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KULTUR/8349: Sprache, Kunst und Medium - 13.03.2020 (SB)


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Rowohlt bleibt bei Veröffentlichung von Woody Allens Memoiren

Trotz zahlreicher Proteste hält der Hamburger Rowohlt Verlag an der Veröffentlichung der deutschsprachigen Ausgabe der Memoiren "Ganz Nebenbei" des Regisseurs und Schauspielers Woody Allen im April fest.

Seit Jahrzehnten wird dem New Yorker Filmemacher vorgeworfen, er habe sich an seiner Adoptivtochter Dylan Farrow als Kind sexuell vergriffen. Allen hat das stets bestritten.

Bei Rowohlt ist man der Ansicht, daß die Leser selbst die Möglichkeit erhalten sollten, sich ein Urteil zu bilden. Bis dato war die Rechtslage allerdings unsicher. Das könnte zu Gunsten des Verlages geklärt sein.

Am vergangenen Wochenende hatte der US-Verlag Hachette nach scharfen Protesten aus Allens Familie sowie von Mitarbeitern das Original vor der Erstveröffentlichung aus dem Programm genommen.

Auch Rowohlt-Autorinnen und -Autoren hatten sich mit einem gemeinsamen Schreiben gegen die Herausgabe der Memoiren ausgesprochen. Das Haus ist aber gespalten; viele Kollegen forderten die Veröffentlichung im Sinne der Pressefreiheit und billigen dem Autor auch eine Darstellungsfreiheit zu.

13. März 2020


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