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AUSLAND/8288: Aus aller Welt - 14.10.2019 (SB)


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Aufruhr in Ecuador wegen Treibstoffpreisen mit Kompromiß beendet

In Ecuador hat Präsident Lenín Moreno mit den Sprechern der indigenen Bevölkerung des Staates am Sonntagabend eine Lösung für das Problem drastisch gestiegener Treibstoffpreise ausgehandelt. Moreno zieht das Dekret zurück, mit dem er die seit Jahrzehnten erfolgten, staatlichen Subventionen von Benzin und Diesel aufgehoben hatte. Im Gegenzug werden die wochenlangen Protestkundgebungen gegen das Dekret und die Regierung eingestellt. Damit enden auch die Unruhen der vergangenen elf Tage, bei denen sieben Menschen ums Leben gekommen sind und mehr als 1300 verletzt wurden. Der Protest war federführend von der Konföderation der Indigenen Völker (CONAIE) organisiert worden. Der Verband und die Regierung in Quito werden unter Vermittlung durch die Uno und die ecuadorianische Bischofskonferenz eine Kommission bilden, welche ein neues Dekret verfaßt. Dieses soll der Regierung massive Sparmaßnahmen ermöglichen, ohne die arme Bevölkerung des Andenstaats zu stark zu belasten. Ecuador benötigt für Haushaltssanierung und Schuldendienst rund vier Milliarden Dollar Kredit vom Internationalen Währungsfonds IWF. Dieser hatte seine Zusage an die Sparauflagen wie die Aufhebung der Treibstoffsubventionen geknüpft.

14. Oktober 2019


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