verblüffend, wie sich der Charakter der Stücke (z.T. sogar der Stimme) dort öfters ändert. (dvd)


Demnächst in diesem Theater...

26.06.
Richard Thompson - Still
Neil Young + Promise Of The Real - The Mosanto Years
Darrell Scott - Ten Songs Of Ben Bullington
Jimmy LaFave - The Night Tribe
Joy Williams - Venus
Juliana Hatfield Three - Whatever, My Love
Lloyd Cole & The Commotions - Collected Recordings (5-CD+DVD)

03.07.
Yes - Like It Is: Yes At The Mesa Arts Center
Here Today - The Songs Of Brian Wilson/Various Artists

10.07.
Lee Harvey Osmond - Beautiful Scars
Sleaford Mods - Key Markets


LIVE!!! LIVE!!! LIVE!!!

Derzeit und baldigst sind viele Glitterhouse-Künstler in Europa unterwegs. Ein Konzert empfehlenswerter als das andere. Also bitte: Vollversammlung.

BLAUDZUN
blaudzun.com
17.07.2015 DE - Cuxhaven - Deichbrand Festival
01.08.2015 DE - Bad Bentheim - Stone Rock Festival

GOLDEN KANINE
www.goldenkanine.com
21.07.2015 DE - Höxter/Albaxen - Tonenburg
22.07.2015 DE - Dresden - Schaubudensommer
23.07.2015 DE - Berlin - Monarch
24.07.2015 DE - Oldenburg - Kultursommer
25.07.2015 DE - Hamburg - Knust
26.07.2015 DE - Wetzlar - Sommerfest

CAROLINE KEATING
carolinekeating.com
10.07.2015 DE - Rüsselsheim - Phono Pop Festival
24.07.2015 AU - Göfis - Open Air Festival
31.07.2015 DE - Reutlingen - Burning Eagle Festival

KESTON COBBLERS CLUB
kestoncobblers.club
22.09.2015 DE - Wiesbaden - Schlachthof
23.09.2015 DE - Köln - Gebäude 9
27.09.2015 DE - Münster - Fachwerk
28.09.2015 DE - Dresden - Ostpol
29.09.2015 DE - Berlin - Auster Club
30.09.2015 DE - Nürnberg - MUZclub
01.10.2015 AT - Vienna - Waves
02.10.2015 DE - München - Milla
04.10.2015 DE - Freiburg - Swamp
More shows tba soon!

SEA + AIR
seaandair.net
20.06.2015 CZ - Koprivnice - Festival Moment
23.07.2015 DE - Gunzenhausen - Sommerklänge Hafner
24.07.2015 DE - Herrenberg - 48er
25.07.2015 DE - Beelen, Krach Am Bach - Beelen
06.08.2015 DE - Münster - Auf Weiter Flur Festival
21.08.2015 DE - Tübingen - Sudhaus Waldbühne (Release Show)
24.08.2015 DE - Berlin - Klunkerkranich (Release Show)
25.08.2015 DE - Hamburg - Uebel & Gefährlich Dachterrasse (Release Show)
26.08.2015 DE - Köln - Yuca (Release Show)
27.08.2015 DE - München - Cord Club (Release Show)
04.11.2015 DE - Stuttgart - Im Wizemann
05.11.2015 DE - Freiburg - Waldsee
07.11.2015 DE - Heidelberg - Karlstorbahnhof
08.11.2015 DE - Neunkirchen - Stummsche Reithalle
09.11.2015 DE - Frankfurt - Das Bett
12.11.2015 DE - Augsburg - Soho Stage
13.11.2015 DE - Dresden - Scheune
14.11.2015 DE - Potsdam - Waschhaus
16.11.2015 DE - Leipzig - Moritzbastei
17.11.2015 DE - Düsseldorf - FFT
18.11.2015 DE - Osnabrück - Kleine Freiheit
19.11.2015 DE - Bremen - Lagerhaus

ROCKY VOTOLATO & BAND
Hospital Handshakes Tour 2015
präsentiert von:
Visions, Ox Fanzine, livegigs.de, ByteFM, putpat.tv, laut.de und Allschools Network
www.rockyvotolato.com
19.06.2015 ES - Barcelona - Heliogàbal (SOLO)

WOVENHAND
www.wovenhand.com
19.06.2015 FR - Clisson - Hellfest
20.06.2015 ES - Bilbao - Azkena Rock Festival
22.06.2015 NL - Middelburg - De Spot
23.06.2015 UK - London - The Scala
15.07.2015 NO - Oslo - Oslo Fjord Fest


Alle guten Wünsche für ein möglichst angenehmes Wochenende!

*

Quelle:
Glitterhouse Records, Label & Mailorder
Grüner Weg 25, D-37688 Beverungen
Telefon: 05273/36 36 36, Fax: 05273/36 36 37
E-Mail: mailorder@glitterhouse.com
Internet: www.glitterhouse.com


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Juni 2015

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