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JUSTIZ/8229: Kriminalität und Rechtsprechung - 27.08.2019 (SB)


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Entschädigungsurteil zur Opioid-Krise in den USA

In den USA sind zwischen 1999 und 2017 nach offiziellen Angaben fast 440.000 Menschen an einer Opioid-Überdosis gestorben. Im Bundesstaat Oklahoma hat es seit dem Jahr 2000 rund 6000 Opioid-Tote gegeben. Am Montag hat ein Gericht den Pharmakonzern Johnson & Johnson zur Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von 572 Millionen Dollar verurteilt. J & J soll zur Medikamentenabhängigkeit in der Bevölkerung beigetragen und aus Profitgier die Risiken seiner potentiell süchtig machenden Produkte Duragesic und Nucynta bei ihrer Vermarktung durch irreführende Angaben verschleiert haben. Der Konzern will gegen die Entscheidung in Berufung gehen. Die Anklage hatte eine Strafe von über 17 Milliarden Dollar gefordert. Mit dem Geld sollte der Staat in den nächsten Jahrzehnten die Opioid-Krise bekämpfen. Das US-Unternehmen Purdue Pharma, Produzent des Schmerzmittels Oxycontin, sowie das israelische Unternehmen Teva haben im Frühjahr dieses Jahres im Zusammenhang mit ähnlichen Klagen Vergleichszahlungen in Höhe von 270 Millionen beziehungsweise 85 Millionen Dollar zugestimmt. Wegen der Opioid-Krise sind in den USA Tausende weiterer Klagen anhängig.

27. August 2019


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