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GESUNDHEIT/8355: Medizin und Gesundheitswesen - 03.02.2020 (SB)


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Coronavirus-Pandemie breitet sich weiter aus

Auch wenn ein Ende der Pandemie mit dem neuen Coronavirus 2019-nCoV, an der nach Stand 3. Februar 17.393 Menschen erkrankt und 362 gestorben sind, nicht in Sicht ist und nicht wenige eine Katastrophe wie die des mörderischen Grippe-Ausbruchs von 1918 befürchten, werden immer mehr Informationen über die auch von Mensch zu Mensch übertragbare Erkrankung bekannt. Wie das Deutsche Ärzteblatt berichtete, waren die ersten Patienten, die in Wuhan an der durch 2019-nCoV verursachten Pneumonie erkrankten, im Schnitt 59 Jahre alt und zu 56 Prozent männlich, wobei sich das Durchschnittsalter der Patienten seit Anfang Januar leicht von 56 auf 61 Jahre erhöht hat. Die Inkubationszeit beträgt nach jüngsten Informationen 5,2 Tage, wobei 12,5 Tage nach der Ansteckung 95 Prozent der Patienten Symptome zeigen. Weiterhin konnten fünf Cluster identifiziert werden, in denen das Virus innerhalb von 3 bis 9 Tagen bei der jeweils nächsten Person zu einer Erkrankung geführt hat. Oft wird das 2019-nCoV mit dem 2002 ebenfalls in China aufgetretenen SARS-CoV in Verbindung gesetzt. Allerdings haben genetische Untersuchungen des Virus in den letzten Tagen ergeben, daß es sich deutlich von diesem unterscheidet. Lediglich im sogenannten Spike-Protein, mit dem das Virus an den Epithelzellen bindet, gibt es eine Übereinstimmung. Die vielfach gestellte Frage, ob 2019-nCoV ähnlich wie SARS-CoV gestoppt werden kann, ist gegenwärtig nicht zu beantworten. Zwar soll in Wuhan die Zahl der neu erkannten Erkrankungen rückläufig sein, unklar ist jedoch, ob dies auf ein Abschwächen der Infektion oder auf die raschere Diagnose und schnellere Hospitalisierung und Isolierung der Patienten zurückzuführen ist. Auch könnte es sich dabei einfach nur ein vorübergehendes Phänomen handeln.

3. Februar 2020


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