In der libanesischen Hauptstadt Beirut kam es bei Protesten gegen den Umgang der Regierung mit der schweren Wirtschaftskrise zu Ausschreitungen. Die Sicherheitskräfte schossen Tränengasgranaten in die Reihen der Demonstranten, von denen einige Steine warfen. Eine wichtige Straße im Zentrum Beiruts wurde von Protestteilnehmern gesperrt und Frontscheiben von Banken und Geschäften eingeschlagen. Auch in anderen Städten des Landes gingen die Menschen auf die Straße. Für Unmut sorgt unter anderem der Währungsverfall. Das libanesische Pfund verlor in den vergangenen Monaten rund 70 Prozent seines Werts gegenüber dem US-Dollar. Die Staatsverschuldung liegt bei mehr als 170 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Die Regierung verhandelt derzeit mit dem Internationalen Währungsfond (IWF) über ein Rettungsprogramm.

12. Juni 2020