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KULTUR/8188: Sprache, Kunst und Medium - 04.10.2019 (SB)


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Banksy zeigt, was er vom britischen Unterhaus hält

Vor zehn Jahren hat der britische Street-Art-Künstler Banksy ein großformatiges Gemälde mit dem Titel "Question Time" (Fragestunde) geschaffen, bei dem er die zur Sitzung erschienenen Mitglieder des Londoner Unterhauses durch Schimpansen ersetzte.

Da sich seit damals am Gebaren der Akteure kaum etwas geändert hat, und angesichts der Brexit-Debatten, entschloß sich der Künstler nach geringfügigen Veränderungen, die etwa 2,5 mal vier Meter große Leinwand in "Devolved Parlament" (Dezentralisiertes Parlament) umzubenennen und vom Sotheby's versteigern zu lassen. Im März war das Gemälde noch bei einer Ausstellung in Bristol zu sehen gewesen. Laut Deutschlandfunk Kultur erwarb gestern ein anonymer Bieter "den Schinken" für umgerechnet gut 11 Millionen Euro.

Banksy, der nach wie vor auf seine Anonymität besteht, ist längst ein gemachter Mann, wie es so schön heißt. Dennoch kritisiert er den Kunstmarkt und die Tatsache, daß so viele Kulturgüter privatisiert und so der Allgemeinheit entzogen werden. Auch seinem Bild trauert er nach.

4. Oktober 2019


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